Blog Image

see you soon

Kruger Nationalpark

Südafrika Posted on Tue, January 07, 2014 21:43:20

Tag 224-226 / 23.11.-25.11.2013

Auf dem Weg zum Krüger Nationalpark sehen wir zum ersten Mal
bewusst, was uns später noch seeeeeeeeehr oft auf unseren Fahrten durchs Land
sehen werden. Unglaublich viele Menschen trampen hier. Immer mal wieder sehen
wir Personen, die direkt am Highway stehen oder Auffahrten hinauf gelaufen
kommen, um am Straßenrand entlang zu gehen und den Finger rauszuhalten. Am
Anfang dachten wir, dass es eine Art öffentliches Transportsystem wäre, das so
funktioniert. Die Menschen stellen sich entlang der Busroute auf die Straßen
und werden unterwegs von dem vorbeifahrenden Bus aufgesammelt. Teilweise ist es
wohl auch so, aber ein Großteil der Menschen, die am Straßenrand stehen, hoffen
auf eine Mitfahrgelegenheit.

Wir übernachten 50 m von den Zäunen entfernt südlich des
Kruger Nationalparks im Kruger View Backpackers. Der Besitzer dieses Hostels
soll ein erfahrener Reisender sein, deswegen hoffen wir uns bei ihm noch ein paar
Tipps holen zu können. Als wir ihn das erste Mal sehen, sind wir etwas
überrascht, was seine…. sagen wir äußerliche Erscheinung betrifft. Er ist
unglaublich dick. Nicht, dass die Statur eines Menschen hier an dieser Stelle
besondere Erwähnung finden müsste, aber wenn es um ihn geht, irgendwie schon.
Wir meinen nicht, dass er ein paar Steaks zu viel gegessen hat. Er ist wirklich
stark übergewichtig, keucht nach ein paar Schritten als er uns herum führt. Das
soll also der erfahrene traveller sein? Ich bin neugierig und frage ihn zu
seinen Reisen. Er erzählt, dass er 12 Jahre lang durch 44 Länder gereist ist;
vor ca. 5 Jahren hat er das Hostel eröffnet und ist sesshaft geworden. Sehr
interessant. Ich verkneife mir die Frage, wie er sein Gewicht durch die halbe
Welt über 12 Jahre hinweg getragen hat… Stattdessen befrage ich ihn zu einigen Orten, die wir auch noch sehen möchten.

Am nächsten Tag fahren wir gleich morgens los zum
Eingangstor des Kruger Nationalparks. Wir sind aufgeregt, wollen unbedingt „Africas
Big 5“, Elefanten, Büffel, Nashörner, Löwen und Leoparden sehen; insbesondere
die letzten beiden. Der Park ist riesig groß, wir konzentrieren uns auf den
Südosten des Parks, da dort die Wahrscheinlichkeit die Big 5 zu sehen am
höchsten ist. Wir fahren unsere ersten Kilometer in dem Park und entdecken
gleich ein paar Antilopen, Giraffen und Zebras. Das ist echt wahnsinnig cool. Und überhaupt nicht mit einem Zoobesuch zu vergleichen. Die Tiere scheinen sich nicht wirklich an den Autos zu stören, sie sind diese wahrscheinlich gewöhnt. Einige Tiere blockieren auch gern mal die Straßen. Da man nicht sehr
nah an sie heran fahren soll und sie sowieso immer Vorfahrt haben, kommt es oft zu Wartezeiten. Stört uns aber nicht wirklich, sind schießlich hier, um uns Tiere anzuschauen.

