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see you soon

Outback

Australien Posted on Tue, January 07, 2014 04:12:07

Tag 213-217/
12.11.-16.11.2013

Wir landen
in Alice Springs und holen unser Auto bei der Autovermietung ab. Wir haben uns
für ein größeres Auto entschieden, damit wir bequem darin schlafen können. Von
Alice Springs aus dauert es jedoch ein Weilchen, bis man an den Attraktionen
des Outbacks ankommt. Wir gehen erstmal einkaufen, schließlich soll man sich
mit viel Wasser und Essen versorgen, wenn man ins Outback fährt. Wir kaufen
über 30 Liter Wasser bzw. Getränke für dreieinhalb Tage Outback. Klingt
übertrieben, aber laut Empfehlung ist das sogar zu wenig. Man soll einen Liter
pro Stunde trinken, wenn man im Outback wandert. Das reicht normalerweise bei
uns für einen halben Tag. So viel kann man doch nicht trinken, denken wir uns.
Wir fahren nach unserem Einkauf aus Alice Springs los und peilen zuerst den
King‘s Canyon an. Das bedeutet für uns 321 km fahren. Und schon ist der erste
Tag im Outback so gut wie gefüllt. Nur Sterne gucken, fasziniert die rote Erde
betrachten und realisieren, dass das größere Auto doch nicht so viel bequemer
ist, stand noch an.

Brennende
Temperaturen, trockene Luft und unglaublich viele Fliegen, die einem überall
reinfliegen. Und was machen wir? Wir gehen wandern. Am zweiten Tag den King‘s
Canyon hoch. Dabei handelt es sich, um ca. 7 km Wanderweg, bei dem der Beginn
des Wanderwegs anstrengend ist. Da müssen wir nämlich ziemlich steil auf den
Canyon hoch. Aber es lohnt sich, wir genießen eine wunderbare Aussicht und
bekommen eine gute Vorstellung vom Outback.

Nach unserer
Wanderung am King‘s Canyon fahren wir zum Ayers Rock bzw. Uluru, wie er von den
Aborigines genannt wird. Weitere 326 km Highway vor uns. Da nicht weit vom
Uluru auch die Kata Tjutas sind, heißt das, unsere nächste lange Fahrt, ist die
Fahrt zurück nach Alice Springs. Sehr gut, schließlich sind wir nicht zum
Autofahren hierher gekommen. Da wir nachmittags am Uluru ankommen, besuchen wir
nur ganz kurz das Infocenter und sehen uns zuerst lediglich von weitem den
Sonnenuntergang an. Für mehr bleibt keine Zeit, da die Tore zum Nationalpark
nach Sonnenuntergang geschlossen werden. Für den nächsten Tag steht an, die im
gleichen Nationalpark liegenden Kata Tjutas (übrigens auch Olgas genannt) zu
erklimmen.

Morgens wird
im Outback früh aufgestanden, da die meisten Wanderwege ab 11 Uhr gesperrt sind,
sobald die Wettervorhersage auf mehr als 36 Grad hinweist. Der Grund dafür, die
hohen Temperaturen, die das Wandern gefährlich machen. Wir stehen also mit der
Sonne auf und fahren zum Start des Wanderwegs. Diesmal machen wir noch ein paar
mehr Kilometer als am King’s Canyon und die Temperaturen sind auch noch einen
Tick höher. Um sieben Uhr morgens haben wir schon 29 Grad Celsius. Der vorher
unvorstellbare Wasserkonsum wird für uns zur Realität und es fällt auch gar
nicht schwer. Wir nehmen 4,5 Liter auf unsere Wanderung mit und genießen trotz
der Hitze die wunderbare Landschaft. Nach der Wanderung fahren wir nah an den
Uluru ran und schauen uns dort im Informationszentrum einen Filmp an. Naja,
Sonia guckt und ich schlafe ein. Als ich aufwache ist Sonia nicht mehr da, ich
habe gesabbert und es sind relativ viele Menschen um mich herum. Aber das Beste
ist, ich wache fast genau an der Stelle des Films auf, an der ich eingeschlafen
bin. Da wir so früh aufstehen, merken wir beide, wie toll ein kurzer Power Nap
sein kann. Das kleine Nickerchen hilft zwar gegen die Müdigkeit sehr gut, aber
die Temperaturen sind unerträglich. Wir haben Temperaturen im hohen 30 Grad
Bereich und es weht einfach kein Wind. Daher setzen wir uns, bevor wir
umkippen, in unser Auto und fahren um den Uluru herum. Einfach nur, um die
Klimaanlage zu nutzen.

Für den nächsten Tag wollen wir eine kostenlose Führung an
einem der vielen kurzen Wanderwege um den Uluru herum, in Anspruch nehmen. Das
heißt wieder relativ früh aufstehen, was uns übrigens gar nicht so schwer
fällt, und ab zum Uluru, der 25 Kilometer von unserem Campingplatz entfernt
ist. Auf der kurzen Führung erfahren wir nicht nur mehr über die Kultur der
Aborigines und die Geologie des Uluru, sondern auch über die Flora und Fauna. Besonders
interessant ist, dass einige Bereiche des Ulurus nicht fotografiert werden
dürfen. Dies sind in der Regel heilige Stätten, die z.B. nur von Frauen oder
nur von Männern betreten werden durften. Auf das Fotoverbot wird mit Schildern
aufmerksam gemacht. Nach der Führung ist es schon relativ spät. Naja,
eigentlich ist es erst 9:30 Uhr. Aber für das Outback ist das sehr spät. Wir
entscheiden uns trotzdem dazu nochmal den Uluru zu Fuß zu umrunden. Dann haben
wir auf jeden Fall alles mitgenommen. Wir werden selbstverständlich auch heute,
wie jeden Tag, von Fliegen, trockener Luft und hohen Temperaturen begleitet.
Die 10 km um den Uluru sind für uns an diesem Tag eine große Herausforderung an
die Psyche. Aber wir wollen es unbedingt schaffen und aufgeben macht auch
keinen Sinn, da es ab einem bestimmten Punkt eh keinen kürzeren Weg zum Auto
gibt. smiley
Als wir es nach konstantem Fliegen wegwedeln, Unmengen trinken , natürlich
unglaublich viel Schwitzen und sich gegenseitig motivieren, geschafft haben,
sind wir mehr als froh. Wir sind richtig stolz auf uns. Das war quasi ein
Viertelmarathon zu extrem Bedingungen. Zwar keine Bestzeit, aber ans Ziel
gekommen. smiley

