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see you soon

Hanoi

Vietnam Posted on Sun, September 29, 2013 20:06:19

Tag 105 und 107 / 28.07.2013 und 30.07.2013

In Hanoi selber waren wir nicht sehr lange. Es ist schwierig
sich ein Urteil zu bilden, wenn man nur so kurz in den Städten war, dennoch
habe ich einen gewissen Eindruck von Hanoi. Während Ho Chi Minh wuselig und hip
erscheint, ist Hanoi eher gemächlich und ruhig. Es kann daran liegen, dass die
Stadtteile, die wir in beiden Städten gesehen haben sich einfach nur so sehr
unterscheiden. Dennoch bleibt das mein erster Eindruck von Hanoi. Vielleicht
bekomme ich irgendwann nochmal eine Chance Hanoi besser kennen zu lernen.

Was gibt es zu unserem Aufenthalt in Hanoi zu berichten? Wir
hatten einen der schlimmsten Schlafplätze unserer Reise dort. smiley Schimmel an der Decke,
muffiger Geruch, fünfter Stock ohne Fahrstuhl… Außerdem wurde einer besonders
vorsichtigen und klugen Reisenden (Achtung Ironie) das iPhone gestohlen, als sie ihr Telefon im
Flur bzw. Treppenhaus geladen hat. Neben unserem Schlafplatz haben wir uns in
Hanoi um die Tickets zur Halong Bucht gekümmert und die nahegelegenen
Sehenswürdigkeiten mehr oder weniger begeistert abgehakt. Diese waren der Hoan
Kiem See und die St. Joseph Kathedrale. Viel interessanter war jedoch der Flair
der Straßen der Altstadt mit vielen kleinen Streetfood Ständen und Läden.

Nach unserem Ausflug zur Halong Bucht haben wir uns für ein
anderes Hotel entschieden. Im Vergleich zum vorherigen ein Fünf Sterne Hotel,
natürlich ohne wilde Wandpilze. Viel Zeit war nach dem Ausflug nicht mehr übrig
für Hanoi. Unser Highlight? Sonia hat ihren vietnamesischen Hut bekommen und
wir haben das fleischigste vegetarische Menü gesehen, dass man sich vorstellen
kann. Am Ende blieb dann nur noch der traurige Abschied, um 7 Uhr morgens, von
dem verschlafenen Dave. Wir wissen bis heute nicht, ob er feuchte Augen hatte,
weil er gerade erst aufgestanden ist oder, weil er uns da schon vermisst hat.
Nächster Stopp Malaysia!

AP



Hoi An

Vietnam Posted on Sun, September 22, 2013 18:18:42

Tag 103-104 / 26.07.-27.07.2013

Eine sehr kurze und ungemütliche Nacht… Unser Busfahrer
wollte sich ein paar Dong dazu verdienen und hat unterwegs noch ein paar
zusätzliche Passagiere aufgenommen, für die im Bus eigentlich kein Platz war.
Daher wurden kurzerhand zwei Kinder auf die Ablagebank, auf der Andy, Dave und
ich unsere Rucksäcke hatten, verfrachtet. 11 Stunden über Nacht zwischen Reifen und
Rucksäcken, das weckt Mitgefühl. In mir. Nicht bei den Jungs.
Ich biete dem einen Mädchen meinen Liegesitz an, so kann sie wenigstens
ordentlich schlafen. Ich lege mich dafür zu Andy auf den Sitz. 11 Stunden
können verdaaaaaaaaaaammt lang sein, wenn man kaum Platz hat sich zu bewegen… Und ich muss mich heute noch von Andy und
Dave verarschen lassen, dass ich doch bitte nicht vergessen soll asiatischen
kleinen Kindern in allen Lebenslagen zu helfen…

Auf jeden Fall bin ich froh, als die Nacht überstanden ist und wir gegen 6.30 Uhr am
Busbahnhof in Hoi An abgesetzt werden. Mit einem Taxi sind wir ca. 5 Minuten
später in dem Hotel, das Dave netterweise für uns vorab gebucht hatte. Es ist perfekt sauber und hat eine schöne
Gartenanlage. Wir sind zufrieden mit Daves Arbeit. smiley Das Erste, was mir beim
Einchecken auffällt: während wir in Shorts und T-Shirt nach dem wirklich kurzen
Weg vom Taxi in die Rezeption des Hotel schon Schweißperlen auf der Stirn haben
(so früh am Morgen schon so unglaublich heiß), trägt das Mädchen an der
Rezeption eine lange Jeans, Socken (die Vietnamesen tragen Flip Flops mit
Socken smiley )
und über ihrem T-Shirt eine Kapuzenjacke…

Nach einer Dusche und einem leckeren Frühstück beschließen
wir uns im Hotel Fahrräder zu mieten und Hoi An auf zwei Rädern zu erkunden. Der erste Weg führt uns zu einem kleinen
Markt. Auch wenn wir inzwischen schon gefühlt hunderte Märkte auf unserer Reise
gesehen haben, finde ich das immer noch spannend. Asiatische Märkte sind
einfach nicht mit den Märkten, die wir von zu Hause kennen vergleichbar. Es
gibt immer irgendwas, das verkauft wird, von dem wir keine Ahnung haben, was es
ist, meistens Essen. Wenn wir nachfragen, kommt der ein oder andere
Marktverkäufer an seine Grenzen der Englischkenntnisse. Meist sehr lustig. smiley Auf diesem kleinen Markt beobachten wir, wie
an einem Stand „Suppen“ in großen Plastikbechern verkauft werden. Aus einem großen
Topf wird eine Kelle weißer Flüssigkeit in den Becher gefüllt. Dazu kommen dann
einige Löffel brauner runder Dinger (Bohnen?) und ein Schuß brauner Soße. Sah…
ähm … interessant aus. War auf jeden Fall der Renner dort.

Weiter mit dem Fahrrad. Wieder ein Markt; und zwar der, den
wir eigentlich gesucht haben. Wir haben den kleinen Markt vorher mit dem großen
hier verwechselt. Ups… Der zweite Markt ist also wesentlich größer. Statt die
Fahrräder auf dem Parkplatz abzustellen, fahren wir mit ihnen zwischen den
Ständen hindurch. Neben Lebensmitteln und Klamotten werden hier auch Souvenirs
verkauft. Außerdem gibt es sämtliche Schneider. Ständig wird man angesprochen
mit „tailoring, tailoring..“, „come in my shop, come, come…“, „I make good new
shoes for you. No need? Okay, I make you dress or shirt. What you want. Ready
tomorrow.“. Wir sind neugierig und bleiben an einer Stelle stehen und begleiten
eine Dame in ihren shop, was auch
nichts anderes als ein Marktstand in einer Halle ist. Sie zeigt uns ihre
riesige Auswahl an verschiedenen Stoffen und hält uns eine dicke Mappe hin. In
Klarsichtfolien eingepackt sind Seiten aus einem Katalog (hätte Otto sein
können). Die nette Vietnamesin erklärt uns, wir sollen uns einfach ein
Kleidungsstück oder ein Paar Schuhe aussuchen und sie schneidert uns das
Gewünschte bis morgen. Irgendwie verrückt. Ausprobiert haben wir es nicht.

Nach einer kleinen Pause mit Snack am Fluss fahren wir
zurück ins Hotel. Ich lege mich schlafen
und versuche meiner Erkältung, die ich seit einigen Tagen brüte, etwas Ruhe zu
gönnen. Am Ende verschlafe ich den ganzen Nachmittag. :/ Abends fahren wir drei
mit unseren Rädern zum Strand und essen gemeinsam.

