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Great Ocean Road

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 14:29:43

Tag 167-169 / 27.09.-29.09.2013

Die Great Ocean Road ist für mich der Inbegriff Australiens
– zumindest, wenn ich an die Küsten denke. Gewundene Straßen, unzählige Strände
und den Ozean stets im Blick. Einfach nur cool! Wir fahren die Great Ocean Road
bis zu den Twelve Apostels runter und wieder zurück nach Melbourne. Auf dem Weg
haben wir uns noch ein paar Stopps rausgesucht, unter anderem einen
Nationalpark, in dem man wilde Koalas sehen kann. Das erste Mal Koalas gucken
in Australien. Wir halten also Ausschau, als wir die Straße im Nationalpark
runter fahren. Die Augen weit offen, die Baumkronen inspizierend und voller
Vorfreude. Als wir mehrere Autos am Straßenrand stehen sehen, ist es soweit.
Nadine und Sonia sind hin und weg, aber auch ich muss zugeben, dass die braunen
Koalas ziemlich coole Zeitgenossen sind. Essen ihren Eukalyptus und chillen am
Baum, nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen. Auch nicht von waschmaschinen-großen
Objektiven chinesischer Touristen.

Neben den Koalas haben wir uns vorgenommen auf dem Rückweg
von den Twelve Apostels einen Stopp an einem Golfplatz zu machen, auf dem wilde
Kängurus leben. Aber erst mal ging es zu den Twelve Apostels. Aber was ist das
eigentlich? Es sind Felsen aus Kalkstein. Klingt unspektakulär, sieht aber ziemlich cool aus. Der
Name Twelve Apostels ist übrigens mehr oder weniger ein Marketing Gag, um
Touristen anzuziehen. Es sind nämlich gar nicht zwölf… Bemerkenswert war der
Wind, der uns dort entgegenkam. Gut, dass wir warm eingepackt waren. Es war
deutlich kälter als in Sydney, aber auch kälter als in Melbourne. Vor allem für
Sonia und mich, die in den Wochen zuvor fast immer bei über 25 Grad Celsius
gelebt haben, war das eine Umstellung.

Zum Schlafen sind wir in Torquay geblieben. Torquay ist
nicht weit vom Bells Beach, einem der Surf Orte schlechthin in Australien. Ein
verdammt cooles Plätzchen und unser Hostel stand dem Ort in nichts nach. Falls
jemand vor hat die Great Ocean Road zu erkunden, dem können wir das “Home @ Bells Beach” Hostel
auf jeden Fall weiterempfehlen. Vielleicht verschlägt es mich irgendwann
nochmal da hin. smiley

Wie bereits erwähnt, haben wir neben den Koalas auch
Kängurus auf dem Plan gehabt. Als wir auf den Golfplatz zu fahren, sehe ich
schon irgendwelche dunklen Stellen auf dem Golfplatz und sage „da – da sind welche!
Oder?!“. Und da waren tatsächlich Kängurus die auf dem Golfplatz lagen und den
weichen Rasen genossen. Zuvor haben wir schon ein Schild gesehen „It’s
prohibited to enter the Golf course for kanguru watching“. Hmmm… wie kommen wir
denen jetzt näher? Am Parkplatz angekommen, sehen wir, dass die Kägurus auch
auf dem Vorplatz chillen und nähern uns ihnen behutsam. Das eine Känguru trägt
sogar ein Junges in ihrem Beutel. Das erste Mal Kängurus gucken in Australien
war somit auch abgehakt und Nadine strahlt übers ganze Gesicht. smiley

Wir haben die Tage auf der Great Ocean Road sehr genossen
und hatten eine extrem coole Zeit zu dritt. Es hat richtig Spaß gemacht und für
mich hätte die Fahrt auch 2 Wochen dauern können. Die Great Ocean Road verbinde
ich mit Freiheit, Entspannung, Surfen und natürlich Koalas und Kängurus.