Man kann den Uluru theoretisch auch besteigen, aber das ist von
den Aborigines ausdrücklich nicht erwünscht. Die Gründe dafür sind, dass es sehr
gefährlich ist und die hohe religiöse Bedeutung des Uluru. Die Aborigines
möchten nicht, dass an ihrem heiligen Ort Menschen zu Schaden kommen. Das
gehört sich für gute Gastgeber nicht. Und für gute Gäste gehört es sich nicht,
etwas von diesem für Aborigines heiligen Ort mitzunehmen. Im
Informationszentrum liegt eine Mappe mit unzähligen Briefen und Mails von
Personen, die etwas von hier mitgenommen haben und danach vom Pech verfolgt
waren. Daher haben die Personen, die Mitbringsel oder auch Fotos von verbotenen
Bereichen an das Informationszentrum geschickt und um Vergebung gebeten.
Hokuspokus? Vielleicht… wir sind uns nicht sicher. Aber die rote Erde nehmen
wir lieber woanders im Outback mit.

AP



Sydney II

Australien Posted on Tue, January 07, 2014 02:21:32

Tag 209-212/
08.11.-11.11.2013

Wir landen
abends in Sydney und gönnen uns am Flughafen erstmal etwas zu essen. Weil wir
uns relativ spät um eine Unterkunft für Sydney gekümmert haben, war leider kein
angemessen bezahlbarer Schlafplatz drin, daher übernachten wir am Flughafen.

Die nächsten drei Tage verbringen wir relativ entspannt in
Sydney. Wir sind übrigens nur hier, weil der Weiterflug nach Alice Springs,
unsere nächste Station, von hier aus am günstigsten ist. Deswegen auch die
genau drei Tage Aufenthalt hier, den Weiterflug haben wir für den Morgen des
12.11. gebucht. smiley Aber wir sind beide ganz froh, dass uns die günstigeren Flüge nach Sydney
gebracht haben, weil das bislang unsere Lieblingsstadt in Australien ist.

Okay, also womit haben wir unsere Zeit verbracht? Auf jeden
Fall haben wir endlich das Objektiv, das wir uns für unsere Kamera kaufen
wollten, gefunden. Und das sogar für einen günstigeren Preis als in
Deutschland. War das Letzte, deswegen haben wir es günstiger bekommen. So much
win. smiley Jetzt
steht den Wildtierfotos in Afrika nichts mehr im Weg.

Eigentlich wollten wir uns noch den Manly Beach anschauen
und Andy die Gelegenheit nutzen dort nochmal zu surfen. Aber leider war das
Wetter nicht so toll, es war relativ regnerisch, deswegen haben wir darauf
verzichtet. Das war schon blöd, weil Andy sich sehr auf das Surfen gefreut
hatte. smiley
Stattdessen waren wir in einer Straße unterwegs, in der sich viele Outlets
befinden, in der Hoffnung wenigstens ein cooles Surfshirt für ihn zu finden. Aber
leider auch hier Fehlanzeige. Stattdessen gab es „nur“ ein neues Baseballcap
für ihn. Und ein, zwei neue Sachen für mich. smiley

Ansonsten haben wir in der Umgebung des Opera Houses und in
den nahegelegenen Royal Botanic Gardens gechillt. Vor allem, weil Andy das Opera House und
die Harbour Bridge sich mal bei Dunkelheit anschauen wollte. Und da das Surfen
für ihn ausgefallen ist und er auch kein Surfshirt gefunden hat, freue ich
mich, dass er wenigstens daran ein bisschen Freude hat.

Ach ja… Dieses Mal hatten wir auch Gelegenheit uns das
Feuerwerk am Darling Harbour, das samstags um 21 Uhr stattfindet, anzuschauen.
Das war ganz schön cool; viel besser, als wir erwartet hatten und auch relativ
lang. Wenn die Australier sich jeden Samstag hier so viel Mühe machen, bekommt
man Lust mal live bei dem Silvesterfeuerwerk hier zu sein.

Wir haben übrigens für die paar Tage ein anderes Hostel
ausprobiert. Und festgestellt, dass wir lieber in dem uns bekannten und gut
bewährtem Schlafplatz geblieben wären. Das Hostel, in dem wir jetzt
untergebracht waren, wirkte auf den ersten Blick nicht verkehrt. Bei einem genaueren Blick war es allerdings
wirklich einfach nicht gut. Badezimmer nicht sehr sauber, das Personal bestand
hauptsächlich aus Gästen und die Zimmer glichen einer Müllhalde. Wir waren in
unterschiedlichen Zimmern untergebracht und haben daher auch mehr als in ein
Zimmer schauen können… Andy hatte zur Begrüßung eine Unterhose einer seiner
Mitbewohnerinnen auf dem Kopfkissen. Insgesamt waren auch geschätzte 50% der
Gäste aus Deutschland. Grundsätzlich nichts Schlechtes, aber uns ist
aufgefallen, dass deutsche Reisende in Australien dazu neigen sich zusammen zu
tun und zusammen zu bleiben. Kontakt mit anderen haben nur wenige Deutsche, was
wir ziemlich schade finden. Schließlich geht es beim Reisen doch nicht darum,
Menschen kennen zu lernen, die wir zu Hause kennen lernen könnten. Also ohne
rassistisch zu sein, teile ich die Meinung einer meiner Mitbewohner, wenn er zu
seinem Kumpel sagt „Isch schwör, viel zu viele Deutsche hier, Digga, das geht
gar nischt. Ehrlisch, lass mal Hostel wechseln.“