Am nächsten Tag möchte ich nachholen, was ich von Hoi An
verpasst habe, bevor wir uns wieder in den Bus setzen. Andy fährt mit mir in
die Altstadt, während Dave zum Strand fährt und ein paar Bahnen schwimmt. Hoi
An ist ein kleiner gemütlicher Ort. Das Bild der Altstadt ist von gelben Häusern mit Elementen aus
chinesischem Stil und mehreren Tempeln gekennzeichnet.
Neben einigen Restaurants und Souvenirläden gibt es hier wirklich an jeder Ecke
Schneider-Stuben und Geschäfte, in denen zahllose Stoffe gekauft werden können.

Nach dem Mittagessen in einem kleinen dreckigen
Streetfood-„Restaurant“ steigen wir wieder in den Bus. Unsere nächste Station
ist Hanoi und liegt 17 Fahrtstunden entfernt.

SP



Nha Trang

Vietnam Posted on Tue, September 17, 2013 21:33:10

Tag 102 / 25.07.2013

Der Bus setzt uns morgens gegen 6 Uhr in Nha Trang ab.
Eigentlich ist diese Küstenstadt ein unfreiwilliger Stopp für uns. Eigentlich
wollten wir direkt nach Hoi An fahren. Aber die Open Bus Touren bieten keine
direkten Verbindung von Ho Chi Minh nach Hoi An an, deswegen müssen wir bis 19 Uhr warten bis wir weiter fahren können.
Wir stellen uns also darauf ein, 12 Stunden in einer Stadt zu warten, in der
wir eigentlich gar nicht sein wollten. Aber eigentlich ist halt eigentlich…

Wir werden direkt vor einem Reisebüro heraus gelassen.
Sofort versuchen die Mitarbeiter uns eine Bootstour für den Tag zu verkaufen.
Unsere erste intuitive Reaktion: „No, thank you.“ Aber beim zweiten Hinhören
klingt es nach einem wirklich guten Angebot. Für umgerechnet 7 USD wird uns ein
ganzes Tagesprogramm inklusive Mittagessen angeboten. Das klingt nicht
verkehrt. Wir buchen es…

Nach einem Frühstück in einem Café werden wir am Reisebüro
abgeholt. Wir fahren an der Küste entlang zum Bootsanleger. Als wir während
dieser Fahrt aus dem Fenster schauen und die vielen Strände sehen, wird mir zum
ersten Mal richtig bewusst, dass Vietnam eigentlich auch für Strandurlaub
geeignet ist. Schließlich hat dieses Land eine verdammt lange Küste… Und es
ist wirklich schön. Selbst von der Straße aus, kann man aufs Meer gucken und
sieht in weiter Ferner Felsbrocken aus dem Wasser ragen. Wenn das schon so cool
aussieht, dann freue ich mich schon auf die Halong Bucht. 🙂

Zurück zur Bootstour: wir werden am Bootsanleger abgesetzt.
Alle Mann aufs Boot. Wir fahren zuerst auf eine kleine Insel. Wer möchte, kann
hier ein Aquarium besuchen. Dave, Andy und ich möchten nicht, wir schauen uns
auf der Mini-Insel um, genießen die Aussicht aufs Meer und die anderen
Inseln/Felsbrocken und warten bis die Aquarium-Besucher zurück sind.

Danach geht es wieder aufs Boot. Schnorcheln ist angesagt. Sehr
cool. Das Wasser ist ziemlich klar und auch wenn wir nicht so viele Fische
sehen wie beim Schnorcheln vor Phi Phi in Thailand, haben wir unseren Spaß. Als
alle wieder zurück an Bord sind, gibt es ein ausgiebiges Mittagsbuffet – viel
Auswahl von Gemüse über Fisch bis Fleisch, ist alles dabei. Wir können kaum
glauben, was uns für 7 USD da geboten wird. 😀

Als wir nach dem Mittagessen glauben, „Okay, es geht es wohl
wieder zurück, das war schon mehr als top für das bisschen Geld“, geht es
weiter. Die Sitzbänke auf dem Boot werden zu einer Bühne und Tanzfläche umfunktioniert,
die Bootscrew wird zur Band: Livemusik; richtig cool. Alle singen mit, Red Hot
Chilli Peppers kennt ja fast jeder. Als die Bootscrew einige von uns bitten auf
die Bühne zu kommen, um mit ihnen zu singen, dreht die Stimmung richtig auf. Neben
anderem Zwangs-Freiwilligen darf Dave auf die Bühne und ein wohl ganz bekanntes
Lied aus Irland singen (Dave ist Ire). Und auch Andy wird aufgefordert ein
polnisches Lied mit der Band zu singen. Und die kannten die lyrics! Wir waren
richtig beeindruckt. Die letzten glücklichen Karaokesänger sind zwei Koreaner,
die natürlich mit der Band den Gangnam Style singen und vortanzen, das Boot hat
ordentlich geschaukelt. 🙂 Und ich freue mich am Ende, dass man mich nicht „Se eu te pego“ von Michel Teló
singen gelassen hat.

Nach dem kleinen Konzert gibt es noch eine Happy Hour im
Meer. Vom Boot aus wird ins Meer gesprungen, ein Rettungsring wird hinterher
geworfen, damit man gemütlich im Wasser treiben kann und ein „Barmann“ –
ebenfalls in einem Rettungsring – verteilt Drinks an seine schwimmenden Gäste.

Was für ein unverhofft cooler Tag! 🙂

SP



Ho Chi Minh

Vietnam Posted on Tue, September 17, 2013 18:28:11

Tag 99-101 / 22.07.-24.07.2013

Was einem zuerst auffällt, wenn man in Ho Chi Minh rein fährt,
sind Zweiräder. Überall Motorräder und Roller. Wir haben schon einige Städte
gesehen, die viele Rollerfahrer haben, in denen alles Mögliche auf zwei Rädern
transportiert wird, aber Ho Chi Minhs Rolleraufkommen ist extrem. Daher wird Ho
Chi Minh Stadt, neben Saigon auch Motobike City genannt. Das merkt man auch an
der besonderen Helmkultur dort. Es gibt Helme in allen Formen und Farben. Von
gewöhnlichen Helmen über Helme in Baseball Cap Form, kleine Kinderhelme mit
Angry Birds oder Spongebob drauf bis zu Totenkopfhelme ist alles auf den
Straßen zu sehen. Sogar Helme, die aussehen wie die vietnamesischen spitzen
Hüte, wobei manche wohl wirklich mit ihrem Hut fahren… Das gefällt uns und der
erste Eindruck von Ho Chi Minh Stadt ist sehr gut.

Wir schlafen in der Touristengegend, dem District 1, in
einer ruhigen Nebenstraße. In der „Lobby“, die wohl eher das Wohnzimmer mit
offener Küche inkl. Hausflur der Hotelbesitzerin ist, tummeln sich kleine
vietnamesische Kinder und Frauen in Pyjamas. Dave fühlt sich wohl: „I love
people wearing PJs on the street!“. Er sagt in Kambodscha ist es auch so, dass
die Leute in ihren Pyjamas vor ihren Häusern und in ihren Straßen chillen. Auch
wir haben uns schon daran gewöhnt. Selber machen wir es aber noch nicht. smiley

Unser erster Spaziergang führt uns durch das belebte
Touristenviertel mit viel Nachtleben. Auffällig sind die vielen Kioske mit
unzähligen kleinen Plastikhockern davor. Fast alle davon sind besetzt, die
Leute schlürfen ihr Bier für 10.000 vietnamesische Dong (0,50 Euro), schnacken
und schauen sich das wilde Treiben an. Wir essen unser erstes vietnamesisches
Abendessen und lassen den Abend nach einem Spaziergang durch die nähere
Umgebung ruhig ausklingen.