AP



Melbourne

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 01:30:51

Tag 164-166 / 25.09.-27.09.2013

Der Weg nach Melbourne war sehr beschwerlich, aber im
Nachhinein ein richtiges Schnäppchen. smiley Wir sind am 24.9. abends in Sydney mit dem Greyhound Bus losgefahren, um über
Canberra nach Melbourne zu kommen. Geplant war die Ankunft um 8 Uhr morgens in
Melbourne, aber leider hatten wir ca. 45 Minuten nach unserem kurzen Stopp in
Canberra einen Schaden am Bus, der vom Fahrer nicht behoben werden konnte. Wir
standen also gute 3 Stunden auf dem Standstreifen des Highways irgendwo im
Nirgendwo mitten in der Nacht zwischen Canberra und Melbourne. Uns war extrem
kalt und wir haben uns alles Mögliche abgefroren. Einschlafen war schwierig und
wir wussten auch nicht so recht was eigentlich passieren wird. Kommt jemand und
repariert den Bus? Warten wir auf den nächsten Bus? Bis uns der Busfahrer dann
irgendwann darüber informiert hat, dass wir auf einen Bus warten, der aus
Melbourne nach Canberra fährt. Dort soll sich dann klären, wie es mit uns
weiter geht. Als wir warten ändert sich die Stimmung immer wieder von genervt
über lustig zu extrem müde und halb erfroren. Ein lustiger Moment bleibt
unvergessen. Es ist mucksmäuschenstill, keiner sagt etwas, man hört die Leute
im Bus nicht einmal atmen, die Kälte scheint jeglichen Schall zu absorbieren.
Ich blicke zu Nadine und flüstere ihr zu: „Ist es nicht krass, wie still es
ist?“, nicht einmal eine halbe Sekunde später hören wir ein lautes „Määäääh“.
Wir können unser Lachen nicht zurückhalten und die Stille war dahin.smiley

Irgendwann gegen 4
Uhr morgens kommt der Bus aus Melbourne im Nirgendwo an und wir werden in den
Bus verfrachtet. Wir passen alle gerade eben so in den Bus hinein und freuen
uns auf die Heizung. Kaum wird der Motor des Buses angeschmissen hört man ein
sehr ungesund klingendes Rattern und Klappern. Sonia, Nadine und ich sitzen
alle getrennt voneinander und dennoch denken alle das Gleiche: „Hoffentlich
schafft es der Bus bis nach Canberra!“. Wir kommen gegen 5 Uhr morgens in
Canberra an und es stellt sich tatsächlich heraus, dass der Bus auch einen
Schaden hat und nicht weiter fahren kann. Greyhound hat an diesem Tag Tiger
Airways große Konkurrenz in Sachen Pannen und Krisen-Kommunikation mit dem
Kunden gemacht. Wir haben am Bahnhof in Canberra bis um 10 Uhr mittags gewartet,
ohne zu wissen wann es weiter geht. Auch hier wurde, wie bei Tiger Airways, mit
nicht eintreffenden Prognosen gearbeitet. Zuerst hieß es, der Bus kommt in zwei Stunden. Als zwei Stunden
um waren, hieß es der Bus kommt in einer Stunde. Als die eine Stunde auch um
war, hieß es, eigentlich müsste der Bus schon hier sein. Danach folgte die
Ausrede, der Busfahrer wäre neu und würde nicht wissen, wie er zum Bahnhof
kommt. Bei Greyhound kann man sich im Gegensatz zu Tiger Airways relativ leicht
beschweren. Also haben wir eine Beschwerde mit der Bitte einer Teilerstattung
in Auftrag gegeben. Außerdem konnten wir diesmal wenigstens, im Gegensatz zu
unserem Flug nach Bangladesch, den Bahnhof verlassen. Nadine und Sonia haben
sich dann die nähere Umgebung angesehen und schnell entschieden, dass Canberra
für einen längeren Aufenthalt nicht genug zu bieten hat. Als wir endlich im Bus
saßen, waren wir froh, dass Melbourne endlich zeitlich in Sicht war. Die Fahrt
verlief danach ereignislos und gegen 18 Uhr in Melbourne angekommen, haben wir vom
Busfahrer die Nachricht erhalten, dass jeder im Bus seinen Ticketpreis komplett
erstattet bekommt. So hat uns Greyhound am Ende eine kostenlose Fahrt nach
Melbourne beschert. Jeweils 75 australische Dollar pro Ticket – nice!

Unser Hostel in Melbourne bietet einen kostenlosen Rundgang
durch Melbournes interessanteste Orte. Da wir einen Tag durch Greyhound
verloren haben, nehmen wir die Möglichkeit gerne war. Wir spazieren also mit
Adam, dem Tourführer, und ein paar anderen Hostelbewohnern durch Melbourne. Die
Stadt gefällt uns zwar, aber Sydney war schon einen guten Tick cooler. Aber mir
persönlich hat Melbourne je länger ich da war, immer besser gefallen. Besonders
praktisch sind die kostenlosen Verkehrsmittel, die Melbourne bietet. Eine alte
Straßenbahn, die eine Runde durch die Stadt dreht und einen Bus, der auch
innerhalb der Innenstadt verkehrt. Interessant war das von der Stadt extrem
geförderte Viertel „Docklands“, das zu einem Szene Bezirk werden sollte und
sich als Flop herausgestellt hat. Es hat uns ein wenig an die Hafen City in
Hamburg erinnert. Mal sehen, ob die auch zu einem Flop wird. In „Docklands“
waren wir zwei Mal und es glich zum Teil einer Geisterstadt. Wirklich wenige
Menschen, dafür aber Läden die alle mit großen Rabatten locken, damit sich ein
paar Seelen dort verirren; so auch wir.

