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see you soon

Manila

Philippinen Posted on Mon, November 04, 2013 10:48:07

Tag 145-146 / 06.09.-07.09.2013

Uns hat mal jemand gesagt, Manila sei ein Drecksloch. Wir
sind gespannt… Eigentlich sind wir auch nur hier, um unser Gepäck auf je 10 kg zu reduzieren.
Für unsere weiteren Flüge dürfen wir nämlich nicht mehr haben. Wir übernachten
also eine Nacht in einem Hostel und kaufen uns damit die Erlaubnis einen Teil
unseres Gepäckes dort kostenlos zu lagern bis wir weiter nach Australien fliegen.

Wir kommen mittags in Manila an. Der Weg zum Hostel: Bus,
nochmal Bus, zu Fuß in die falsche Richtung und dann mit dem Trycicle zurück.
Die Busse sind genauso voll wie die Straßen. Bei dem schwülen Wetter, mit den
großen Rucksäcken macht es also keinen Fall Spaß im Stau zu stehen. Wir
brauchen insgesamt 2,5 Stunden bis wir im Hostel sind, obwohl es gerade mal 10
km sind… Aber wir gewinnen unterwegs einen Eindruck, was wohl mit Drecksloch
gemeint ist. 😉

Nachdem wir unser Zimmer im Hostel bezogen haben, erkunden
wir die Umgebung zu Fuß. Wir landen in belebten Marktstraßen. Abends essen wir
richtig philippinisch und bestellen uns Pizza ins Hostel 😉 und genießen den
Ausblick von unserer Dachterasse.

Wir haben noch den ganzen nächsten Tag in Manila, den wir
hauptsächlich in einem Einkaufszentrum verbringen. Warum? Eigentlich war unser
Plan uns eine neue Kamera zuzulegen. Unsere spinnt nämlich seit Bali rum und gibt
langsam komplett den Geist auf. Ja, wir haben sie extra für die Reise gekauft
und sie hat gerade mal die Hälfte überstanden (danke Samsung… ). Außerdem
mussten wir eine kleine Reparatur an unserem Handy vornehmen lassen und der
angenehme Nebeneffekt des Einkaufszentrum: Klimaanlage.

Leider hat die Reparatur des Handys Ewigkeiten gedauert. Der
vermeintlich erfahrene Reparateur hatte so seine Schwierigkeiten. Dann gab es
leider auch keine gute Kamera, die wir bereit waren zu kaufen. Es scheint also
ein unerfolgreicher Tag zu sein… Bis wir eine GoPro entdecken. Wir überlegen
lange, ob wir uns die zulegen. Beim Motorrad fahren in Bangladesch, Tauchen in
Malaysia, Schnorcheln mit den Mantarochen bei Bali hat sie uns definitiv
gefehlt… Nach einigem in und Her kaufen wir sie am Ende tatsächlich und sind danach ganz aus dem Häuschen. 😀

Gegen 22 Uhr fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Mit 10
kg auf dem Rücken reist es sich sehr angenehm. Wir fangen an den Inhalt unserer
Rucksäcke zu überdenken. 🙂 Unser Flug nach
Caticlan geht morgens um 6 Uhr. Wir verbringen die Nacht am Flughafen und nutzen die Zeit mit unserer neuen Kamera zu experimentieren. 🙂

SP



Legazpi

Philippinen Posted on Sun, November 03, 2013 12:09:52

Tag 143-145 / 04.09.-06.09.2013

Um 5 Uhr morgens kommen wir am Flughafen von Manila an. Wir
wollen nicht hier bleiben, sondern gleich weiter nach Legazpi. Wir buchen am
Flughafen unser Ticket, das uns um 13
Uhr nach Legazpi bringt. Eine Stunde später sind wir am Ziel. Kurz vor der
Landung können wir schon aus dem Fenster sehen, weswegen wir hier her gekommen
sind: den Vulkan Mayon. Er gilt als schönster Vulkan der Welt, wie sein Kegel
symmetrisch ist. Leider haben wir verpasst ein Foto zu machen, aber wir können
euch versichern, der Ausblick war in etwa so (google-Bild):