Wir schlafen aus, bekommen aber noch ein gutes Frühstücksbuffet
um die Ecke. Zum Trinken nehmen Dave und ich natürlich einen vietnamesischen
Kaffee. Schließlich ist Vietnam weltweit die Nummer 2, wenn es um Kaffeeexport
geht. Der Kaffee ist gewöhnungsbedürftig, nicht schlecht, aber
gewöhnungsbedürftig. Sonia hat eine Schniefnase und nimmt lieber einen Tee.
Nach dem Frühstück spazieren wir in das Kriegsopfermuseum. Auf dem Weg dorthin
wurde ich von einem Kokosnussverkäufer über den Tisch gezogen. Eigentlich
passiert mir so was nicht… Ich werde nachlässig. smiley Im Museum haben wir Einblicke in die Folgen des Vietnamkriegs erhalten. Vor
allem die Nachwirkungen, der Chemiewaffen Angriffe der USA, sind erschreckend.
Wir sehen viele Bilder von behinderten Kindern und daneben ihre Geschichten auf
Tafeln geschrieben. Bis heute werden Kinder mit Behinderung geboren, die auf
den Einsatz der Chemiewaffen (Agent Orange) zurückgeführt werden. Die Wirkung
kann eine Generation überspringen; d.h. ist dein Opa mit Agent Orange in
Kontakt gekommen und dein Vater ist gesund, heißt es nicht, dass er auch
gesunde Kinder bekommt. Viele kommen behindert zur Welt. Laut Angaben des Museums
zahlen die USA zwar an ihre eigenen Veteranen Schadenersatz, jedoch keinen
einzigen Cent an die vietnamesischen Opfer der Angriffe. Die TAZ bestätigt
diese Infos und wir verstehen die USA mal wieder nicht…

Da uns das Kriegsmuseum nicht genug Geschichtsunterricht
war, sind wir am nächsten Tag zu den Cu Chi Tunnels gefahren. Dabei handelt es
sich, um die Tunnel, die die Vietcong zur Verteidigung und zum Schutz vor den
Amerikanern im Vietnamkrieg angelegt haben. Unser Guide, der uns die Tunnel und
den damit verbundenen Teil der Geschichte Vietnams zeigt, ist direkt von dem
Vietnamkrieg betroffen. Er hat Narben von einem Napalm Angriff. Als er noch ein
Baby war, wurde der Ort in dem er gelebt hat, mit Napalm angegriffen. Seine
Mutter hat ihn unter ihrem Körper geschützt und ist dabei gestorben. Trotz
dieser traurigen Geschichte ist unser Guide ein sehr lustiger Kerl. Daher
bleibt diese die einzige Geschichte, die er ohne Lachen erzählt. Ansonsten ist
er für viele Späße zu haben. Gleich zu Beginn tut er so, als würden wir im
falschen Bus sitzen und kann damit einige Leute im Bus verunsichern. Und auch
sonst hat er immer einen kleinen Witz parat. Die Tunnel sind ca. 1 Busstunde
von Ho Chi Minh City entfernt und auf dem Weg gibt es einen obligatorischen
Stopp an einer großen Halle, in der Opfer des Vietnamkriegs künstlerisch tätig
sind und ihre Werke verkaufen. Der Stopp dauert nicht lange und kurze Zeit
später sind wir auch schon bei den Tunneln.

Die Tunnel von Cu Chi waren auf 4 Etagen unter der Erde
angelegt und haben eine eigene Stadt mit unter anderem einem Krankenhaus
beherbergt. Viele der Tunnel sind aufgrund des alljährlichen Monsuns
verschüttet und nicht mehr begehbar. Wir haben auf dem Gelände vieles über die
Sicht der Vietnamesen auf den Vietnamkrieg gesehen. Ein wenig Propaganda bzw.
Verherrlichung der Kriegshelden, aber auch vieles über die Kriegsführung. Vor
allem über die Fallen, die von den Vietnamesen genutzt wurden. Zu den
Attraktionen des Geländes gehört ein Schießstand auf dem man verschiedene
Gewähre abfeuern kann. Sonia und ich haben keine Lust eine AK47 abzufeuern,
aber Dave lässt sich den Spaß nicht nehmen. Eine Alternative zum „Kühe mit
einer Panzerfaust in die Luft jagen“. Angeblich wird das in Kambodscha
angeboten. Zum Ende der Tour über das Gelände dürfen wir durch einen Tunnel
kriechen. Dieser ist extrem eng, dabei wurde er bereits für westliche Touristen
angepasst und ist fast doppelt so groß wie die ursprünglichen Tunnel. Er misst
1,20 Meter mal 0,80 Meter und ist damit fast doppelt so groß, wie die
Originale.

Ein kurzer Aufenthalt in Ho Chi Minh, der Lust auf mehr
gemacht hat. Für die Reise durch Vietnam haben wir uns ein Ticket gekauft, mit
dem wir von Ho Chi Minh bis nach Hanoi fahren können. Dabei sind zwei Stopps
auf dem Weg geplant. Der eine in Nha Trang – eher ungewollt – und der andere in
Hoi An. Auf dem Weg nach Nha Trang sehe ich aus dem Sleeperbus einen der
schönsten Sonnenaufgänge, die ich jemals gesehen habe. Die leuchtenden Farben
(türkis, lila, orange usw.), die Reisfelder, die Hügel, die Flüsse und Boote,
die Form der Wolken, alles passt perfekt zusammen. Und gute Musik auf meinen
Ohren. Dave und Sonia schlafen. smiley

AP



Phnom Penh

Kambodscha Posted on Sat, September 14, 2013 20:19:10

Tag 95-99 / 18.07.-22.07.2013

Begrüßt von einem Regenbogen gehen wir erst mal in ein
Restaurant, um Wifi zu haben und mit Dave Kontakt aufzunehmen und zu fragen, ob
er uns ein Zimmer besorgen konnte. Im Restaurant gibt es leider kein
funktionierendes Wifi, daher schnappen wir uns nach einem kurzen Snack ein Tuk
Tuk und fahren zu dem Hotel, in dem Dave schläft. Mal sehen, ob etwas frei ist.

Als wir ankommen werden wir von sachlich unfreundlichen
Rezeptionsdamen empfangen, die zwar nicht wirklich wissen, wer wir sind, aber
uns ein Zimmer anbieten können. Wir checken also ein, schreiben Dave und
chillen erst mal eine Runde auf unserem Zimmer. Irgendwann schreibt Dave zurück
und sagt uns, dass er ein Stockwerk unter uns schläft. Wir gehen gemeinsam essen
und Dave erzählt uns ein paar lustige Geschichten, die er bereits in Kambodscha
erlebt hat. Auch wir bringen Dave auf den neuesten Stand und gemeinsam genießen
wir kambodschanisches Streetfood.