Am Abend des 11.11. fahren wir zum Domestic Airport. Unser
Flug nach Alice Springs geht am nächsten Morgen um 7:30 Uhr. Ich bin etwas
aufgeregt wegen des bevorstehenden Fluges, da ich Andy ein wenig überreden
musste, diese Station in unserer Reise einzubauen. Ich hoffe, dass es ihm dort
gefallen wird. Aber da er Wüstenlandschaften eigentlich toll findet, sollte das
nicht das Problem werden. Hoffentlich. smiley

SP



Sydney II

Australien Posted on Wed, December 18, 2013 04:48:28

Tag 178-181 /
08.10.-11.10.2013

Wir geben morgens um 9 Uhr unseren Camper bei Travellers Autobarn
ab und machen uns mit der Metro auf den Weg zu unserem Hostel, das wir schon
aus unserem ersten Sydney-Aufenthalt kennen. Einchecken – duschen – Hunger.
Nadine darf entscheiden, wo gegessen wird, sie entscheidet sich für China Town.smiley

Wir verbringen also den Nachmittag in China Town, essen lecker
und schlendern durch die Geschäfte auf der Suche nach dem einen oder anderen
Souvenir. Wir sind bei Letzterem nicht sonderlich erfolgreich, deswegen
beschließen wir morgen nochmal den Paddy´s Market zu besuchen. Auf dem Weg
zurück zum Hostel, schauen wir noch bei einer Post vorbei, um uns für unsere
Postkarten Briefmarken zu besorgen. Als der Postmitarbeiter unglaubliche 27 $
für 10 Briefmarken von uns haben will, verschlägt es mir für einen kurzen
Moment die Sprache. Wir haben uns eigentlich schon lange an das
Nicht-Asien-Preisniveau gewöhnt, aber 27 $ für Briefmarken?! Das ist schon
krass…

Unseren letzten gemeinsamen Tag in Sydney starten wir
morgens im Paddy´s Market, wo Nadine ihre restlichen Souvenirs und Mitbringsel
kauft und wir unsere Mitbringsel besorgen, die Nadine netterweise für uns nach
Hause bringt. smiley
Danach geht es zum Bondi Beach. Der Strand liegt im Osten der Stadt und ist
bequem mit Metro und/oder Bus erreichbar. Er ist etwas größer als wir es uns
vorgestellt haben und obwohl es mitten in der Woche ist, recht gut besucht. Es
gefällt uns echt gut hier, Sand und
Wasser sind sauber – also nicht wirklich mit dem Elbstrand vergleichbar. smiley Es sind ziemlich viele
Surfer unterwegs, die Wellenbedingungen sind dafür gut und einige der Surfer
haben es echt drauf. Obwohl das Wasser verdammt kalt ist, wagen wir uns rein.
Leider ist die Strömung zu stark, weswegen wir von einem Rettungsschwimmer
wieder zurück gerufen werden. smiley

Am 10.10. verabschieden wir Nadine morgens am Flughafen. Als
ich sie so durch die Sicherheitskontrolle gehen sehe, bin ich schon ziemlich
traurig, dass unsere drei Wochen vorbei sind und wir uns erst wieder in drei
Monaten wieder sehen werden… Auf Nadine kommt eine 36-Stunden Heimreise zu. Und
auf uns? Vor uns steht eine 36-Stunden-Flugahfen-Session: Unser Flug nach
Neuseeland ist am nächsten Abend. Wir warten tatsächlich 36 Stunden am
Flughafen. Klingt aber schlimmer als es ist. Kostenloses Wifi konnten wir in
Australien eher weniger nutzen, was fürs Planen der Weiterreise echt nervig
war. Deswegen nutzen wir das kostenlose Internet des Flughafens – ein Hoch auf
die unbegrenzte und einwandfreie Internetverbindung! – planen in Ruhe unsere
2,5 Wochen in Neuseeland, buchen unseren Weiterflug auf die Fidschis –
wuuhhuuuuu –, beantworten die ein oder andere Mail, die schon lange
unbeantwortet ist und nutzen die Zeit, um mal wieder ein paar Nachrichten zu
lesen. Da wir ansonsten relativ wenig mitbekommen, was in Deutschland aktuell
passiert, ist das auch mal ganz nett und die 36 Stunden sind tatsächlich
schneller um als gedacht. Und für alle die, sich jetzt fragen, ob wir wirklich
nur wegen des kostenlosen Internets am Flughafen bleiben: nein, natürlich
nicht. Wir sparen auch noch mit dem weggefallenen Transport zur Stadt und
zurück und den weggefallenen Übernachtungskosten insgesamt knapp 150 $. Die
stecken wir lieber in unseren Campervan in Neuseeland. smiley

PS @ Nadine: Mr. Mystery-Man ist watching you!

SP



Great Barrier Reef

Australien Posted on Wed, December 11, 2013 01:17:13

Tag 173-177 / 03.10.-07.10.2013

Nachdem wir morgens in unserem Hostel auschecken, holen wir
ein paar Straßen weiter unseren Campervan ab. Nach der kurzen Einführung, die
wir uns auf einer DVD anschauen müssen, laden wir unser Gepäck in den Van und
es kann losgehen. Wir drei reisen zum ersten Mal mit einem Campingwagen und
sind gespannt, wie die nächsten Tage verlaufen. Vorfreude. smiley

Unser erster Weg führt uns zunächst zum Supermarkt, wir
füllen unseren Kühlschrank und den Vorratsschrank auf. Dann geht es los in Richtung Norden.
Unser Ziel ist ein Ort an dem südlichen Teil des Great Barrier Reef. Da das
Riff sich über 2000 km erstreckt, waren wir am Anfang etwas planlos, wo genau
wir hinfahren sollen, um eine coole Tour machen zu können. Nach ein bisschen
Recherche finden wir heraus, dass die äußeren Teile des Riffs, das Outer Reef,
am schönsten sein sollen. Das passt uns gut, da müssen wir nicht sooo weit
fahren. An diesem Abend legen wir die
Strecke von knapp 500 km bis zu dem kleinen Ort Town 1770 komplett zurück und
kommen dort nachts gegen 1 Uhr an. In der Hoffnung, dass wir gleich am nächsten
Morgen an einer Tour zum Great Barrier Reef teilnehmen können, halten wir
direkt vor dem Büro des Tourveranstalters, der Ausflüge zur Insel Lady Musgrave
im Great Barrier Reef anbietet.