Mittags buchen wir unseren ersten Zeltplatz, wir wollen in
einem Camp im Kruger übernachten. Die „touristische Infrastruktur“ in dem Park
ist sehr gut. Es gibt mehrere Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Preiskategorien,
Kioske, Shops und Restaurants. Da wir bis zum Mittag zwar noch einige
Nilpferde, viele Affen, einige wenige Büffel und Elefanten gesehen haben, uns aber immer noch Löwen,
Leoparden und Nashörner fehlen, buchen wir in unserem Camp zusätzlich
einen „sunset drive“. Drei Stunden lang sind wir mit einem Guide, “Crazy Joe”, auf
Safari unterwegs. Das war mal sehr entspannt, weil man sich nicht aufs Fahren
und aufs Ausschauhalten konzentrieren muss. Doch im Prinzip fährt der Guide
auch keine anderen Straßen entlang als wir es tun, sodass es auf den ersten
Blick keinen deutlichen Mehrwert hat, wenn man sein eigenes Auto hat. Auf
den zweiten Blick aber gibt es schon einige Vorteile: der Guide kann einem natürlich
alle möglichen Informationen zu den gesichteten Tieren erzählen. Und im Rahmen der geführten
Safari-Touren kann man sowohl vor Sonnenaufgang als auch nach Sonnenuntergang
unterwegs sein und einige nachtaktive Tiere entdecken. Ist man im eigenen
Fahrzeug unterwegs, muss man bis Sonnenaufgang bzw. nach Sonnenuntergang in
einem der Camps sein oder den Park verlassen haben. Leider entdecken wir auch
während des sunset drives keine Löwen und Leoparden. 🙁 Nach dem Drive sehen
wir zu, uns mit genügend Mückenschutz einzusprühen und versuchen uns möglichst
in geschlossenen Räumen/Zelten aufzuhalten. Der Kruger Nationalpark ist nämlich
das einzige Malaria-Gebiet in Südafrika. Wir haben zwar Malaria-Prophylaxe
dabei, haben uns jedoch nach Durchsicht der Nebenwirkungen dazu entschieden, sie
nicht einzunehmen. Alpträume, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Suizidgedanken sind irgendwie zu krass für zwei Tage
Safari. Und Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit ist irgendwie auch ungünstig.

Nacht ohne Mückenstich überstanden. Gleich morgens kurz nach
Sonnenaufgang wieder los, denn bei Dämmerung sollen Löwen und Leoparden aktiv
sein. Ihr merkt, wir lassen nicht locker. Doch leider haben wir auch an diesem Tag kein Glück mit denen. Wir sehen viele,
viele Wildschweine, Elefanten, Antilopen, Affen, einige Schildkröten und sogar
zwei Nashörner. Obwohl wir uns in den Camps immer wieder informieren, wo Löwen
gesichtet wurden – es gibt Tafeln, auf denen farblich gekennzeichnet wird, wo
welche Tiere gesichtet wurden – gibt es für uns keine Löwen und Leoparden. Aber
so ist das halt, die Tiere sind nicht eingesperrt, halten sich auf, wo sie
möchten und im Zweifel ist man nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort bzw.
fährt sogar an ihnen vorbei, weil sie sich so gut im Gebüsch oder hinter den
Bäumen verstecken. Und genau so ist es gut. Das macht das Ganze auch etwas
spannend. Auch wenn es anstrengend sein kann, stundenlang durch die Gegend zu fahren und
Ausschau zu halten. Denn manchmal sind die Tiere relativ weit weg, sodass man nicht
genau weiß, welches Tier man da eigentlich sieht. Und Aussteigen ist halt doof. 😉 Als wir schon jegliche Hoffnungen auf Leos und Lions aufgegeben haben, halten wir neben einem Auto, dessen Insassen offensichtlich etwas entdeckt haben. Fenster runter und schnell nachgefragt. Tatsächlich. Sie meinen, hinter einpaar Ästen, ca. 60 m entfernt, würde ein Leopard sitzen. Wir schauen auch in die Richtung und sehen tatsächlich etwas, was ein Kopf eines Leopards sein könnte. Keine Ahnung, wie sie den gesehen haben, dazu braucht man schon richtig gute Augen, um das im Vorbeifahren zu entdecken. So richtig können wir uns aber über den vermeintlichen Leo freuen. Näher war schon cooler.