Am nächsten Tag stehen die Killing Fields von Choeung Ek auf dem
Programm. Ein sehr bewegender Besuch an diesem Ort der Stille und des Grauens.
Hier wurden Ende der 70er Jahre viele der insgesamt 1,8 Millionen ermordeten
Kambodschaner des Pol Pot Regimes getötet bzw. hingerichtet. An diesem Ort gibt
es keine lauten Guides oder Menschengruppen. Alle sind still mit ihren
Kopfhörern auf den Ohren und hören ihrem persönlichen Audio Guide zu. Es sind
keine schlecht übersetzten Texte, im Gegenteil der Deutsche Audio Guide ist ein
Muttersprachler und die 19 Kapitel, die man sich anhört, sind alle an Stationen
auf dem Gelände geknüpft. Die mit Abstand schrecklichste Station ist der Baum,
der neben einem Massengrab steht. An ihm hängen viele Armbänder, genauso wie an
dem Zaun, der das Massengrab abgrenzt. Kleinkinder wurden an diesem Baum hingerichtet.
Sie wurden an den Fußgelenken gegriffen und mit dem Kopf gegen den Baum
geschleudert. Danach unmittelbar in das Massengrab. Es ist so schrecklich und
verstörend, dass vor 35 Jahren in Kambodscha gut 25 % der Bevölkerung
hingerichtet wurden. Was uns jedoch noch mehr wundert, ist dass wir uns nicht
wirklich daran erinnern können, jemals im Schulunterricht davon gehört zu
haben. Bis heute werden noch Knochen in den Massengräbern an die Oberfläche
gespült. Besonders während der Monsunzeit. Die Knochen werden einmal im Monat
gesammelt und in einem Stupa gelagert. In dem Stupa liegen auf den ersten
Etagen die Schädel, der gefundenen Opfer. Der Anblick führt einem die
Geschichte unmittelbar vor Augen. Man sieht die Brüche der Schädel – die
meisten wurden mit Äxten, Hölzern mit Nägeln, Bambusstangen, Hämmern oder Schaufeln erschlagen und sind dann
in die Grube gefallen. Der Grund? Patronen sind zu teuer. Trotz alledem wurden
die Verantwortlichen des Massenmordes, die Khmer Rouge, noch lange Zeit von
vielen Ländern der UN als rechtmäßige Vertreter Kambodschas anerkannt. Darunter
auch Deutschland, die USA und Großbritannien. Sogar nach 1979 als die ersten
Massengräber entdeckt wurden und die Khmer Rouge weitestgehend von den
Vietnamesen aus Kambodscha vertrieben wurden. Pol Pot verbrachte lediglich die
letzten zwei Jahre seines Lebens in Hausarrest. Er wurde 82 Jahre alt. Viele
seiner Opfer wurden nicht einmal ein Jahr alt.

Nach den Killing Fields war im Tuk Tuk weitestgehend Stille
angesagt. Mit Sicherheit war auch der Taxifahrer in irgendeiner Weise von den
Taten der Khmer Rouge betroffen. In Kambodscha wird darüber aber ungern
gesprochen. Wir fahren also zu dem Russian Market und auch wenn wir in den
letzten Tagen viele Märkte gesehen haben, insbesondere in Thailand, merken wir,
dass Kambodscha irgendwie entspannter ist. Die Marktverkäufer chillen in ihren
Hängematten und warten entspannt bis jemand kommt. Danach sind wir mit dem Tuk
Tuk zu dem Waisenhaus gefahren, in dem Dave unterrichtet hat und haben einige
Kinder und die Geschäftsführer kennengelernt. Das Waisenhaus wird sehr gut
geführt. Wir sehen lachende Gesichter und die Kinder lenken uns von dem
traurigen Vormittag ab. Dennoch bleiben unsere Gedanken in den nächsten Tagen
immer wieder daran haften. Um uns noch ein wenig mehr abzulenken gehen wir
abends Pizza essen. Die berühmte Happy Pizza Phnom Penhs. Während des Essens
hat mich ein kleines Kambodschanisches Mädchen, das Armbänder, Schals und
weitere Kleinigkeiten aus ihrem Bauchladen verkauft zu einer Partie
„Stein-Schere-Papier“ herausgefordert. Das Ganze mit den Worten „Come on, be a
man – don’t be scared“. Der Wetteinsatz, „wie viel kaufe ich von ihr“. Zwei
Sätze, sechs Spiele, ein Sieg, eine Niederlage – ein Armband und ein Schal.
Coole Souvenirs und eine nette Anekdote zum Erzählen.

Am nächsten Tag vertiefen wir die Geschichtsstunde des
Vortages und gehen in das S-21. Eine Schule, die von den Khmer Rouge zu einem
Gefängnis bzw. einer Folterstätte umfunktioniert wurde. Heute ist es ein
Museum, das uns noch mehr Einblicke in die Geschichte Kambodschas gegeben hat. Am
Ende kaufen wir noch von dem Geld, das wir in der Tasche haben (eigentlich zwei
Dollar zu wenig) direkt von einem Überlebenden der Folter im S-21 ein Buch über
seine persönliche Geschichte. Ein weiteres cooles Souvenir.

Den letzten Tag in Phnom Penh verbringen wir im olympischen
Schwimmbad um die Ecke – Olympia in Phnom Penh, daran erinnert sich keiner. Der
Grund? Olympia fand nie in Kambodscha statt, aber der Olympia Park wäre da
gewesen. Wagemutig haben Dave und ich die Gelegenheit genutzt und sind vom 10er
gesprungen. Yeah!

Kurze drei Tage in Phnom Penh und dann geht es schon
gemeinsam mit Dave auf unsere kurze Reise durch Vietnam. Unsere erste Station
ist Ho-Chi-Minh, auch bekannt als Saigon und ebenso bekannt unter dem Namen
„The Motobike City“.

AP



Siem Reap

Kambodscha Posted on Wed, September 11, 2013 10:13:38

Tag 92-94 / 15.07.-17.07.2013

Nach einer kurzen Nacht in Bangkok, nehmen wir morgens früh
um kurz nach 6 Uhr den Zug nach Aranyaprathet, die letzte Stadt kurz vor der
Grenze zu Kambodscha. Der Zug, wieder so ein Bummelzug, fährt seeeeehr langsam
und ist ziemlich voll. Wir sitzen beide jeweils am Rand von zwei Sitzen. Andy
hat besonders viel Glück: er sitzt neben einem Thai, der eine Bierdose nach der
anderen leert und sich entsprechend verhält. Nach ca. 250 km kommen wir gegen
12 Uhr in Aranyaprathet an. Mit einem
Tuk Tuk fahren wir bis zur Grenze und dann spazieren wir zu Fuß über die Grenze
nach Kambodscha. smiley

Direkt hinter der Grenze werden wir von der Transportmafia
empfangen. Die Preise sind im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln hoch,
aber natürlich im Vergleich zu europäischen Preisen immer noch günstig. Wir
wollen ohne lange Wartezeit nach Siem Reap, was noch ca. 150 km entfernt liegt,
also zahlen wir 10 USD pro Person und lassen uns in einem klimatisierten
Minivan in die Stadt bringen. Gute vier Stunden später sind wir da.

Wir hatten uns am Vorabend in Bangkok zwei Guest Houses
rausgesucht, die wir uns anschauen wollten. Mit einem Tuk Tuk fahren wir zu der
Adresse des Ersten. Kein Guest House zu finden – auch nicht mit Hilfe von
google maps. Wir suchen zu Fuß weiter (die Straßen sind nicht gepflastert, vom
Regen sind die Wege schlammig, das macht mit dem Tuk Tuk keinen Spaß), doch
auch mit Hilfe einiger netten Kambodschaner finden wir es nicht. Wir fragen
schließlich in einem Hotel, ob wir das Guest House anrufen können. Die
Mitarbeiter sind total nett, telefonieren für uns, lassen sich eine
Wegbeschreibung geben und besorgen uns ein Tuk Tuk, das uns dorthin fährt. Am
Ende lag das Guest House ganz woanders, es war falsch in google maps
eingezeichnet. -.-