Am nächsten Morgen spazieren wir um 8 Uhr ins Büro und
fragen, ob wir für diesen Tag noch an der Tour teilnehmen können. Wir haben
Pech/Glück. Die Tour war komplett ausgebucht, allerdings wurde sie aufgrund der
Wetterbedingungen abgesagt. Deswegen fahren sie morgen mit zwei Booten zum Reef
und haben demnach doppelt so viele Plätze, darunter auch noch drei für uns.
Nachdem wir uns kurz anschauen, was alles in der Tour enthalten ist, buchen wir
für den nächsten Tag drei Plätze. Jetzt haben wir also einen ganzen Tag in Town
1770 zur freien Verfügung. Da wir nicht nochmal auf dem Parkplatz vor dem Büro
des Tourveranstalters schlafen wollen, machen wir uns zuerst auf die Suche nach
einem Campingplatz. Es gibt zwei in der Nähe; bei dem Ersten gibt es leider
keinen freien Plätze, der Zweite will für die eine Nacht 50 $ haben… Ähm… dann
campen wir doch lieber wild und nutzen den Parkplatz erneut. smiley

Den Rest des Tages verbringen wir am Strand in Agnes Water, einer
Stadt, die genau an Town 1770 angrenzt. Zum Mittag- und Abendessen plündern wir
unsere Einkäufe und kochen in unserem Van, wir sind mit der Ausstattung des
Campers richtig zufrieden. Also falls mal jemand einen Campervan in Australien
mieten will: Travellers Autobarn können wir empfehlen.

Unser Great Barrier Reef Tag beginnt früh. Um 7.30 Uhr
sitzen wir bereits auf dem Schiff, das uns auf eine zwei-stündige Fahrt bis zur
Insel Lady Musgrave bringen soll. Wir wurden vorher mehrmals gefragt, ob wir
zur Seekrankheit neigen. Wir haben immer verneint. Inzwischen haben wir schon
die ein oder andere Bootsfahrt hinter uns und auch wenn wir ordentlich durchgeschüttelt
wurden, war von Seekrankheit keine Spur. Doch heute sollte es anders sein. Wir
können nicht genau sagen woran es liegt; die Wellen waren nicht wirklich stark,
aber trotzdem müssen wir zugeben, dass es uns nach ca. 30 Minuten nicht mehr gut
geht. Als wir uns umschauen, merken wir, dass wir nicht die Einzigen sind… Grob
geschätzt, würden wir sagen 15 % der
Passagiere auf dem Schiff übergeben sich, teilweise mehrmals. Besonders die
kleinen Kinder tun uns Leid… Das Personal scheint das schon gewohnt zu sein und
nimmt geduldig eine gefüllte Spucktüte nach der anderen entgegen. Wir sind froh,
dass wir nichts gefrühstückt hatten, das wäre sonst wohl auch in der Tüte
gelandet…

Nach der zwei stündigen Fahrt freuen wir uns, endlich an
unserem Ziel angekommen zu sien. 10 Minuten später ist die Übelkeit komplett
vergessen. Lady Musgrave ist 275.000 m² eine unbewohnte Insel, die fast
vollständig von einem Korallenriff umgeben ist und so eine Lagune bildet. Fast,
weil es eine kleine „Straße“ gibt, die korallenfrei ist. Durch diese Straße fährt
unser Schiff in die Lagune, in der sie eine schwimmende Plattform installiert
haben. Von hier aus können wir jetzt schnorcheln. Also Schnorchel Set
geschnappt und ab ins Meer. J
Das Wasser ist echt kalt, aber unglaublich klar und die Korallen sind wirklich beeindruckend,
sowohl was die Größe als auch die Farben angeht. Da die Fische angefüttert
werden, was wir eigentlich nicht so toll finden, schwimmen auch jede Menge von ihnen
um uns herum. Wir schwimmen regelmäßig in einen Schwarm hinein. smiley Als wir bereits vor
Kälte zittern, schwimmen wir zurück zur Plattform an der das Schiff angelegt
hat, wärmen uns auf und essen Mittag.

Kaum aufgegessen, klettern wir in ein kleineres Boot, das
zur Hälfte ein U-Boot ist. Damit drehen wir eine Runde am inneren Riff und
sehen uns die Unterwasserwelt nochmal trocken an. Es folgt eine Überfahrt auf
die Insel, dazu nutzen wir ein Boot mit Glasboden und sehen eine Stelle in der
Lagune, die von Schildkröten zum Brüten genutzt wird. Es ist nicht sehr weit
von der Plattform, an der das Schiff angelegt hat und von der das Schnorcheln
stattfindet. Der erste Gedanke ist „hoffentlich haben wir noch Zeit zurück ins
Wasser zu gehen und vielleicht mit einer Schildkröte zu schwimmen“. Der Wunsch
zurück ins Wasser zu gehen wird größer. Zuerst kommt jedoch die Wanderung über
die Insel. Die kurze Wanderung ist interessant und der Sand auf der Insel ist
feiner Korallensand. Es ist unglaublich hell, sodass alle mit zugekniffenen
Augen herumlaufen. Zudem ist es wirklich seeeeehr warm. Wir erfahren, dass man
auf der Insel campen kann, wenn man sich selber versorgt und uns wird einiges
über die Flora und Fauna auf der Insel erzählt. Interessant, aber Andys Gedanken
sind bei der Schildkröte, mit der er noch schwimmen will. So wie es aussieht,
haben wir genug Zeit dazu. Es geht zurück auf das Boot und rüber zur Plattform.
Kurze Zeit später sind wir drei wieder im Wasser und schnorcheln zu der
Brutstelle. Kurz hinter der Brutstelle haben wir dann endlich das Glück und
sehen eine Schildkröte. Wir schwimmen ihr hinterher und beobachten ihren
grazilen Schwimmstil. Ein cooles Erlebnis. smiley Irgendwann ist aber die Zeit um und wir müssen zurück auf
das Schiff und zurück zur Küste. Für uns geht es sogar noch weiter. Wir müssen
gucken, dass wir möglichst weit fahren, um die 1.400 km nach Sydney in 2,5
Tagen hinter uns zu bringen.