Also joa, kann sich sehen lassen…

Vom Flughafen aus in Legazpi nehmen wir ein Trycicle, die
philippinische Version eines Tuk Tuks, zu unserem Hostel. Es liegt mitten in
einer Wohngegend. Sehr gut. Nach dem eher touristischen Bali freuen wir uns mal
wieder nur unter Einheimischen zu sein. Dann fallen wir zwar auf und werden
häufig angestarrt, aber so gewinnt man am besten einen Eindruck von dem Leben
der Menschen hier. Das Hostel haben wir übrigens komplett für uns allein, weil
wir mal wieder zur Nebensaison reisen. Auch
sehr gut. 🙂

Nach einer Dusche machen wir uns auf den Weg und erkunden
die Gegend und essen in einem gemütlichen Café. Was fällt uns hier an unserem
ersten Tag auf den Philippinen auf? Wir sind nach langer Zeit mal wieder in
einem christlichen Land. Statt Moscheen und Buddha-Statuen sehen wir viele
Kreuze und Marienbilder, über Hauseingängen, in öffentlichen Gebäuden und auch
in den Trycicles. Die spanischen Einflüsse sind unübersehbar; viele der
Straßennamen sind auf Spanisch. Irgendwie haben wir gar nicht mehr das Gefühl
in Asien zu sein. Wir fühlen uns als wären wir in Mexico. Zumindest stellen wir
es uns so in Mexiko vor. Und irgendwie sind so viele Menschen so unglaublich
nett und überfreundlich. Wir sind am Anfang ganz schön skeptisch – was wollen
die von uns? Irgendwas verkaufen? Uns über den Tisch ziehen? Aber nein,
irgendwie nicht… Hier scheint Höflichkeit sehr wichtig zu sein. Begrüßt wird man überall mit „Good
afternoon Sir, good afternoon M´am“, „How are you today?“.

Abends zurück im Hostel planen wir, wie wir unsere knappen
zwei Wochen auf den Philippinen verbringen wollen. Dabei hören wir immer wieder
wie die Mitarbeiter an der Rezeption laut zu verschiedenen Pop-Liedern singen.
Texte sind dabei überhaupt kein Problem, egal ob Katie Perry oder O-Town … Erst
sind wir irritiert, finden es aber lustig. Später stellen wir fest, dass
Filipinos anscheinend grundsätzlich kein Problem damit haben laut in der
Öffentlichkeit zu singen. Überall wo Musik läuft, hört man Filipinos dazu
singen. 🙂

Am nächsten Tag fahren wir zunächst zum Lignon Hill, von
dort aus soll man in der Stadt den besten Ausblick auf den Vulkan haben. Und
der Ausblick ist wirklich toll. Man kann direkt auf den Vulkan gucken und sieht
davor die ganzen Reisfelder. Der Mayon ist übrigens ein aktiver Vulkan. Ununterbrochen
steigt Rauch aus ihm, mal mehr, mal weniger. Der letzte richtige Ausbruch war
in 2009. Im Mai dieses Jahres kam es aber zu einer Explosion, die dazu führe,
dass Steinbrocken durch die Luft geschleudert wurden; 5 Menschen, die dabei
waren, den Vulkan zu besteigen, sind dabei gestorben. Da hat man schon Respekt,
auch wenn wir von weiter Entfernung auf das Ding gucken. Wir sind irgendwie
total fasziniert von diesem Vulkan. Ständig schauen wir hin…

Danach ging es zu den Ruinen von Cagsawa. Bei einem Ausbruch
des Mayon in 1814 wurde die gesamte Stadt zerstört, heute kann man nur noch die
Überreste der Cagsawa-Kirche sehen. Auch wenn man nicht mehr viel sieht, so hat
dieser Ort irgendwie was Besonderes. Der direkte Blick auf den Mayon schafft
eine

Einen Tag später geht es für uns schon wieder mit dem
Flugzeug zurück nach Manila. Der Nachteil eines großen Inselstaates für einen
Reisenden? Flieger statt Bus. Fähre wäre zwar auch möglich, aber
Preis/Zeitaufwand-Verhältnis im Vergleich zum Flug lohnt nicht wirklich. Gern
wären wir von Legazpi aus auf die Insel Ticao gefahren, um mit Wahlhaien zu
schnorcheln, aber wie gesagt, wir sind außerhalb der Saison hier. Das müssen
wir auf einen anderen Ort/Urlaub aufschieben. 🙁 Aber auch wenn wir nur kurz zu Besuch hier waren, hat es sich auf jeden Fall
gelohnt. Dieser Mayon ist echt beeindruckend.