Endlich am Guest House angekommen, erfahren wir, dass sie
keine Zimmer frei haben. Wir sind total erschöpft; seit über 12 Stunden auf den
Beinen, durchgeschwitzt, inzwischen auch vom Regen nass und vor allem hungrig. Wir
legen kurz unsere Rucksäcke ab und fragen in den umliegenden Guest Houses nach
freien Zimmern. Alles belegt oder unverschämt hohe Preise. Also wieder zurück
und Rucksäcke abholen; wir wollen zum anderen Guest House auf unserer Liste
fahren. Doch dann sagt das Mädchen an der Rezeption, sie hätte doch ein Zimmer
für uns. Allerdings sei es „a bit smelly, because of painting, you know?“.
Because of Painting? Uns doch egal, Fenster auf und fertig. Wir schauen uns das
Zimmer an. Sie hat Recht, es wurde frisch gestrichen, überall sind Farbklekse.
Und ja, sie hat Recht, es ist „smelly“. Aber
das eine hat offensichtlich nichts mit dem anderen zu tun. Es riecht eher, als
wäre irgendetwas in dem Zimmer gestorben und sie hatten versucht mit dem
„painting“ irgendwas zu vertuschen. Ist also schon eine gammlige Unterkunft…
Wir fragen nach dem Preis, handeln sie auf 6 USD für zwei Personen inkl.
Frühstück runter und beschließen für eine Nacht zu bleiben. Uns ist egal, wie
es riecht, wir sind hungrig und wollen schlafen – bei offenem Fenster. smiley

Am nächsten Tag laufen wir zu Fuß in die Innenstadt,
besuchen den Old Market und laufen durch die Pub Street, die tagsüber noch
nicht so belebt ist. Wir sind inzwischen schon geübt darin, alle „Sir, taxi?
You need taxi?“ mit einem freundlichen Kopfschütteln und Lächeln abzuwimmeln.
Funktioniert einwandfrei. Hier gibt es aber zusätzlich noch: „Massage? Madame,
sir, you need massage?“. Anfangs lehnen wir auch hier freundlich ab, aber
irgendwann probieren wir einfach eine
Fußmassage. Bei 5 USD kann man nicht viel falsch machen. 😉 Und ja, man zahlt
in Kambodscha tatsächlich überall mit USD. Am Geldautomaten bekommt man… USD.
Die einheimische Währung, Riel, bekommt man nur als Rückgeld, wenn der Betrag
unter einem USD liegt.

Nach unserer wirklich guten Fußmassage, leihen wir uns für
sagenhafte 3 USD Fahrräder aus und fahren zum ca. 5 km entfernten Angkor, die
größte Tempelstadt der Welt. Deswegen sind wir schließlich hier her gekommen. smiley Für 20 USD kann man
täglich ab 16.45 Uhr Tickets am Schalter kaufen, die dann auch für den gesamten
nächsten Tag gültig sind.

Auf dem Gelände von Angkor befinden sich mehrere
Tempelanlagen, die berühmteste und größte ist Angkor Wat. Diese schauen wir uns
noch für knappe zwei Stunden an, bevor wir in der Pub Street essen und zurück
in unsere „smelly“ Unterkunft gehen. Wir haben beschlossen hier zu bleiben bis
wir nach Phnom Penh weiter ziehen. So schlimm ist es nämlich nicht und hey, es
ist ein Privatzimmer. Nach mehreren Wochen in Schlafsälen lernt man
Privatsphäre zu schätzen. Wir können eine Pause von lauten und alkoholisierten
Partyeulen, furzenden/rülpsenden Kerlen und nackten Tussis, die ihre gemachten
Brüste zur Schau stellen wollen (kein Spaß…), gebrauchen.

Unser dann eigentliche Angkor-Tour beginnt am nächsten Tag. Also wieder mit dem Fahrrad nach Angkor. Das Gelände ist riesig, man kann einen
großen oder einen kleinen Rundgang wählen, um sich die Tempel anzuschauen. Die
große Runde soll 25 km lang sein, wir entschließen uns für die kleine Runde. smiley

Wir starten also unsere Rundfahrt mit unseren coolen
Fahrrädern. Das Gelände ist wirklich schön, wir fahren durch einen großen Wald
mit unfassbar hohen Bäumen und auf dem Weg bleiben wir an den jeweiligen Tempelarealen
stehen und schauen uns um. An jedem Stopp erwarten uns übermotivierte
Getränkeverkäufer –„You need drink? Cold water?“, „No, thank you, I still
have.“, „Yeeeeees, but maybe need one more?“; aber auch kleine Kinder – klein
meint hier zwischen vier und zehn Jahren –, die ziemlich hartnäckig versuchen
aus einem Korb heraus, den sie um den Bauch herum geschnallt haben, Potkarten,
Bücher, Armbänder und weitere Souvenirs, zu verkaufen.

Die verschiedenen Tempelareale auf dem Gelände sind sehr
alt, man weiß nicht genau, wann sie gebaut wurden, vermutlich zwischen dem 10.
Und 13. Jahrhundert. Die großen
Tempelkomplexe waren früher von Siedlungen umgeben, die heute allerdings nicht
mehr erhalten sind. Die Tempelbauten an sich sind stark beschädigt, teilweise
haben wir das Gefühl, wir laufen durch Ruinen. Hin und wieder sehen wir auch mehrere Gerüste
an den Tempelanlagen, Instandhaltungsmaßnahmen sind hier im vollen Gang. Es ist
echt beeindruckend zu sehen, was vor so langer Zeit gebaut wurde. Besonders cool
fanden wir die Anlage von Angkor Thom und den Staatstempel Bayon mit den
Gesichtstürmen.

Das Gelände von Angkor ist viel zu groß, es ist unmöglich es
an einem Tag komplett zu sehen. Es gibt Tickets, die für eine ganze Woche
gültig sind… Nach dem kleinen Rundgang und dem vielen Spazieren, sind wir
abends ziemlich kaputt. Wir gönnen uns ein Barbecue in der Pub Street und eine
Massage (sind auf den Geschmack gekommen smiley). Am nächsten Tag soll es
mit dem Bus nach Phnom Penh gehen, wo wir uns mit Dave, den wir in der Transsib
kennen gelernt haben, treffen. Wir freuen uns!

SP



Phuket

Thailand Posted on Thu, August 29, 2013 20:38:17

Tag 85-91 / 08.07.-14.07.2013

Die größte Insel Thailands – viel zu sehen und leider zu
wenig Zeit. Aber wir wissen bereits, dass es nicht unser letzter Aufenthalt in
Thailand ist, daher können wir damit leben, nicht alles zu sehen, was wir
wollen. Thailand ist eines der Länder, das uns überzeugt hat und von dem wir
wissen, dass wir irgendwann wiederkommen. Wahrscheinlich nicht auf dieser
Reise, aber einen langen Urlaub können wir uns hier gut vorstellen.

Wir haben den Vorteil, dass gerade Monsunzeit ist. Vorteil?
Ja, auf jeden Fall. Wenige Touristen, günstigere Preise (bis auf die Taxi
Mafia) und dennoch überwiegend gutes Wetter. Auf Phuket muss man sich von den
Preisen in Bangkok überwiegend verabschieden. Das meiste ist doppelt so teuer.
Vor allem Verkehrsmittel. Für die ca. 25 Kilometer vom Flughafen zum Karon
Beach (dort ist Özis Hotel) müssten wir zwischen 600 und 1000 Baht für ein Taxi
ausgeben. In Bangkok bekommt man ein Taxi für unter 300 Baht bei dieser
Distanz. Alternativen? Minibusse für 200 Baht pro Person oder den öffentlichen
Airportbus, dieser führt uns für 90 Baht pro Person nach Phuket Town. Die
Entscheidung ist gefallen –ab nach Phuket Town! Dort angekommen haben wir
natürlich noch keine Ahnung wo wir schlafen sollen. smiley Aber wir wissen, irgendetwas
findet man immer. Wir gehen ins erst beste Hotel in der Nähe des Busbahnhofs
und fragen nach den Preisen, sehen uns die Zimmer an und schlafen für 250 Baht
in einem 6 Bett Zimmer im Lub Sbuy Guest House. Da es keine Touristen gibt,
gehört das 6 Bett Zimmer uns alleine. smiley Wir laden unsere Sachen ab, machen uns frisch und erkunden Phuket Town. Es gibt
sino-portugiesische Architektur zu sehen, umhauen tut uns das nicht wirklich.
Wir füllen unsere Mägen mit überteuertem Essen und planen im Hotel, wie es
weiter geht. Wir entscheiden uns am nächsten Tag das Hotel zu wechseln, obwohl
es dafür eigentlich keinen richtigen Grund gibt, höchstens die fehlende
Klimaanlage. Also schnappen wir uns am nächsten Morgen unsere Sachen und
checken aus. Das neue Hotel ist das Ananas Hostel, es ist nicht weit weg von
unserem bisherigen Schlafplatz. Wir schnappen uns unsere Sachen und spazieren
rüber. Auch dort bekommen wir ein 4 Bett Zimmer und es gehört uns alleine –
danke Monsunzeit. Nach dem Wechsel geht es los, wir besorgen uns einen Roller
für 200 Baht und erkunden die Insel in Richtung Süden. Wir sehen uns einen
Aussichtspunkt an und genießen das gute Wetter. Auf dem Rückweg vom
Aussichtspunkt gibt es den Sonnenuntergang und Seafood zum Abendessen. An das
Seafood am Strand in Bangladesch kommt es aber nicht heran. Zurück ins Hotel in
Schlangenlinien um die Autos – es macht auf jeden Fall Spaß!