Auf dem Weg zurück passieren wir unter anderem Byron Bay und
Port Macquire. Im Prinzip unsere einzigen kurzen Stopps. Geschlafen haben wir
an einem der vielen „Driver Reviver“ Punkte. Das sind im Prinzip einfache
Raststätten mit öffentlichen Toiletten. Das Besondere sind jedoch die
freiwilligen Helfer, die tagsüber Kaffee, Tee und Kekse verteilen. Das Ziel der
„Driver Reviver“ ist das Unfallrisiko auf Grund von Übermüdung zu senken. Für uns sind sie die idealen
Übernachtungsorte, da sie direkt auf der Strecke liegen, umsonst und vor allem legal
sind.

Wir kommen am 6.10 abends in Sydney an und verbringen die
Nacht unweit von der Travellers Autobarn Zweigstelle. Diesmal campen bzw.
parken wir wild. Die Nacht ist aber nicht besonders lang und verläuft
unproblematich.

SP & AP



Brisbane

Australien Posted on Fri, December 06, 2013 00:47:46

Tag 170-173/ 30.09.-03.10.2013

Mit Brisbane haben wir die dritte Stadt auf unserem Plan
erreicht. In Brisbane wollen wir in ein Koala Schutzgebiet und von hier aus
wollen wir zum Great Barrier Reef starten.

Brisbane wirkt auf den ersten Blick sehr entspannt und hat
weniger Großstadtflair als Sydney ohne Melbourne. Dennoch hatten wir kleinere
Probleme die Bushaltestelle zu finden, wo der Bus zum Koala Schutzgebiet
abfährt. Der zentrale Busbahnhof befindet sich nämlich unter der
Einkaufspassage. Als wir ihn dann gefunden haben, war der Bus wenig später
abfahrbereit. Leider haben wir uns vorher nicht informiert, dass die Tickets
exakt bar bezahlt werden müssen –
genügend Wechselgeld: Fehlanzeige. Da wir nur mit großen Scheinen durch
die Gegend laufen – ist doch klar – und die Busfahrerin nicht bereit war ihr
gesamtes Wechselgeld auf den Kopf zu hauen, mussten wir leider draußen bleiben.
Sonia und die Busfahrerin haben sich mit bösen Blicken, Unverständnis und ein
paar schroffen Worten voneinander „verabschiedet“ und wir standen dar. Zum
Glück ist das nicht der einzige Bus, der uns ans Ziel bringen kann, daher
suchen wir schnellen Schrittes die Bushaltestelle, an der der andere Bus
abfährt. Selbstverständlich nicht im zentralen unterirdischen Busbahnhof. smiley Auf der Suche nach der
Haltestelle erfahren wir noch, dass die Straßennamen in Brisbane nach einem
coolen System vergeben wurden. Die Straßen von Nord nach Süd haben Männernamen
und die von West nach Ost Frauennamen. Das hilft uns und wir finden die Haltestelle.
Was wir noch brauchen, ist passendes Geld für die Tickets. Daher schnell in
einen der umliegenden Läden und den 50er klein machen. Es klappt tatsächlich
alles und wir sind auf dem Weg zu den Koalas.

Die Mühen haben sich gelohnt. Im Koala Schutzgebiet, gibt es
neben Koalas auch andere Tiere. Darunter, Platypus, tasmanische Teufel,
unzählige Vögel und andere. Wir verbringen einen richtig coolen Tag, an dem wir
nicht nur einen Koala auf dem Arm halten, sondern auch Kängurus füttern und
Schlangen streicheln können. Es fällt mir gerade, wo ich das hier schreibe mal
wieder auf, dass ich im Laufe der Reise eine Faszination für Tiere entwickle,
die vorher nicht so vorhanden war. Gut gelaunt, aber auch müde vom Rumlaufen im
Schutzgebiet fahren wir mit einem der letzten Busse zurück in Brisbanes
Innenstadt.

Neben dem Schutzgebiet und der Innenstadt haben wir uns in
Brisbane den City Beach angesehen und dort einen Nachmittag verbracht. Der City
Beach ist ein künstlich angelegter Strand am Brisbane River. Jedoch grenzt der Strand
nicht am Fluss, sondern es sind zwei große Becken in der Nähe der Promenade
angelegt. Im Vergleich zu den Stränden an der Great Ocean Road fühle ich mich
ein wenig auf den Arm genommen. Erwartungen verfehlt. Aber im Prinzip ist es
eigentlich ein cooler Ort für die Einwohner Brisbanes. Es ist kostenlos und für
Kinder auf jeden Fall ein großer Spaß.

Da das Great Barrier Reef nicht um die Ecke ist und wir noch
irgendwie nach Sydney kommen müssen, weil Nadine von dort aus nach Hause und
wir nach Neuseeland fliegen, haben wir uns einen Campervan besorgt. Als
sparsame Backpacker haben wir uns eine Relocation rausgesucht. Bei einer
Relocation geht es darum, ein Auto von einer Zweigstelle zur nächsten zu
bringen. Dafür bekommt man meistens neben einem vollen Tank noch einige
mietfreie Tage geschenkt. Zu unseren 2 freien Tagen bezahlen wir 3 weitere und
der Trip zum Great Barrier Reef wird realistisch machbar. Die Vorfreude ist
groß und wir hoffen, dass wir es schaffen in der knappen Zeit einen kleinen Teil
des Great Barrier Reefs zu sehen.