Auf jeden Fall verlassen wir kurz vor Schließung des Parks
den Kruger und nehmen uns vor noch weitere Safaris zu machen. 3,5 von den Big 5
sind noch nicht genug, da geht noch was. 🙂

SP



Johannesburg

Südafrika Posted on Tue, January 07, 2014 20:25:59

Tag 218-224/
17.11.-23.11.2013

Nach unserer 40 Stunden Anreise, in der wir eine
Zeitverschiebung von insgesamt -9 Stunden überwunden haben, landen wir mit einer
kleinen Verspätung gegen 21:30 Uhr in Johannesburg. Da sind wir also, Afrika.
Keine Ahnung warum, aber wir zwei haben große Erwartungen, an unsere Zeit hier
und freuen uns schon lange darauf hier zu reisen. Aber jetzt ist das Einzige,
woran ich denken kann, schlafen. Also Taxi schnappen und ab ins Hostel. Denken
wir zumindest. smiley
Unsere Taxifahrerin kennt nämlich den Weg nicht, sodass wir ihr die
Wegbeschreibung unserer Buchungsbestätigung von hostelbookers.com vorlesen.
Irgendwie eine merkwürdige Situation, aber auch lustig. Als wir kurz nach 22
Uhr an unserem Hostel ankommen, ist die Besitzerin etwas überrascht, weil sie
nicht mit uns gerechnet hatte. Sie ist ziemlich verplant, was aber auch nicht schlimm
ist, weil ihr Hostel so gut wie leer war. Wir haben also das ganze dorm für uns
allein. Unsere Lieblingssituation: dorm bezahlen, Privatzimmer bekommen. smiley Ich bin an dem Abend
für nix mehr zu gebrauchen. Ich lege mich noch mit Klamotten ins Bett und
schlafe sofort ein.

Die nächsten Tage verbringen wir sehr entspannt. Wir haben
uns vorgenommen ein bisschen das Tempo aus unseren Ortswechseln rauszunehmen.
Statt möglichst schnell weiter zu reisen, lieber gemütlich unterwegs sein. Also
planen wir in aller Ruhe unsere Südafrikarundreise, schlafen viel, um unseren
Jetlag zu überwinden (unser Rekord liegt bei 16 Stunden am Stück!), schauen
Filme in der Hostellounge und spielen stundenlang Poker.

Irgendwann ist auch mal gut mit dem Chillen und wir möchten „raus“
und uns Johannesburg anschauen. Vorher reichten unsere Spaziergänge nur bis zum
nächsten Supermarkt. Das Hostel liegt ziemlich weit außerhalb des
Stadtzentrums. Als wir das Hostel rausgesucht hatten, waren wir verwundert,
warum keine Hostel zentral liegen. Heute erfahren wir warum. Wir packen unsere
Tasche; also wie immer, Geld und
Kreditkarte, Kamera und Laptop, falls wir ein cooles Café finden, in dem wir
ein wenig produktiv sein können. Wir sind nicht aus der Tür des Hostels raus,
da taucht plötzlich die Hostelbesitzerin auf, die vorher eher ein Geist war,
auf und fragt, wo wir denn hin möchten. „Jo-Burg, city center.“ – unsere
Antwort. Nächste Frage: „Was habt ihr in eurem Rucksack? Irgendwelche
Wertsachen?“ – „Eeeehh… joa!?“ – „Na
dann, lasst den Rucksack mal lieber hier.“ – Kritischer Blickaustausch zwischen
mir und meinem Mann. Zwei Dumme, ein Gedanke: „Chill Schwester, wir waren schon
an anderen „gefährlichen“ Orten dieser Welt, lass uns mal machen.“ Ronel merkt,
dass wir skeptisch sind. Da fängt sie an zu erklären: In den letzten zwei Monaten wurde so gut wie
jeder Gast, den sie hatte, in Johannesburg ausgeraubt. Ein armer Japaner wurde
an drei aufeinander folgenden Tagen ausgeraubt, am dritten Tag auf dem Weg zur
Polizei. Der arme Kerl hat seinen Mac, sein iPad, iPhone und Kreditkarten verloren.
Im Zentrum Von Johannesburg leben inzwischen nur Schwarze, also werden wir sofort
als Touristen auffallen. Masche: Eine Gruppe Männer umzingelt uns, einer von ihnen
wird mich von hinten packen und würgen und dann Andy die Tasche abnehmen. Sie
werden nicht darauf aus sein, uns zu verletzen, aber sie werden uns alles
abnehmen, was wertvoll sein könnte. Ronel betont, dass sie uns nicht warnt,
weil die Möglichkeit besteht, dass wir ausgeraubt werden. Nein, sie warnt uns,
weil wir definitiv ausgeraubt werden, wenn wir in die Innenstadt gehen. Hmmm….
Okay, das klingt nach einer Situation und einer „Gefahrenlage“, die wir so noch
nirgendwo auf der Reise erlebt haben. Also vielleicht doch überdenken, wo wir
den Rest des Tages verbringen. Sie
schlägt uns vor „in das neue Stadtzentrum“ zu fahren, nach Sandton. Das sei
ungefährlich und „nice“. Wir folgen ihrem Vorschlag und fahren nach Sandton,
laufen auf dem Mandela Sqaure herum und hängen in einem riesigen
Einkaufszentrum ab. Ja, Sandton scheint ungefährlich zu sein, aber „nice“ heißt
hier auch einfach langweilig. Ein paar nette Geschäfte, schicke Restaurant und
nette Cafés. Müssen wir uns nicht nochmal anschauen.