Die zwei Tage Phuket Town sind genug. Mehr muss für uns
nicht sein. Wir versuchen also den besten Weg auf die Westseite der Insel zu
finden. Wir gehen zu den öffentlichen Bussen und gerade als wir einsteigen
wollen, fragt uns ein Ehepaar mit ihrem kleinen Sohn, ob wir ein Taxi mit ihnen
teilen wollen. Wir wollen uns erst mal den Preis anhören, weil die öffentlichen
Verkehrsmittel meistens vom Preis unschlagbar sind. Hälfte – Hälfte, es ist
deutlich teurer, aber wir finden die beiden sympathisch und freuen uns auf eine
Fahrt mit ihnen und ihrem Sohn. Der Papa kommt aus Brasilien, die Mama aus
Frankreich und gelebt wird in Australien. Wir unterhalten uns nett und finden
es toll, wie der Kleine auf Französisch, Portugiesisch und Englisch von seinen
Eltern bespaßt wird. Als wir am Mövenpick Hotel ankommen, wird, auch wenn wir
nett ablehnen, aus Hälfte – Hälfte, drei Viertel – ein Viertel. Wir werden
bezuschusst und bedanken uns. Den Weg in unser Hostel findet der Taxifahrer
leider nicht so schnell, wie den Weg ins Mövenpick – warum wundert uns das
nicht wirklich. Er braucht mindestens eine halbe Stunde, um das Hotel zu
finden. Er fragt alle möglichen Masseure und Verkäufer – keiner weiß so recht,
wo es ist. Für sein Durchhaltevermögen und seine Mühen, gibt es ein kleines
Trinkgeld. ABER, weil er es einfordert, fällt es kleiner aus, als geplant. smiley

Unser Hostel ist so richtig schön schäbig mit 10 Betten und
zwei gammligen Duschräumen in einem großen Raum. Als wir ankommen ist nur ein
Mädchen da. Wir nutzen das Wifi, um uns mit Özi in Verbindung zu setzen und
verabreden uns mit ihm. Wir kommen vor sein Hotel – so die Absprache. Über sein
Hotel haben wir ganz kurz in Bangkok gesprochen und ich hatte das Karon Beach
Resort im Kopf. Also hin da. Angekommen sehen wir nur eine große Baustelle und
ein paar Frauen, wie sie mitten auf der Baustelle Badminton spielen. Wir sind
verwirrt. Sie sagen uns, dass alle Gäste in das Kata Beach Resort verlegt
wurden. Wir sind noch mehr verwirrt und machen uns auf den Weg dorthin. Der Weg
dauert ca. 10 Minuten. Dort fragen wir an der Rezeption, aber irgendwie sind
die planlos. Nach 5-10 Minuten Sprachbrocken und Hand- und Fuß-Kommunikation
wird klar, auch hier ist er nicht. Na toll! Wir gehen also wieder zurück und
versuchen irgendwo Wifi aufzutreiben, um ihm zu schreiben und uns neu
verabreden zu können. Wir zapfen das Wifi in einem Restaurant an, verabreden
uns im Süden des Karon Beach und kennen jetzt auch den Namen des Hotels in dem
er steckt. Das Verabreden am Südteil des Strandes klappt auch nicht. Nach gut
45 Minuten herumspazieren fangen wir an sein Hotel zu suchen. Leider kennt den
Namen auch nicht jeder. Kein Wunder bei den tausenden von Hotels hier. Selbst
die Polizei hat keine Ahnung wo es ist, aber während ich am Strand warte und
gucke, ob er vielleicht doch noch auftaucht, benutzt Sonia die Computer der
Polizeistation und findet heraus wo das Hotel ist. Wir gehen also da hin. Es
ist gut 15 Minuten von der Polizeistation entfernt. Wir treffen uns am Ende ca.
3 Stunden später an seinem Hotel. Wir sind extrem hungrig, gehen essen, spielen
Billard, raten wer alles ein Lady-Boy sein könnte und besprechen was wir die
nächsten Tage so machen können. Auf dem Plan steht Koh Phi Phi, Patong Beach
und ein bisschen Phuket erkunden. Wir haben schließlich nur drei Tage.

Wir schlafen am nächsten Tag ziemlich lange und treffen uns
relativ spät, kümmern uns um unseren Trip nach Koh Phi Phi und fahren zum Patong
Beach. Naja, zuerst haben wir versucht dorthin zu spazieren, aber wir merken
schnell, dass es uns zu lange dauert, den ganzen Weg zu spazieren. Das Taxi für
die 4 Kilometer kostet uns freche 300 Baht (7,50 Euro). Am Ziel angekommen
chillen wir bisschen am Strand, Özi dreht eine Runde mit dem Paraglider, wir
spazieren durch die Straßen und schlendern ein wenig durch die berühmt
berüchtigte Bangla Road auf der einem Affen und Chamäleons angeboten werden,
aber auch Thai Boxen und Ping Pong Shows zu sehen sind. Irgendwann geht es dann
wieder zurück. smiley Wir versuchen einen Bus zu finden, der zum Karon Beach
fährt, aber es gibt keinen. Die Verbindung zwischen den Stränden läuft nur über
Taxen und die lassen kein bisschen mit sich handeln. Es ist eine mega Abzocke,
was die Taxi-Fahrer auf Phuket inszenieren. Scheiß Taxi Mafia!

Der darauf folgende Tag ist unser Koh Phi Phi Tag. Wir
werden morgens früh um 7 vom Hotel abgeholt und zum Anleger gebracht. Weil wir
nicht die Zeit für mehr haben, ist leider nicht mehr als ein Tagesausflug für
uns drin. Und auch hier ist Phuket wieder extrem teuer. Der Tagesausflug kostet
fast 30 Euro. Zwar beinhaltet er den Transport zur Insel und Schnorcheln und
Essen, dennoch sind wir uns sicher, dass es genauso wie bei den Taxis, ziemlich
viel Abzocke ist. Wir wissen worauf wir uns einlassen und wollen es auch
machen. Wir fahren also zum Anleger und das Boot startet um 8:30 in Richtung
Phi Phi. Um ca. 10 Uhr sind wir in der Bucht in der der Film The Beach gedreht
wurde. Mehr als einen kurzen Blick auf den Strand kriegen wir nicht, es geht
weiter, um die Insel herum zu unserem Schnorchel-Ort. Der ist ziemlich cool.
Wir sehen eine spannende Unterwasserwelt und unsere Vorfreude auf das Tauchen in
Malaysia steigt! Nach dem Schnorcheln geht es zum Essen. Das ist relativ gut
und auch genug um satt zu werden. Doch leider bleiben nach dem Essen vielleicht
noch 30 Minuten, um einen klitzekleinen Eindruck von der Insel zu bekommen.
Viel zu wenig Zeit. Aber damit haben wir gerechnet und können damit leben.
Fazit: Koh Phi Phi ist auf den ersten Blick eine schöne Insel, aber wenn dort
gerade nicht Off Season ist, wahrscheinlich voll mit Partyurlaubern. Und was
sagen wir zu dem Tagesausflug? Wenn man weiß, was man bekommt ist es okay, aber
wenn man mehr Zeit hat, kann man logischerweise darauf verzichten und lieber
ein paar Tage auf der Insel verbringen.