SP



Bali

Indonesien Posted on Tue, October 29, 2013 18:07:53

Ja, wir wissen, wir aktualisieren den Blog nicht sehr zeitnah und vor allem unregelmäßig. Sorry hierfür. Aber jeden Tag Programm kombiniert mit schlechter Internetverbindung führt dazu, dass Blogarbeit auf unserer Prioritätenliste weit hinten liegt… 🙂 Da sich die Anzahl der “Beschwerden” langsam häuft, waren wir heute dafür aber sehr fleißig…

Tag 119-142 / 11.08.-03.09.2013

Kerobokan (SP)

Eigentlich wollten wir während der ersten beiden Wochen, die wir auf Bali verbringen, in einem Waisenhaus ehrenamtlich arbeiten. Leider hat das nach anfänglicher Zusage doch nicht geklappt. Deshalb haben wir uns Waisenhäuser rausgesucht, die wir besuchen möchten – in der Hoffnung, dass wir hier vielleicht kurzfristig irgendwie aushelfen können. Können wir. 🙂 In dem Children’s Hope klappt das unproblematisch. Wir verbringen einige Tage in diesem Heim, spielen mit den Kindern und organisieren zusammen mit den anderen volunteers Ausflüge. Das hat wirklich Spaß gemacht – auch wenn wir nach einem gemeinsamen Schwimmbad-Besuch uns erstmal auf Flöhe untersuchen mussten – und lässt uns ein wenig unserem verpassten volunteering nachtrauern.

Wenn wir keine Zeit in Waisenhäusern verbringen, lernen wir ein bisschen das untouristische Bali kennen, das uns sehr gut gefällt – Streetfood für umgerechnet 1 USD inklusive. 🙂 Unterwegs sind wir überwiegend mit dem Roller, DAS Fortbewegungsmittel auf dieser Insel. Der Verkehr ist ziemlich chaotisch. Gefühlt, fährt hier jeder, wie er will. Rollerfahrer haben das Recht sich überall durchzuschlängeln und rote Ampeln heißen nicht zwangsläufig, dass man stehen bleiben muss. Andy nimmt nach kurzer Zeit das Fahrverhalten der Asiaten an, was nicht unbedingt zu meinem Wohlbefinden beiträgt, wenn ich hinter ihm auf dem Roller sitze. Aber Augen schließen hilft. Meistens.

Eine gute Woche nach unserer Ankunft haben wir Besuch von zu Hause bekommen. Wir holen am 18.08. um 2.30 Uhr Alexa von Flughafen ab und freuen uns, dass sie ihren restlichen Jahresurlaub mit uns verbringt – juhuuuu! Die nächsten 16 Tage reisen wir auf Bali zu dritt. 🙂

Sanur (SP)

Wir quartieren uns in Alexas Unterkunft gleich in ihrem Zimmer ein. Die Anlage ist ziemlich schön, hat auch einen netten Pool, den wir gleich nach dem Einchecken ausprobieren. Insgesamt verbringen wir hier drei Nächte. In der letzten Nacht bekommen wir in unserem Bad Besuch von einer Kakerlake. Nicht ungewöhnlich für Asien und Andy ist bereits gewohnt diese Tiere für mich zu töten… Aber laut ihm und Alexa war es wohl die größte Kakerlake, die sie je gesehen haben. Der Ekel in ihrem Gesicht spricht Bände. Ich verzichte auf den Anblick – ja, ich weiß… Memme, aber seitdem mir eine Kakerlake in Nepal das Bein hochgekrabbelt ist, habe ich ein gestörtes Verhältnis zu denen. Während ich also auf dem Bett liege, schmieden Andy und Lexy einen Plan, wie sie das Ding töten, ohne dass sie davon angeflogen werden. Sagen wir so: am Ende riecht das Bad nach einer Mischung aus Haarspray und Mückenschutz, ist ziemlich nass und das eigentliche Ziel, die Kakerlake zu töten, ist gescheitert. Aber immerhin ist sie erfolgreich weggesperrt und der Zimmerservice hat am nächsten Morgen wahrscheinlich eine Überraschung erlebt. 🙂