Besser gefällt uns die Altstadt Melbournes, vor allem um die
„Clocks“ herum. Dort gehen wir ins kostenlose „Media Museum (ACME)“, sehen uns
die Hosier Lane a.k.a Graffiti Street an und essen bei Nando’s unserem neuen
Lieblingsportugiesen. Aber auch der Viktoria Market der direkt hinter unserem
Hostel liegt, hat einiges zu bieten. Vor allem seine Größe ist beeindruckend.
Wahrscheinlich der größte Markt seit dem JJ Market in Bangkok.

Wie in Sydney, gibt es in Melbourne viele Grünflächen, daher
bestaunen wir auf dem Weg zum Hostel auch mal ein Possum, das auf dem Baum
hockt. Wir sind froh, dass wir trotz der kurzen Zeit in Melbourne relativ viel
gesehen haben. Eigentlich fehlt uns nur St Kilda Beach. Aber bei der Wahl
Brighton Beach oder Great Ocean Road, fällt die Wahl sehr einfach. Daher haben
wir uns ein Auto gemietet und der Roadtrip konnte beginnen.

AP



Sydney

Australien Posted on Tue, November 26, 2013 00:58:13

Tag 159-162 / 20.09.-23.09.2013

Wir fliegen über Kuala Lumpur (wo wir wieder eine Nacht
am Flughafen verbringen) nach Sydney. Direkt am Flughafen treffen wir uns mit
meiner Schwester, die 30 Minuten vor uns an diesem Abend landet. Sie verbringt
insgesamt drei Wochen mit uns in Australien. Juuuuhuuuuu – wir freuen uns beide riesig sie
zu sehen und veranstalten am Flughafen noch bevor wir unser Gepäck vom Band
holen eine große Familienumarmung. J

Nachdem wir dann unser Gepäck geholt haben, informieren wir
uns, wie wir zu unserem Hostel kommen, das ziemlich zentral liegt. Wir suchen
nach einem öffentlichen Verkehrsmittel und werden fündig. Es folgt der erste
Preisschock. Eine Fahrt mit dem Bus in die Stadt kostet pro Person 16 australische
Dollar. 16$! Für ein öffentliches Verkehrsmittel. Damit sind wir in Asien
mehrere hundert Kilometer gereist, zu zweit. Aber okay, wir nehmen das
herrschende Preisniveau an und lassen uns darauf ein… Wir verzichten auf den
Bus und nehmen stattdessen ein Taxi, dass uns für 45$ die 10km direkt bis zu
unserem Hostel fährt.

Irgendwie hatten wir vorher nicht gecheckt, wo genau unser
Hostel liegt… Wir landen mitten in der Partymeile bzw. in dem Rotlichtviertel
Sydneys, Kings Cross. Da wir an einem Freitagabend ankommen, ist hier und auch
in unserem Hostel gut was los. Glücklicherweise erhalten wir ein Upgrade, sodass
wir anstelle eines 10-Bett-Zimmers ein 4-Bett-Zimmer beziehen können. Unsere
Mitbewohnerin ist eine Deutsche, die weder Interesse an uns noch an Partyaktivitäten
zeigt. Nach der langen Anreise, die wir alle drei hatten, können wir so entspannt
und ruhig schlafen und stören uns überhaupt nicht an der lauten Lage unseres Hostels. Doch bevor wir uns schlafen legen: Zähne putzen. Hierbei freuen Andy und ich uns darüber, dass wir das Leitungswasser benutzen können. Dass das Wasser aus der Leitung
auch noch warm ist, freut mich ganz besonders. Ich bin kein Freund von kalten Duschen und konnte mich nie wirklich daran gewöhen. Nadine kann unsere Freude nicht ganz nachvollziehen und schenkt uns einen verwunderten Blick…

Nach dem Frühstück geht es am nächsten Morgen los, die Stadt
erkunden. Es ist tolles Wetter, so um die 22 Grad – meiner Meinung nach perfekt,
vor allem weil die Sonne scheint. Warm genug für ein T-Shirt, aber nicht zu
heiß, dass einem der Schweiß die ganze Zeit die Stirn runter läuft. Andy ist es
zu kalt. Nadine und ich tauschen einen ungläubigen Blick aus, aber Andy meint
es ernst. Ihm ist im T-Shirt kalt. Da hat sich jemand aber sehr an 30+ Grad
gewöhnt. 🙂