Für den letzten Tag schnappen wir uns zwei Roller und
erkunden nochmal zu dritt den Süden der
Insel. Für mich ist klar, mein Favorit ist Nai Harn Beach. Sehr entspannt und
ruhig. Wir schauen den Surfern bisschen zu und holen uns noch eine kleine
Erfrischung, bevor es weiter geht. Nächster Stopp am Aussichtspunkt und dann
geht es weiter Richtung Phuket Town. Auf dem Weg halten wir nochmal und finden
zufällig eine Moschee direkt am Wasser. Es gibt auf Phuket eine relativ große
muslimische Gemeinschaft – etwas woran ich vorher nie gedacht hätte. Es sind
ca. 35 % und es handelt sich wohl überwiegend um Malaien bzw. Thais mit
malaiischem Ursprung. Zum Abschluss unseres Ausflugs machen wir uns auf die
Suche nach Thai Barbecue, auch bekannt als Moo Kata. Nach mehrmaligen
Nachfragen und einer ungefähren Ahnung wo es sein muss, haben wir es letztlich
gefunden und genossen. Auch wenn die Auswahl an Fleisch nicht so gut war, gab
es genug, was man braten und kochen konnte. Dann hieß es zurück nach Karon
Beach. Dort haben wir uns dann von kleinen Fischen nochmal die Füße abknabbern
lassen und dann hieß es, nur noch einmal schlafen auf Phuket.

Am Morgen haben wir uns dann mit unseren Rucksäcken auf die
Straße gestellt und auf den lokalen Bus gewartet, der uns nach Phuket Town
bringen sollte. In Phuket Town angekommen, ging es dann noch ein Stück zu Fuß
zum Busbahnhof, wo der Flughafenbus abfährt. Dort angekommen treffen wir noch
eine Deutsche, die gerade aus Australien in Thailand angekommen ist und geben
ihr zwei drei Tipps und unsere Phuket Karte. Zurück nach Bangkok, einmal
schlafen und ab nach Kambodscha! Bis bald, Thailand.

AP



Bangkok II

Thailand Posted on Fri, August 16, 2013 00:35:56

Tag 81-84 / 04.07.-07.07.2013

Für unser Bangkok Part II haben wir uns wieder in dem Hostel
einquartiert, in dem wir im Mai schon einige Nächte geschlafen haben. Es ist
super, also warum ein Neues suchen? Never change a running system. Wir kommen
am späten Nachmittag in Bangkok an und auf dem Weg zu dem Hostel fühlen wir uns
wie in einer anderen Welt. Es ist so schön sauber, seinen Müll kann man in den
vorhandenen Abfalleimern entsorgen, es riecht nach frischer Luft statt nach
Kuhmist, keiner gafft mich an und überhaupt dreht sich niemand nach uns um. Es
interessiert keinen Menschen, dass wir hier sind. Und die paar Tuk Tuk- oder
Taxifahrer, die uns ansprechen, die können wir mit EINEM einfachen „No, thank
you, sir“ abwimmeln. Yes! Bei der sich erst bietenden Gelegenheit kaufen wir
ohne Bedenken gegrillte Fleischspieße an einem Straßenstand. Heute machen wir
uns darüber lustig, wie vorsichtig wir mit dem Straßenessen in Bangkok bei
unserem ersten Besuch waren. Thailand ist dreckig? Sorry, nicht wirklich… Alles
eine Frage von Relationen. smiley Nach einer Dusche und einem leckeren Pad
Thai-Abendessen passiert an diesem Abend nicht mehr viel. Wir machen einen Plan
für die nächsten Tage und legen uns schlafen.

Am nächsten Tag schauen wir uns die Tempel an, für die wir
im Mai keine Zeit gefunden haben. Also mit unserem Lieblingstransportmittel dem
Wassertaxi zuerst zum Wat Pho, wo wir den liegenden Buddha finden und
anschließend zum Wat Arun. Danach spazieren wir durch die umliegenden Straßen,
essen Sushi von Straßenständen und freuen uns einfach in Bangkok zu sein. Es
gefällt uns richtig gut hier. Noch besser als beim ersten Mal. Kann aber an
unserer vorherigen Station liegen. smiley Zum Abend hin fahren
wir in Richtung Siam Center und laufen dort durch die Straßenmärkte und
verschiedene Einkaufszentren – auf der
Suche nach Souvenirs.

Der nächste Tag beginnt früh für uns. Wir wollen nach
Maeklong, ca. 70 km von Bangkok entfernt, zu dem Markt, durch den acht Mal
täglich ein Zug fährt. Um 7.40 Uhr steigen wir in den Zug, der uns zunächst
nach Mahachai bringt. Pünktlich gegen 9 Uhr kommen wir dort an. Der Bahnhof ist
eigentlich eine Markthalle. Kaum sind wir aus dem Zug raus, steigt uns der
Geruch von Fisch und rohem Fleisch in die Nase. That´s Asia. smiley Wir suchen schnell den
Weg raus, wir müssen zum Fähranleger. Mit der Fähre geht es dann rüber ans
andere Ufer des Flusses Tha Chin und dann zum Bahnhof Ban Laem. Um 10 Uhr soll
dort der Bummelzug losfahren, der durch den Markt fährt. Aber leider wurden
ausgerechnet für heute die Abfahrtszeiten geändert, der nächste Zug fährt erst
um 12 Uhr. Uff… 2,5 Stunden Wartezeit vertreibt Andy sich damit bei einem nahe
gelegenen Fußballschulturnier zuzugucken und ich hole etwas Schlaf am Bahnhof
nach.

Um 12 Uhr fährt dann endlich der Bummelzug los. Die Fahrt
soll insgesamt 1 Stunde dauern und kurz vor Ende fährt man dann durch den
Markt. Die Fahrt rüttelt uns ganz schön durch, die Schienen scheinen nicht mehr
die Besten zu sein. Wir fahren, gefühlt fernab von jeglicher Zivilisation,
durch Gestrüpp, Sümpfe und Bäume und Felder. Regelmäßig müssen wir den Kopf,
den wir aus dem Fenster halten, wieder einziehen, um nicht von einem Ast erwischt
zu werden. Trotz mangelnder Zivilisation halten wir unzählige Male und Menschen
steigen hinzu – die Fahrt scheint eeeeeewig zu dauern. Nach einer Stunde ist
noch lange kein Markt in Sicht. Ich lege mich wieder schlafen. Als wir bereits
seit knapp zwei Stunden unterwegs sind, weckt Andy mich. Einige Thais zeigen
uns mit Hand und Fuß, wir sollen nach vorne zum Lokführer gehen. Als wir uns vorn auf die ersten Plätze setzen
wollen, signalisiert uns der Schaffner wir sollen ins Zugführerabteil gehen.
Wie cool! Wir dürfen neben dem Lokführer stehen und dabei zuschauen, wie die
Marktverkäufer links und rechts ihre Stände beiseite räumen am Rand warten,
dass der Zug durchfährt. Obst und Gemüse, das direkt an den Schienen liegt,
wird nicht beiseite geräumt, der Zug ist ja ein Stück erhöht und fährt einfach
drüber. Außerdem schauen uns jede Menge Touristen an, die Fotos machen und uns
zuwinken. Auch wenn es „nur“ ein Zug ist, der durch einen Markt fährt, war das
schon ziemlich cool.