Ansonsten haben wir Sanur hauptsächlich zu Fuß erkundet, einen Plan für unsere gemeinsame Tage auf Bali gemacht und nochmal einen Ausflug mit einigen Kindern aus dem Children’s Hope und den volunteers unternommen. Klingt alles irgendwie unspektakulär, aber wir erinnern uns an drei sehr lustige Tage, mit vermeintlichen Tourettekranken, geschenkten Donuts, merkwürdigen Vornamen, dem internationalen Zeichen für Kakerlaken, traditionellen balinesischen Tänzen und viel lautem Lachen. 😉

Ubud (AP)

Die Künstlerstadt Balis – so zumindest der Ruf Ubuds. Wir quartieren uns im Sayong House ein und sind darauf eingestellt in Ubud viel zu handeln, um nicht zu viel Geld für Souvenirs auszugeben, uns Reisfelder und den berühmten Monkey Forrest anzusehen. Außerdem darf eine Prise Abenteuer nicht fehlen.

Beim Souvenirkauf handeln wir kräftig um jede 10.000 Rupiah (1 USD) und freuen uns, wenn wir beim Herausgehen zurückgerufen werden und den Zuschlag für unseren Preis erhalten. Einmal als wir unbewusst mit einer weiteren Käuferin, die wir nicht kennen, gemeinsam einen günstigen Preis aushandeln, zerbricht fast eine Ehe: Sowohl wir als auch die Frau wollten eine bestimmte Hängematte kaufen. Das gemeinsame Geschäft kann uns einen Mengenrabatt verschaffen, daher verbünden wir uns. Leider gibt es nicht zwei Hängematten mit dem gleichen Muster. Egal irgendwie einigen wir uns stillschweigend. Dachte ich zumindest. Wir kriegen einen richtig guten Preis, weil die Verkäuferin denkt, wir handeln gemeinsam, weil wir zusammen gehören. Wir bezahlen und vor dem Laden schnappt sich die Frau unsere Hängematte mit dem schöneren Muster und bewegt sich schnell von uns weg. Sie schickt nochmal ein “Schön mit euch Geschäfte zu machen” hinterher und wir stehen da. Wir realisieren, dass sie unser Muster “geklaut” hat und wollen die andere Hängematte zurückgeben, weil sie echt nicht schön war. Der Ehemann des Schlitzohrs guckt nochmal zu uns und merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Er kommt zurück und fragt, ob alles okay ist. Alexa sagt diplomatisch “Ehrlich gesagt, ist nicht alles okay!”. Der gute Mann kümmert sich dann darum seine Frau zur Vernunft zu bringen, wir kriegen unsere Hängematte, sie gibt die andere zurück und die Ehe hat einen schwarzen Tag mehr. Die Frau schimpft laut auf ihren Mann ein und er dreht sich genervt von ihr weg. Dennoch endet es für uns lustig: Die Verkäuferin merkt, was für ein Spiel wir gespielt haben und schlägt Sonia mit den Worten “naughty girl” auf den Hintern.