Wir laufen uns an diesem Tag die Füße wund und probieren
unsere neue Kamera, die Nadine netterweise für uns bestellt und mitgebracht
hat, aus. Was wir uns so anschauen: Woolloomooloo
Bay, der ganz in der Nähe unseres Hostels liegt, weiter über den Hyde Park in die
Royal Botanic Gardens zum Mrs. Macquarie´s Chair (Fels aus Sandstein – von hier hat man eine tolle Aussicht auf
das Opera House und die Harbour Bridge), natürlich das Opera House und die
Harbour Bridge an sich, den Circular Quay, (coole Gegend in der Nähe des Opera
Houses an der Bucht Sydney Cove mit einigen Bars und Geschäften, Blick aufs Wasser
und die Harbour Bridge inklusive) und das Hafenviertel The Rocks mit seinen
Märkten, Galerien und Museen bis wir schließlich abends ziemlich erschöpft
wieder im Hostel ankommen.

Im Gegensatz zu Asien haben die Hostels hier in Australien
alle eine Küche, die die Gäste zur Selbstverpflegung nutzen können. Wahrscheinlich
ist Australien bislang aber auch das einzige Land, das wir bereist haben, in
dem sich die Selbstverpflegung – Kosten und Aufwand betrachtend – auch lohnt. Wir wollen es auf jeden Fall gleich am ersten Abend ausprobieren. Wir freuen uns darauf mal wieder selbst zu kochen und so etwas Gewöhnliches wie Abwaschen tun zu können. Und bei dem Anblick der ganzen leckeren Sachen, die die anderen Gäste kochen, sind wir richtig motiviert ein leckeres Gericht zu zaubern. Leider haben wir den richtigen Supermarkt nicht auf die Schnelle gefunden, weswegen
unser erstes in Australien zubereitetes Essen eher dürftig ausfällt. Neidisch blicken wir auf die Teller der anderen Gäste… :/

Die nächsten Tage sind nicht so laufintensiv, unsere
Must-See-Liste pro Tag fällt etwas kleiner aus. Als wir uns China-Town
anschauen und Nadine die asiatische Küche näher bringen, lebt Andys Asien-Liebe
wieder auf. Inspirationen für unsere Souvenir-Einkäufe holen wir uns im Paddy´s
Market. Am Darling Harbour genießen wir den Blick aufs Wasser und die vielen
Schiffe. Besonders cool ist hier, dass das Wasser so sauber ist,
dass man die Fische darin sehen kann. Das „Schanzenviertel“ Sydneys Surry
Hills schauen wir uns auch an, finden es aber nicht sooo toll. Was wir aber am
liebsten machen ist, die Gelegenheit nutzen in den vielen Parkflächen,
die Sydney bietet, zu entspannen und die Sonne zu genießen – so wie die Australier. Wenn wir die vielen
Menschen in geschäftlichem Outfit anschauen, die ihr Mittagessen im
Schneidersitz auf dem Rasen essen, grinsen wir uns an.

Außerdem planen wir unsere nächsten Wochen in Australien;
kümmern uns um einen Bus nach Melbourne, den Weiterflug nach Brisbane und um
einen Campervan, der uns zunächst zum Great Barrier Reef und anschließend
zurück nach Sydney bringen soll. Nach fünf Monaten in Asien genießen wir nun,
dass Preise fix sind, wir nicht bei jeder Kleinigkeit um ein paar oder ein paar
mehr Euro feilschen müssen und vor allem, dass wir bei jedem „Hey, how are you?“
nicht gleich denken, dass uns jemand versucht etwas zu verkaufen.
Asien war toll, aber jetzt merken wir, dass einige Dinge, die kurzfristig sehr
lustig sind, auf Dauer schon anstrengen. 🙂 Dafür müssen wir uns hier erst mal daran gewöhnen, dass man selbst an der Supermarktkasse
gefragt wird, wie es einem geht. Und beim Thema Supermarkt: Wir haben noch
einen guten Supermarkt gefunden, sodass unsere weiteren selbst zubereiteten
Mahlzeiten auch andere Gäste neidisch machen konnten.

Insgesamt hat uns Sydney richtig gut gefallen, es ist eine schöne Hafenstadt und bietet
viel Abwechslung. Nach unserer Reiserei in Asien dachten wir eigentlich, dass
uns Großstädte nicht mehr wirklich begeistern können, aber da war Sydney wohl
genau der richtige Anfang in Australien. 🙂

SP