Was wir unbedingt noch sehen möchten, bevor wir Johannesburg verlassen ist das Apartheid Museum. Es liegt nicht direkt im Stadtzentrum Johannesburgs und ist somit nach Ronels Ansicht „safe“. Das Museum ist wirklich gut aufgemacht. Gleich beim Ticketkauf wird man zufällig als „non-white“ oder „white“ eingeteilt und muss den entsprechenden Eingang für seine Rasse nehmen. Man bekommt also gleich am Anfang ein Gespür davon, welche Auswirkungen die Apartheid hatte. Wirklich eindrucksvoll vermittelt das Museum mit allerlei Medien – Plakate, alte (Straßen)Schilder, Film- und Hörmaterial – sehr genau Informationen zur Apartheid und was diese für einzelne Personen und Familien, deren Angehörige auch durchaus unterschiedlichen Rassen zugeordnet wurden, bedeutete. Sehr interessant fanden wir auch die Sonderausstellung zu Mandelas Leben. Insgesamt war das Museum wirklich sehr gut, aber die Fülle an Informationen ist wirklich schwer aufzunehmen. Nach gut 4 Stunden rauchten unsere Köpfe und wir haben „aufgegeben“ alles zu lesen, obwohl wir es wirklich interessant fanden. Es ist immer wieder unglaublich, wozu Menschen fähig sind. smiley

Unsere Zeit in Johannesburg war also wesentlich
unspektakulärer als wir es erwartet haben…. Nachdem wir genug gechillt, unsere
Südafrikarundreise geplant und uns von dem Apartheid Museum beeindrucken haben
lassen, mieten wir uns ein Auto am Flughafen, kaufen uns ein Zelt und Isomatten
und fahren los; wir wollen Tiere sehen. smiley Erster Halt also: Kruger Nationalpark.

SP



Dubai

Dubai Posted on Tue, January 07, 2014 19:47:46

Tag 217-218/ 16.11.-17.11.2013

Sechzehn Stunden Aufenthalt in Dubai. Das muss doch reichen, um
kurz reinzuschnuppern in die Stadt der Superlative. Wir haben erstmal eine
kurze Nacht am Flughafen vor uns, bevor wir morgens gegen 7 Uhr den riesigen Flughafen
verlassen wollen. Bis man den Ausgang findet vergeht natürlich Zeit und am Ende
bleiben uns nur ein paar wenige Stunden und Momente in Dubai.

Auf jeden Fall wissen wir jetzt unter anderem, wie es sich anfühlt
vor dem höchsten Gebäude der Welt zu stehen und sich in einem der größten
Einkaufszentren der Welt zu verlaufen. Ins Einkaufszentrum sind wir aber nur
gegangen, weil dort ein ziemlich cooles Aquarium ist. Leider haben wir es nicht
geschafft viel mehr als das mitzunehmen, aber wir sind relativ sicher, dass es
nicht der letzte Zwischenstopp in Dubai sein wird und uns reicht Dubai in
kleinen Häppchen.