Neben dem Handeln haben wir uns ein paar gut versteckte Reisfelder mitten in Ubud angesehen. Den Tipp haben wir von den Volunteers aus dem Waisenhaus erhalten. Als wir den Sonnenuntergang in mitten der Reisfelder sahen, haben wir uns vorgestellt, wie Ubud ausgesehen haben muss, bevor die Touristen kamen. Überall Reisfelder, keine Souvenir Läden – bestimmt noch schöner. Aber der Monkey Forrest war wohl schon da, bevor der Tourismus kam. Und wie der Name vermuten lässt, ist dieser Park der Wohnort vieler Affen, die sich daran gewöhnt haben von Touristen gefüttert zu werden. Dabei können die auch ganz schön bissig werden. Fast hätte sich einer von denen Sonias iPhone geschnappt, weil er es mit einer Banane verwechselt hat. Auf jeden Fall hat sie ein paar kleine Affenzähne zu spüren bekommen. Sowohl die Reisfelder, als auch der Monkey Forrest sind ein Pflichtbesuch, wenn man in Ubud ist. Wir haben beides sehr genossen!

Mein Highlight in Ubud war jedoch unser Rafting Ausflug. Wir wurden vor unserem Hotel abgeholt und zum Telaga Waja Fluss gefahren. Dort wurden wir dann in Rettungswesten gesteckt und mit einem Helm ausgestattet. Unser Steuermann hat das Rafting Boot die Böschung runter ins Wasser geschmissen und dann ging es schon nach einer kurzen Einweisung los. Das Ganze gleich mit dem Kern der Einweisung, “when I say ‚forward paddle‘, you paddle as good as you can – FOOOORWAAARD PAAAAADDLEEEE!”. Danach folgten noch einige “forward paddles”, aber auch “boum boums”, für Achtung wir treffen irgendwo auf oder “dance, dance” bzw. “jump jump”, wenn wir irgendwo stecken geblieben sind. Zum Abschluss des Raftings, ging es mit dem Gummiboot einen 4 Meter hohen Wasserfall runter. Das hat richtig Spaß gemacht und wir haben viel gelacht an dem Tag.

Ubud-Lovina (AP & SP)

Nach Lovina wollen wir, weil es dort Delfine gibt! Das ist eigentlich die einzige Motivation, die uns dort hinführt. Dafür engagieren wir über das Hotel einen Fahrer. Da wir auf dem Weg noch an der Tempelanlage Pura Ulun Danu und am Gidgit Wasserfall halten wollen, ist der Fahrer schon genervt und eine Preisdiskussion bricht wieder aus. Er versucht uns gleich eine ganze Tour zu verkaufen, um an mehreren Orten zu halten. Am Ende einigen wir uns darauf keine Tour zu machen, sondern nur an den von uns gewünschten Orten zu halten. Dafür zahlen wir den Preis, den wir von Anfang an zahlen wollten. Wenn es zu rund läuft, sollte man misstrauisch werden…

Kurz nachdem wir losfahren, geraten wir in eine Polizeikontrolle. Naja, eigentlich hätten wir in eine Kontrolle geraten sollen, aber unser Fahrer, nennen wir ihn Herr Schlitzohr Griesgram (kurz nur Griesgram), wendet vorher und fährt einen Umweg. Er erklärt uns, dass die Polizisten hier auf Bali korrupt seien und versuchen werden uns Geld aus der Tasche zu ziehen, wenn sie sehen, dass drei Touristen im Auto sitzen. Aha… Kann natürlich sein. Kann aber auch sein, dass er gar keine Lizenz hat. 🙂 Aber das erfahren wir heute nicht.

Erster Stopp: Plantagen. Richtig, hier wollten wir nicht hin. Griesgram erklärt uns, wir könnten uns hier Kaffeeplantagen anschauen uns kostenlos Kaffee probieren, während er eine kleine Pause macht. Natürlich. Damit es so aussieht, als seien wir gewillt, laufen wir kurz durch die Plantage, schauen interessiert auf den angebotenem Kaffee und stellen uns demonstrativ wieder ans Auto. Griesgram versteht, er kommt schnell zu uns und fährt weiter.