AP



Great Ocean Road

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 14:29:43

Tag 167-169 / 27.09.-29.09.2013

Die Great Ocean Road ist für mich der Inbegriff Australiens
– zumindest, wenn ich an die Küsten denke. Gewundene Straßen, unzählige Strände
und den Ozean stets im Blick. Einfach nur cool! Wir fahren die Great Ocean Road
bis zu den Twelve Apostels runter und wieder zurück nach Melbourne. Auf dem Weg
haben wir uns noch ein paar Stopps rausgesucht, unter anderem einen
Nationalpark, in dem man wilde Koalas sehen kann. Das erste Mal Koalas gucken
in Australien. Wir halten also Ausschau, als wir die Straße im Nationalpark
runter fahren. Die Augen weit offen, die Baumkronen inspizierend und voller
Vorfreude. Als wir mehrere Autos am Straßenrand stehen sehen, ist es soweit.
Nadine und Sonia sind hin und weg, aber auch ich muss zugeben, dass die braunen
Koalas ziemlich coole Zeitgenossen sind. Essen ihren Eukalyptus und chillen am
Baum, nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen. Auch nicht von waschmaschinen-großen
Objektiven chinesischer Touristen.

Neben den Koalas haben wir uns vorgenommen auf dem Rückweg
von den Twelve Apostels einen Stopp an einem Golfplatz zu machen, auf dem wilde
Kängurus leben. Aber erst mal ging es zu den Twelve Apostels. Aber was ist das
eigentlich? Es sind Felsen aus Kalkstein. Klingt unspektakulär, sieht aber ziemlich cool aus. Der
Name Twelve Apostels ist übrigens mehr oder weniger ein Marketing Gag, um
Touristen anzuziehen. Es sind nämlich gar nicht zwölf… Bemerkenswert war der
Wind, der uns dort entgegenkam. Gut, dass wir warm eingepackt waren. Es war
deutlich kälter als in Sydney, aber auch kälter als in Melbourne. Vor allem für
Sonia und mich, die in den Wochen zuvor fast immer bei über 25 Grad Celsius
gelebt haben, war das eine Umstellung.

Zum Schlafen sind wir in Torquay geblieben. Torquay ist
nicht weit vom Bells Beach, einem der Surf Orte schlechthin in Australien. Ein
verdammt cooles Plätzchen und unser Hostel stand dem Ort in nichts nach. Falls
jemand vor hat die Great Ocean Road zu erkunden, dem können wir das “Home @ Bells Beach” Hostel
auf jeden Fall weiterempfehlen. Vielleicht verschlägt es mich irgendwann
nochmal da hin. smiley

Wie bereits erwähnt, haben wir neben den Koalas auch
Kängurus auf dem Plan gehabt. Als wir auf den Golfplatz zu fahren, sehe ich
schon irgendwelche dunklen Stellen auf dem Golfplatz und sage „da – da sind welche!
Oder?!“. Und da waren tatsächlich Kängurus die auf dem Golfplatz lagen und den
weichen Rasen genossen. Zuvor haben wir schon ein Schild gesehen „It’s
prohibited to enter the Golf course for kanguru watching“. Hmmm… wie kommen wir
denen jetzt näher? Am Parkplatz angekommen, sehen wir, dass die Kägurus auch
auf dem Vorplatz chillen und nähern uns ihnen behutsam. Das eine Känguru trägt
sogar ein Junges in ihrem Beutel. Das erste Mal Kängurus gucken in Australien
war somit auch abgehakt und Nadine strahlt übers ganze Gesicht. smiley

Wir haben die Tage auf der Great Ocean Road sehr genossen
und hatten eine extrem coole Zeit zu dritt. Es hat richtig Spaß gemacht und für
mich hätte die Fahrt auch 2 Wochen dauern können. Die Great Ocean Road verbinde
ich mit Freiheit, Entspannung, Surfen und natürlich Koalas und Kängurus.

AP



Melbourne

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 01:30:51

Tag 164-166 / 25.09.-27.09.2013

Der Weg nach Melbourne war sehr beschwerlich, aber im
Nachhinein ein richtiges Schnäppchen. smiley Wir sind am 24.9. abends in Sydney mit dem Greyhound Bus losgefahren, um über
Canberra nach Melbourne zu kommen. Geplant war die Ankunft um 8 Uhr morgens in
Melbourne, aber leider hatten wir ca. 45 Minuten nach unserem kurzen Stopp in
Canberra einen Schaden am Bus, der vom Fahrer nicht behoben werden konnte. Wir
standen also gute 3 Stunden auf dem Standstreifen des Highways irgendwo im
Nirgendwo mitten in der Nacht zwischen Canberra und Melbourne. Uns war extrem
kalt und wir haben uns alles Mögliche abgefroren. Einschlafen war schwierig und
wir wussten auch nicht so recht was eigentlich passieren wird. Kommt jemand und
repariert den Bus? Warten wir auf den nächsten Bus? Bis uns der Busfahrer dann
irgendwann darüber informiert hat, dass wir auf einen Bus warten, der aus
Melbourne nach Canberra fährt. Dort soll sich dann klären, wie es mit uns
weiter geht. Als wir warten ändert sich die Stimmung immer wieder von genervt
über lustig zu extrem müde und halb erfroren. Ein lustiger Moment bleibt
unvergessen. Es ist mucksmäuschenstill, keiner sagt etwas, man hört die Leute
im Bus nicht einmal atmen, die Kälte scheint jeglichen Schall zu absorbieren.
Ich blicke zu Nadine und flüstere ihr zu: „Ist es nicht krass, wie still es
ist?“, nicht einmal eine halbe Sekunde später hören wir ein lautes „Määäääh“.
Wir können unser Lachen nicht zurückhalten und die Stille war dahin.smiley