AP



Outback

Australien Posted on Tue, January 07, 2014 04:12:07

Tag 213-217/
12.11.-16.11.2013

Wir landen
in Alice Springs und holen unser Auto bei der Autovermietung ab. Wir haben uns
für ein größeres Auto entschieden, damit wir bequem darin schlafen können. Von
Alice Springs aus dauert es jedoch ein Weilchen, bis man an den Attraktionen
des Outbacks ankommt. Wir gehen erstmal einkaufen, schließlich soll man sich
mit viel Wasser und Essen versorgen, wenn man ins Outback fährt. Wir kaufen
über 30 Liter Wasser bzw. Getränke für dreieinhalb Tage Outback. Klingt
übertrieben, aber laut Empfehlung ist das sogar zu wenig. Man soll einen Liter
pro Stunde trinken, wenn man im Outback wandert. Das reicht normalerweise bei
uns für einen halben Tag. So viel kann man doch nicht trinken, denken wir uns.
Wir fahren nach unserem Einkauf aus Alice Springs los und peilen zuerst den
King‘s Canyon an. Das bedeutet für uns 321 km fahren. Und schon ist der erste
Tag im Outback so gut wie gefüllt. Nur Sterne gucken, fasziniert die rote Erde
betrachten und realisieren, dass das größere Auto doch nicht so viel bequemer
ist, stand noch an.

Brennende
Temperaturen, trockene Luft und unglaublich viele Fliegen, die einem überall
reinfliegen. Und was machen wir? Wir gehen wandern. Am zweiten Tag den King‘s
Canyon hoch. Dabei handelt es sich, um ca. 7 km Wanderweg, bei dem der Beginn
des Wanderwegs anstrengend ist. Da müssen wir nämlich ziemlich steil auf den
Canyon hoch. Aber es lohnt sich, wir genießen eine wunderbare Aussicht und
bekommen eine gute Vorstellung vom Outback.

Nach unserer
Wanderung am King‘s Canyon fahren wir zum Ayers Rock bzw. Uluru, wie er von den
Aborigines genannt wird. Weitere 326 km Highway vor uns. Da nicht weit vom
Uluru auch die Kata Tjutas sind, heißt das, unsere nächste lange Fahrt, ist die
Fahrt zurück nach Alice Springs. Sehr gut, schließlich sind wir nicht zum
Autofahren hierher gekommen. Da wir nachmittags am Uluru ankommen, besuchen wir
nur ganz kurz das Infocenter und sehen uns zuerst lediglich von weitem den
Sonnenuntergang an. Für mehr bleibt keine Zeit, da die Tore zum Nationalpark
nach Sonnenuntergang geschlossen werden. Für den nächsten Tag steht an, die im
gleichen Nationalpark liegenden Kata Tjutas (übrigens auch Olgas genannt) zu
erklimmen.

Morgens wird
im Outback früh aufgestanden, da die meisten Wanderwege ab 11 Uhr gesperrt sind,
sobald die Wettervorhersage auf mehr als 36 Grad hinweist. Der Grund dafür, die
hohen Temperaturen, die das Wandern gefährlich machen. Wir stehen also mit der
Sonne auf und fahren zum Start des Wanderwegs. Diesmal machen wir noch ein paar
mehr Kilometer als am King’s Canyon und die Temperaturen sind auch noch einen
Tick höher. Um sieben Uhr morgens haben wir schon 29 Grad Celsius. Der vorher
unvorstellbare Wasserkonsum wird für uns zur Realität und es fällt auch gar
nicht schwer. Wir nehmen 4,5 Liter auf unsere Wanderung mit und genießen trotz
der Hitze die wunderbare Landschaft. Nach der Wanderung fahren wir nah an den
Uluru ran und schauen uns dort im Informationszentrum einen Filmp an. Naja,
Sonia guckt und ich schlafe ein. Als ich aufwache ist Sonia nicht mehr da, ich
habe gesabbert und es sind relativ viele Menschen um mich herum. Aber das Beste
ist, ich wache fast genau an der Stelle des Films auf, an der ich eingeschlafen
bin. Da wir so früh aufstehen, merken wir beide, wie toll ein kurzer Power Nap
sein kann. Das kleine Nickerchen hilft zwar gegen die Müdigkeit sehr gut, aber
die Temperaturen sind unerträglich. Wir haben Temperaturen im hohen 30 Grad
Bereich und es weht einfach kein Wind. Daher setzen wir uns, bevor wir
umkippen, in unser Auto und fahren um den Uluru herum. Einfach nur, um die
Klimaanlage zu nutzen.