Wir steigen in Maeklong, die Endhaltestelle, aus und
checken, wann der Zug wieder zurück fährt – 30 Min. später. Alles klar. Wir
laufen durch den Mark, durch den wir gerade noch gefahren sind. Alles steht an
seinem Platz, nichts deutet darauf hin, dass hier in der Mitte vor wenigen
Minuten noch eine Lücke von gut 2-3 m war. Wir werden von einer Journalistin von
The Wall Street Journal angesprochen. Sie schreibt einen Artikel über diesen
Markt und fragt, ob sie uns interviewen darf. Klar darf sie. smiley Kurze Zeit später: ein
Sirene läutet, alle Marktstandbesitzer hören auf zu tun, was sie bis dahin
getan haben. Sie fahren ihre rollbaren Stände zurück, rollen die Marquisen ein,
Körbe und Hocker werden eingesammelt, Touristen werden aufgefordert ganz nah an
den zusammengeräumten Marktständen zu stehen. Alles was relativ klein und flach
ist, bleibt auf dem Boden liegen. Dann klingelt die Sirene nochmal und der Zug kommt
langsam angerollt. Dieses Mal schauen wir von außen zu und finden das
eigentlich noch besser. Vor allem weil der Zug wahrscheinlich keine 20 cm entfernt
an uns vorbei fährt. Schon beeindruckend, wie hier alles abgestimmt ist. Und
kaum ist der Zug vorbei, packen alle ihre Sachen wieder aus und tun, was sie
vorher auch getan haben; wiegen, schnibbeln, abmessen, verpacken, verkaufen. Verrückt.

Hier in der Nähe soll ein Floating Market sein. Wir fragen
uns durch, was allerdings nicht so einfach ist, englisch scheint hier nicht oft
gebraucht zu werden. Wir verstehen (oder eher vermuten) von einem geduldigen
Erklärer, dass es einen Bus gibt, der zum Floating Market fährt. Wir gehen zur
Straße und sehen zufällig einen Minivan vorbei fahren, auf dem Floating Market
steht. Sehr gut. Wir halten den an – machen die Thais schließlich auch so. smiley Wir werfen dem Fahrer
und seiner Beifahrerin ein freundlich „Floating Market?“ entgegen. Aber sie
verstehen uns nicht. Hmmm… Wir zeigen auf ihre Aufschrift „Floating Market“ auf
ihrem Wagen und fragen erneut „Floating Market?“. Nach einem kurzen Zögern
nicken sie und öffnen die Tür, wir sollen uns hinein setzen. Wir sind uns zwar
nicht sicher, ob die uns dahin bringen, wohin wir wollen, steigen aber ein. In
dem Wagen sitzen noch zwei Mädchen, die uns anschauen und immer wieder kichern.
Wir sehen halt schon lustig aus, wir verschwitzten Weißen… (Unerklärliches
Phänomen: während wir uns bei 35° halb tot schwitzen, sieht man bei den meisten
Thais kein einzigen Schweißtropfen.) Nach ca. 10 km Fahrt über einen Highway,
werden wir an einer Straße gebeten auszusteigen – wir sind am Ziel angekommen.
Hmmm…. Kein Floating Market in Sicht. Wir wollen gerade in einem Hotel fragen,
da versuchen die beiden Mädchen, die mit uns im Minivan gesessen haben, uns zu
fragen wo wir hin möchten. Wir sind nicht müde uns zu wiederholen und versuchen
es erneut mit „Floating Market?“. Wir haben keine Ahnung, ob sie uns verstehen,
aber sie führen uns auf die andere Straßenseite zu zwei Motorradfahrern, reden kurz
mit ihnen und die Fahrer signalisieren uns auf ihre Motorräder zu steigen. Keiner
der vier Personen spricht auch nur ein Wort Englisch. Andy und ich schauen uns
kurz an, zucken mit den Schultern und steigen auf. Das mit dem Bus hat ja auch
geklappt… Nach gefühlt zwei Minuten Fahrt werden wir an einer Verkaufsstelle
für Bootstouren durch die Floating Markets abgelassen und sind um 60 Baht (1,50
€) ärmer. Die Bootstour, die sowieso zu teuer ist, schenken wir uns. Wir folgen
zu Fuß den Straßenschildern und nach wenigen Minuten erreichen wir tatsächlich
den Damnoen Saduak Foating Market, den wir gesucht haben. Leider haben wir wohl
die Rush Hour verpasst. Es sind kaum noch Boote auf dem Wasser, die etwas
verkaufen. smiley Dafür
dürfen wir aber dabei zusehen, wie ein Film oder eine Werbung an dem Markt
gedreht wird. Auch cool. Kurz darauf machen wir uns auf den Weg zurück. Fast
Abend und wir haben noch keine Ahnung, wie wir zurück nach Bangkok kommen
sollen. Wir wissen nur, dass es einen Bus hier in der Nähe geben soll. In einem
7/11-Supermarkt holen wir uns was zu trinken und fragen den Verkäufer, ob er
weiß, wo der Bus nach Bangkok abfährt. Der meint, er kann uns einen Bus
besorgen, der uns hier abholt und uns günstig nach Bangkok fährt. Wir sind
skeptisch. Er ruft einfach so irgendwo an und dann kommt ein Bus und holt uns
ab? Er ist doch kein Reisebüro… Wir fragen nach, wie viel er haben will. 100
Baht pro Person (2,50€). Das ist tatsächlich günstig. Okay, machen wir. Der
Verkäufer ruft also irgendwo an und tatsächlich kommt ca. 10 Min. später ein
Minivan, der uns abholt. Nach langem Stau und gut 1,5 Stunden kommen wir in
Bangkok an.

An unserem letzten Tag
in Bangkok fahren wir morgens zu dem Taling
Chan Floating Market. Der ist zwar im vollen Gang, als wir ankommen, aber
leider nicht sehr groß. Wir sehen also nicht viel mehr Marktboote als am Tag
zuvor. Aber wenn wir schon mal hier sind, essen wir Seafood, das aus den Booten
heraus verkauft wird. Danach fahren wir weiter zum Chatuchak Weekendmarket. Der
ist riesig! Auf einer Fläche von ca. 1 km² kann man hier alles kaufen, wirklich
alles. Essen, Kleidung, Möbel, Souvenirs, Tiere und überhaupt. Es gibt echt
coole Sachen, aber wir bleiben stark – wir kaufen nicht viel, was sowieso nicht
mehr in unsere Rucksäcke passt. Am Nachmittag fahren wir völlig erschöpf wieder
zum Hostel. Der erste Besucher auf unserer
Reise ist heute in Bangkok gelandet, Özi. Juhuuu. Wir treffen uns abends, essen
im Siam Center und spazieren danach durch die Marktstände, die noch geöffnet
sind. Nach einem Kaffeestopp bei McDonald´s, wo wir wegen Ladenschluss
rausgeworfen werden, fahren wir zur Khaosan Road, eine „Touristenmeile“ mit
lauter Bars, Kneipen, Straßenhändlern, Massagesalons usw. Ein cooler erster gemeinsamer Abend mit einem
Skorpion und drei Fußmassagen.smiley

PS: Beweis, dass ich mit dem Interview keinen Mist erzähle… http://blogs.wsj.com/searealtime/2013/07/12/playing-chicken-with-train-is-no-game-for-thai-vendors/

SP



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