Irgendwann gegen 4
Uhr morgens kommt der Bus aus Melbourne im Nirgendwo an und wir werden in den
Bus verfrachtet. Wir passen alle gerade eben so in den Bus hinein und freuen
uns auf die Heizung. Kaum wird der Motor des Buses angeschmissen hört man ein
sehr ungesund klingendes Rattern und Klappern. Sonia, Nadine und ich sitzen
alle getrennt voneinander und dennoch denken alle das Gleiche: „Hoffentlich
schafft es der Bus bis nach Canberra!“. Wir kommen gegen 5 Uhr morgens in
Canberra an und es stellt sich tatsächlich heraus, dass der Bus auch einen
Schaden hat und nicht weiter fahren kann. Greyhound hat an diesem Tag Tiger
Airways große Konkurrenz in Sachen Pannen und Krisen-Kommunikation mit dem
Kunden gemacht. Wir haben am Bahnhof in Canberra bis um 10 Uhr mittags gewartet,
ohne zu wissen wann es weiter geht. Auch hier wurde, wie bei Tiger Airways, mit
nicht eintreffenden Prognosen gearbeitet. Zuerst hieß es, der Bus kommt in zwei Stunden. Als zwei Stunden
um waren, hieß es der Bus kommt in einer Stunde. Als die eine Stunde auch um
war, hieß es, eigentlich müsste der Bus schon hier sein. Danach folgte die
Ausrede, der Busfahrer wäre neu und würde nicht wissen, wie er zum Bahnhof
kommt. Bei Greyhound kann man sich im Gegensatz zu Tiger Airways relativ leicht
beschweren. Also haben wir eine Beschwerde mit der Bitte einer Teilerstattung
in Auftrag gegeben. Außerdem konnten wir diesmal wenigstens, im Gegensatz zu
unserem Flug nach Bangladesch, den Bahnhof verlassen. Nadine und Sonia haben
sich dann die nähere Umgebung angesehen und schnell entschieden, dass Canberra
für einen längeren Aufenthalt nicht genug zu bieten hat. Als wir endlich im Bus
saßen, waren wir froh, dass Melbourne endlich zeitlich in Sicht war. Die Fahrt
verlief danach ereignislos und gegen 18 Uhr in Melbourne angekommen, haben wir vom
Busfahrer die Nachricht erhalten, dass jeder im Bus seinen Ticketpreis komplett
erstattet bekommt. So hat uns Greyhound am Ende eine kostenlose Fahrt nach
Melbourne beschert. Jeweils 75 australische Dollar pro Ticket – nice!

Unser Hostel in Melbourne bietet einen kostenlosen Rundgang
durch Melbournes interessanteste Orte. Da wir einen Tag durch Greyhound
verloren haben, nehmen wir die Möglichkeit gerne war. Wir spazieren also mit
Adam, dem Tourführer, und ein paar anderen Hostelbewohnern durch Melbourne. Die
Stadt gefällt uns zwar, aber Sydney war schon einen guten Tick cooler. Aber mir
persönlich hat Melbourne je länger ich da war, immer besser gefallen. Besonders
praktisch sind die kostenlosen Verkehrsmittel, die Melbourne bietet. Eine alte
Straßenbahn, die eine Runde durch die Stadt dreht und einen Bus, der auch
innerhalb der Innenstadt verkehrt. Interessant war das von der Stadt extrem
geförderte Viertel „Docklands“, das zu einem Szene Bezirk werden sollte und
sich als Flop herausgestellt hat. Es hat uns ein wenig an die Hafen City in
Hamburg erinnert. Mal sehen, ob die auch zu einem Flop wird. In „Docklands“
waren wir zwei Mal und es glich zum Teil einer Geisterstadt. Wirklich wenige
Menschen, dafür aber Läden die alle mit großen Rabatten locken, damit sich ein
paar Seelen dort verirren; so auch wir.

Besser gefällt uns die Altstadt Melbournes, vor allem um die
„Clocks“ herum. Dort gehen wir ins kostenlose „Media Museum (ACME)“, sehen uns
die Hosier Lane a.k.a Graffiti Street an und essen bei Nando’s unserem neuen
Lieblingsportugiesen. Aber auch der Viktoria Market der direkt hinter unserem
Hostel liegt, hat einiges zu bieten. Vor allem seine Größe ist beeindruckend.
Wahrscheinlich der größte Markt seit dem JJ Market in Bangkok.

Wie in Sydney, gibt es in Melbourne viele Grünflächen, daher
bestaunen wir auf dem Weg zum Hostel auch mal ein Possum, das auf dem Baum
hockt. Wir sind froh, dass wir trotz der kurzen Zeit in Melbourne relativ viel
gesehen haben. Eigentlich fehlt uns nur St Kilda Beach. Aber bei der Wahl
Brighton Beach oder Great Ocean Road, fällt die Wahl sehr einfach. Daher haben
wir uns ein Auto gemietet und der Roadtrip konnte beginnen.

AP



Sydney

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 00:58:13

Tag 159-162 / 20.09.-23.09.2013

Wir fliegen über Kuala Lumpur (wo wir wieder eine Nacht
am Flughafen verbringen) nach Sydney. Direkt am Flughafen treffen wir uns mit
meiner Schwester, die 30 Minuten vor uns an diesem Abend landet. Sie verbringt
insgesamt drei Wochen mit uns in Australien. Juuuuhuuuuu – wir freuen uns beide riesig sie
zu sehen und veranstalten am Flughafen noch bevor wir unser Gepäck vom Band
holen eine große Familienumarmung. J

Nachdem wir dann unser Gepäck geholt haben, informieren wir
uns, wie wir zu unserem Hostel kommen, das ziemlich zentral liegt. Wir suchen
nach einem öffentlichen Verkehrsmittel und werden fündig. Es folgt der erste
Preisschock. Eine Fahrt mit dem Bus in die Stadt kostet pro Person 16 australische
Dollar. 16$! Für ein öffentliches Verkehrsmittel. Damit sind wir in Asien
mehrere hundert Kilometer gereist, zu zweit. Aber okay, wir nehmen das
herrschende Preisniveau an und lassen uns darauf ein… Wir verzichten auf den
Bus und nehmen stattdessen ein Taxi, dass uns für 45$ die 10km direkt bis zu
unserem Hostel fährt.