Für den nächsten Tag wollen wir eine kostenlose Führung an
einem der vielen kurzen Wanderwege um den Uluru herum, in Anspruch nehmen. Das
heißt wieder relativ früh aufstehen, was uns übrigens gar nicht so schwer
fällt, und ab zum Uluru, der 25 Kilometer von unserem Campingplatz entfernt
ist. Auf der kurzen Führung erfahren wir nicht nur mehr über die Kultur der
Aborigines und die Geologie des Uluru, sondern auch über die Flora und Fauna. Besonders
interessant ist, dass einige Bereiche des Ulurus nicht fotografiert werden
dürfen. Dies sind in der Regel heilige Stätten, die z.B. nur von Frauen oder
nur von Männern betreten werden durften. Auf das Fotoverbot wird mit Schildern
aufmerksam gemacht. Nach der Führung ist es schon relativ spät. Naja,
eigentlich ist es erst 9:30 Uhr. Aber für das Outback ist das sehr spät. Wir
entscheiden uns trotzdem dazu nochmal den Uluru zu Fuß zu umrunden. Dann haben
wir auf jeden Fall alles mitgenommen. Wir werden selbstverständlich auch heute,
wie jeden Tag, von Fliegen, trockener Luft und hohen Temperaturen begleitet.
Die 10 km um den Uluru sind für uns an diesem Tag eine große Herausforderung an
die Psyche. Aber wir wollen es unbedingt schaffen und aufgeben macht auch
keinen Sinn, da es ab einem bestimmten Punkt eh keinen kürzeren Weg zum Auto
gibt. smiley
Als wir es nach konstantem Fliegen wegwedeln, Unmengen trinken , natürlich
unglaublich viel Schwitzen und sich gegenseitig motivieren, geschafft haben,
sind wir mehr als froh. Wir sind richtig stolz auf uns. Das war quasi ein
Viertelmarathon zu extrem Bedingungen. Zwar keine Bestzeit, aber ans Ziel
gekommen. smiley

Man kann den Uluru theoretisch auch besteigen, aber das ist von
den Aborigines ausdrücklich nicht erwünscht. Die Gründe dafür sind, dass es sehr
gefährlich ist und die hohe religiöse Bedeutung des Uluru. Die Aborigines
möchten nicht, dass an ihrem heiligen Ort Menschen zu Schaden kommen. Das
gehört sich für gute Gastgeber nicht. Und für gute Gäste gehört es sich nicht,
etwas von diesem für Aborigines heiligen Ort mitzunehmen. Im
Informationszentrum liegt eine Mappe mit unzähligen Briefen und Mails von
Personen, die etwas von hier mitgenommen haben und danach vom Pech verfolgt
waren. Daher haben die Personen, die Mitbringsel oder auch Fotos von verbotenen
Bereichen an das Informationszentrum geschickt und um Vergebung gebeten.
Hokuspokus? Vielleicht… wir sind uns nicht sicher. Aber die rote Erde nehmen
wir lieber woanders im Outback mit.

AP



Sydney II

Australien Posted on Tue, January 07, 2014 02:21:32

Tag 209-212/
08.11.-11.11.2013

Wir landen
abends in Sydney und gönnen uns am Flughafen erstmal etwas zu essen. Weil wir
uns relativ spät um eine Unterkunft für Sydney gekümmert haben, war leider kein
angemessen bezahlbarer Schlafplatz drin, daher übernachten wir am Flughafen.

Die nächsten drei Tage verbringen wir relativ entspannt in
Sydney. Wir sind übrigens nur hier, weil der Weiterflug nach Alice Springs,
unsere nächste Station, von hier aus am günstigsten ist. Deswegen auch die
genau drei Tage Aufenthalt hier, den Weiterflug haben wir für den Morgen des
12.11. gebucht. smiley Aber wir sind beide ganz froh, dass uns die günstigeren Flüge nach Sydney
gebracht haben, weil das bislang unsere Lieblingsstadt in Australien ist.

