Tag 102 / 25.07.2013

Der Bus setzt uns morgens gegen 6 Uhr in Nha Trang ab.
Eigentlich ist diese Küstenstadt ein unfreiwilliger Stopp für uns. Eigentlich
wollten wir direkt nach Hoi An fahren. Aber die Open Bus Touren bieten keine
direkten Verbindung von Ho Chi Minh nach Hoi An an, deswegen müssen wir bis 19 Uhr warten bis wir weiter fahren können.
Wir stellen uns also darauf ein, 12 Stunden in einer Stadt zu warten, in der
wir eigentlich gar nicht sein wollten. Aber eigentlich ist halt eigentlich…

Wir werden direkt vor einem Reisebüro heraus gelassen.
Sofort versuchen die Mitarbeiter uns eine Bootstour für den Tag zu verkaufen.
Unsere erste intuitive Reaktion: „No, thank you.“ Aber beim zweiten Hinhören
klingt es nach einem wirklich guten Angebot. Für umgerechnet 7 USD wird uns ein
ganzes Tagesprogramm inklusive Mittagessen angeboten. Das klingt nicht
verkehrt. Wir buchen es…

Nach einem Frühstück in einem Café werden wir am Reisebüro
abgeholt. Wir fahren an der Küste entlang zum Bootsanleger. Als wir während
dieser Fahrt aus dem Fenster schauen und die vielen Strände sehen, wird mir zum
ersten Mal richtig bewusst, dass Vietnam eigentlich auch für Strandurlaub
geeignet ist. Schließlich hat dieses Land eine verdammt lange Küste… Und es
ist wirklich schön. Selbst von der Straße aus, kann man aufs Meer gucken und
sieht in weiter Ferner Felsbrocken aus dem Wasser ragen. Wenn das schon so cool
aussieht, dann freue ich mich schon auf die Halong Bucht. 🙂

Zurück zur Bootstour: wir werden am Bootsanleger abgesetzt.
Alle Mann aufs Boot. Wir fahren zuerst auf eine kleine Insel. Wer möchte, kann
hier ein Aquarium besuchen. Dave, Andy und ich möchten nicht, wir schauen uns
auf der Mini-Insel um, genießen die Aussicht aufs Meer und die anderen
Inseln/Felsbrocken und warten bis die Aquarium-Besucher zurück sind.

Danach geht es wieder aufs Boot. Schnorcheln ist angesagt. Sehr
cool. Das Wasser ist ziemlich klar und auch wenn wir nicht so viele Fische
sehen wie beim Schnorcheln vor Phi Phi in Thailand, haben wir unseren Spaß. Als
alle wieder zurück an Bord sind, gibt es ein ausgiebiges Mittagsbuffet – viel
Auswahl von Gemüse über Fisch bis Fleisch, ist alles dabei. Wir können kaum
glauben, was uns für 7 USD da geboten wird. 😀

Als wir nach dem Mittagessen glauben, „Okay, es geht es wohl
wieder zurück, das war schon mehr als top für das bisschen Geld“, geht es
weiter. Die Sitzbänke auf dem Boot werden zu einer Bühne und Tanzfläche umfunktioniert,
die Bootscrew wird zur Band: Livemusik; richtig cool. Alle singen mit, Red Hot
Chilli Peppers kennt ja fast jeder. Als die Bootscrew einige von uns bitten auf
die Bühne zu kommen, um mit ihnen zu singen, dreht die Stimmung richtig auf. Neben
anderem Zwangs-Freiwilligen darf Dave auf die Bühne und ein wohl ganz bekanntes
Lied aus Irland singen (Dave ist Ire). Und auch Andy wird aufgefordert ein
polnisches Lied mit der Band zu singen. Und die kannten die lyrics! Wir waren
richtig beeindruckt. Die letzten glücklichen Karaokesänger sind zwei Koreaner,
die natürlich mit der Band den Gangnam Style singen und vortanzen, das Boot hat
ordentlich geschaukelt. 🙂 Und ich freue mich am Ende, dass man mich nicht „Se eu te pego“ von Michel Teló
singen gelassen hat.

Nach dem kleinen Konzert gibt es noch eine Happy Hour im
Meer. Vom Boot aus wird ins Meer gesprungen, ein Rettungsring wird hinterher
geworfen, damit man gemütlich im Wasser treiben kann und ein „Barmann“ –
ebenfalls in einem Rettungsring – verteilt Drinks an seine schwimmenden Gäste.

Was für ein unverhofft cooler Tag! 🙂

SP