Irgendwie hatten wir vorher nicht gecheckt, wo genau unser
Hostel liegt… Wir landen mitten in der Partymeile bzw. in dem Rotlichtviertel
Sydneys, Kings Cross. Da wir an einem Freitagabend ankommen, ist hier und auch
in unserem Hostel gut was los. Glücklicherweise erhalten wir ein Upgrade, sodass
wir anstelle eines 10-Bett-Zimmers ein 4-Bett-Zimmer beziehen können. Unsere
Mitbewohnerin ist eine Deutsche, die weder Interesse an uns noch an Partyaktivitäten
zeigt. Nach der langen Anreise, die wir alle drei hatten, können wir so entspannt
und ruhig schlafen und stören uns überhaupt nicht an der lauten Lage unseres Hostels. Doch bevor wir uns schlafen legen: Zähne putzen. Hierbei freuen Andy und ich uns darüber, dass wir das Leitungswasser benutzen können. Dass das Wasser aus der Leitung
auch noch warm ist, freut mich ganz besonders. Ich bin kein Freund von kalten Duschen und konnte mich nie wirklich daran gewöhen. Nadine kann unsere Freude nicht ganz nachvollziehen und schenkt uns einen verwunderten Blick…

Nach dem Frühstück geht es am nächsten Morgen los, die Stadt
erkunden. Es ist tolles Wetter, so um die 22 Grad – meiner Meinung nach perfekt,
vor allem weil die Sonne scheint. Warm genug für ein T-Shirt, aber nicht zu
heiß, dass einem der Schweiß die ganze Zeit die Stirn runter läuft. Andy ist es
zu kalt. Nadine und ich tauschen einen ungläubigen Blick aus, aber Andy meint
es ernst. Ihm ist im T-Shirt kalt. Da hat sich jemand aber sehr an 30+ Grad
gewöhnt. 🙂

Wir laufen uns an diesem Tag die Füße wund und probieren
unsere neue Kamera, die Nadine netterweise für uns bestellt und mitgebracht
hat, aus. Was wir uns so anschauen: Woolloomooloo
Bay, der ganz in der Nähe unseres Hostels liegt, weiter über den Hyde Park in die
Royal Botanic Gardens zum Mrs. Macquarie´s Chair (Fels aus Sandstein – von hier hat man eine tolle Aussicht auf
das Opera House und die Harbour Bridge), natürlich das Opera House und die
Harbour Bridge an sich, den Circular Quay, (coole Gegend in der Nähe des Opera
Houses an der Bucht Sydney Cove mit einigen Bars und Geschäften, Blick aufs Wasser
und die Harbour Bridge inklusive) und das Hafenviertel The Rocks mit seinen
Märkten, Galerien und Museen bis wir schließlich abends ziemlich erschöpft
wieder im Hostel ankommen.

Im Gegensatz zu Asien haben die Hostels hier in Australien
alle eine Küche, die die Gäste zur Selbstverpflegung nutzen können. Wahrscheinlich
ist Australien bislang aber auch das einzige Land, das wir bereist haben, in
dem sich die Selbstverpflegung – Kosten und Aufwand betrachtend – auch lohnt. Wir wollen es auf jeden Fall gleich am ersten Abend ausprobieren. Wir freuen uns darauf mal wieder selbst zu kochen und so etwas Gewöhnliches wie Abwaschen tun zu können. Und bei dem Anblick der ganzen leckeren Sachen, die die anderen Gäste kochen, sind wir richtig motiviert ein leckeres Gericht zu zaubern. Leider haben wir den richtigen Supermarkt nicht auf die Schnelle gefunden, weswegen
unser erstes in Australien zubereitetes Essen eher dürftig ausfällt. Neidisch blicken wir auf die Teller der anderen Gäste… :/

Die nächsten Tage sind nicht so laufintensiv, unsere
Must-See-Liste pro Tag fällt etwas kleiner aus. Als wir uns China-Town
anschauen und Nadine die asiatische Küche näher bringen, lebt Andys Asien-Liebe
wieder auf. Inspirationen für unsere Souvenir-Einkäufe holen wir uns im Paddy´s
Market. Am Darling Harbour genießen wir den Blick aufs Wasser und die vielen
Schiffe. Besonders cool ist hier, dass das Wasser so sauber ist,
dass man die Fische darin sehen kann. Das „Schanzenviertel“ Sydneys Surry
Hills schauen wir uns auch an, finden es aber nicht sooo toll. Was wir aber am
liebsten machen ist, die Gelegenheit nutzen in den vielen Parkflächen,
die Sydney bietet, zu entspannen und die Sonne zu genießen – so wie die Australier. Wenn wir die vielen
Menschen in geschäftlichem Outfit anschauen, die ihr Mittagessen im
Schneidersitz auf dem Rasen essen, grinsen wir uns an.

Außerdem planen wir unsere nächsten Wochen in Australien;
kümmern uns um einen Bus nach Melbourne, den Weiterflug nach Brisbane und um
einen Campervan, der uns zunächst zum Great Barrier Reef und anschließend
zurück nach Sydney bringen soll. Nach fünf Monaten in Asien genießen wir nun,
dass Preise fix sind, wir nicht bei jeder Kleinigkeit um ein paar oder ein paar
mehr Euro feilschen müssen und vor allem, dass wir bei jedem „Hey, how are you?“
nicht gleich denken, dass uns jemand versucht etwas zu verkaufen.
Asien war toll, aber jetzt merken wir, dass einige Dinge, die kurzfristig sehr
lustig sind, auf Dauer schon anstrengen. 🙂 Dafür müssen wir uns hier erst mal daran gewöhnen, dass man selbst an der Supermarktkasse
gefragt wird, wie es einem geht. Und beim Thema Supermarkt: Wir haben noch
einen guten Supermarkt gefunden, sodass unsere weiteren selbst zubereiteten
Mahlzeiten auch andere Gäste neidisch machen konnten.

Insgesamt hat uns Sydney richtig gut gefallen, es ist eine schöne Hafenstadt und bietet
viel Abwechslung. Nach unserer Reiserei in Asien dachten wir eigentlich, dass
uns Großstädte nicht mehr wirklich begeistern können, aber da war Sydney wohl
genau der richtige Anfang in Australien. 🙂

SP