Okay, also womit haben wir unsere Zeit verbracht? Auf jeden
Fall haben wir endlich das Objektiv, das wir uns für unsere Kamera kaufen
wollten, gefunden. Und das sogar für einen günstigeren Preis als in
Deutschland. War das Letzte, deswegen haben wir es günstiger bekommen. So much
win. smiley Jetzt
steht den Wildtierfotos in Afrika nichts mehr im Weg.

Eigentlich wollten wir uns noch den Manly Beach anschauen
und Andy die Gelegenheit nutzen dort nochmal zu surfen. Aber leider war das
Wetter nicht so toll, es war relativ regnerisch, deswegen haben wir darauf
verzichtet. Das war schon blöd, weil Andy sich sehr auf das Surfen gefreut
hatte. smiley
Stattdessen waren wir in einer Straße unterwegs, in der sich viele Outlets
befinden, in der Hoffnung wenigstens ein cooles Surfshirt für ihn zu finden. Aber
leider auch hier Fehlanzeige. Stattdessen gab es „nur“ ein neues Baseballcap
für ihn. Und ein, zwei neue Sachen für mich. smiley

Ansonsten haben wir in der Umgebung des Opera Houses und in
den nahegelegenen Royal Botanic Gardens gechillt. Vor allem, weil Andy das Opera House und
die Harbour Bridge sich mal bei Dunkelheit anschauen wollte. Und da das Surfen
für ihn ausgefallen ist und er auch kein Surfshirt gefunden hat, freue ich
mich, dass er wenigstens daran ein bisschen Freude hat.

Ach ja… Dieses Mal hatten wir auch Gelegenheit uns das
Feuerwerk am Darling Harbour, das samstags um 21 Uhr stattfindet, anzuschauen.
Das war ganz schön cool; viel besser, als wir erwartet hatten und auch relativ
lang. Wenn die Australier sich jeden Samstag hier so viel Mühe machen, bekommt
man Lust mal live bei dem Silvesterfeuerwerk hier zu sein.

Wir haben übrigens für die paar Tage ein anderes Hostel
ausprobiert. Und festgestellt, dass wir lieber in dem uns bekannten und gut
bewährtem Schlafplatz geblieben wären. Das Hostel, in dem wir jetzt
untergebracht waren, wirkte auf den ersten Blick nicht verkehrt. Bei einem genaueren Blick war es allerdings
wirklich einfach nicht gut. Badezimmer nicht sehr sauber, das Personal bestand
hauptsächlich aus Gästen und die Zimmer glichen einer Müllhalde. Wir waren in
unterschiedlichen Zimmern untergebracht und haben daher auch mehr als in ein
Zimmer schauen können… Andy hatte zur Begrüßung eine Unterhose einer seiner
Mitbewohnerinnen auf dem Kopfkissen. Insgesamt waren auch geschätzte 50% der
Gäste aus Deutschland. Grundsätzlich nichts Schlechtes, aber uns ist
aufgefallen, dass deutsche Reisende in Australien dazu neigen sich zusammen zu
tun und zusammen zu bleiben. Kontakt mit anderen haben nur wenige Deutsche, was
wir ziemlich schade finden. Schließlich geht es beim Reisen doch nicht darum,
Menschen kennen zu lernen, die wir zu Hause kennen lernen könnten. Also ohne
rassistisch zu sein, teile ich die Meinung einer meiner Mitbewohner, wenn er zu
seinem Kumpel sagt „Isch schwör, viel zu viele Deutsche hier, Digga, das geht
gar nischt. Ehrlisch, lass mal Hostel wechseln.“

Am Abend des 11.11. fahren wir zum Domestic Airport. Unser
Flug nach Alice Springs geht am nächsten Morgen um 7:30 Uhr. Ich bin etwas
aufgeregt wegen des bevorstehenden Fluges, da ich Andy ein wenig überreden
musste, diese Station in unserer Reise einzubauen. Ich hoffe, dass es ihm dort
gefallen wird. Aber da er Wüstenlandschaften eigentlich toll findet, sollte das
nicht das Problem werden. Hoffentlich. smiley

SP