Zweiter Halt: die Reisterrassen von Jatiluwih. Richtig, auch dieser Stopp war eigentlich nicht von uns geplant. Griesgram gibt vor, hungrig zu sein. Wir könnten ja in der Zwischenzeit auch etwas essen. Zufällig ist da ein Restaurant an den Reisterrassen. Und zufällig sitzen da nur Touristen drin… Und die Fahrer, die essen alle in einem kleinen Schuppen unter dem Restaurant. So langsam sind wir genervt, dass Griesgram doch seine Tour mit uns fährt und denkt, dass wir nicht merken, dass er seinen Cousins oder Brüdern oder wem auch immer etwas mehr Geschäft verschaffen will. Wir versichern ihm, dass wir nicht hungrig sind und setzen uns demonstrativ in die Nähe des Autos. Griesgram wirft uns einen bösen Blick zu, lässt sich aber nicht davon abhalten in aller Ruhe sein Mittagessen zu verputzen. Nervig, aber hey, so haben wir noch die Reisterrassen gesehen, die wirklich sehr schön sind.

Nächster und sogar planmäßiger Halt sind dann die Tempel von Pura Ulun Danu. Wir schauen uns die Anlage, die an einem See liegt, in aller Ruhe an und gehen danach in einem nahegelegenen Restaurant essen. Als wir zu Griesgram zurück ans Auto kommen – er hatte auf dem Parkplatz gewartet – fragt er sauer, wo wir denn bitte so lange gewesen seien und ob wir jetzt etwas gegessen hätten. Okay, nochmal zum Verständnis: wir bezahlen ihn dafür, dass er uns dahin fährt, wohin wir wollen. Das scheint er aber anders zu sehen. Er diskutiert mit uns, dass es nicht sein kann, dass er über eine Stunde auf uns wartet und meint das müssten wir von unserer Zeit an den Wasserfällen abziehen. Wir beschwichtigen ihn, um ihn ein bisschen zu beruhigen. Wir wollen es uns mit dem Balinesen nicht verscherzen. Vor allem nicht, wenn wir noch ein wenig auf ihn angewiesen sind.

Er hält an dem vermeintlichen Gidgit-Wasserfall. Es sind die Twin Gidgit-Wasserfälle, obwohl wir eigentlich zu dem größten Gidgit-Wasserfall wollten. Aber egal, wir haben keine Lust auf weitere Diskussionen und schauen uns die Twin Wasserfälle an, die auch ganz nett sind.

Zurück im Auto geht es schnell weiter nach Lovina. Inzwischen wird nur noch das Nötigste im Auto gesprochen. Griesgram guckt immer noch böse und verärgert drein. Kaum in Lovina angekommen, will er uns an der Straße absetzen. Wir protestieren, möchten gern im Zentrum an der Hotelstraße abgesetzt werden. Da wird Griesgram richtig sauer. Er meckert, dass das nicht Teil der Abmachung gewesen sei, er könne uns hier ja nicht noch durch die Gegend fahren, schließlich muss er ja noch drei Stunden zurück nach Hause fahren. Andy gibt ihm ruhig aber bestimmt zu verstehen, dass er an seiner Lage selbst Schuld ist. Kein Stopp an der Plantage und den Reisterrassen, die auch nicht Teil der Abmachung waren, hätten dafür gesorgt, dass er früher zu Hause wäre. Außerdem solle er nicht denken, dass wir nicht gemerkt hätten, dass er am Tempel bewusst den teureren Parkplatz genommen hatte und uns zu den “falschen” Wasserfällen gebracht hat. Ab diesem Zeitpunkt ist Griesgram ruhig und fährt wiederwillig bis zur Hotelstraße.

Lovina (SP)

Erstmal ausgestiegen und unser Gepäck auf dem Rücken, sind wir froh Griesgram endlich verabschieden zu können. Was für ein Idiot! Während wir uns beratschlagen, in welche Richtung wir auf die Suche nach einem Hotel gehen, ignorieren wir gekonnt alle penetranten Versuche uns einen Schlafplatz zu vermitteln, die auf uns einprasseln. Als Antwort bekommen wir ein böses “In Bali you must be friendly! If not go to Java”. Okay, ein neuer Freund…

Nach einigem Rumgefrage finden wir schließlich eine nette Unterkunft mit Pool. Sehr gut. Nach einer Runde Schwimmen, raus aus dem Pool und Abendessensuche starten. Auch wenn uns Lovina auf den ersten Bllick nicht sehr gut gefallen hat, finden wir eine nette Straße mit einigen vielversprechenden Restaurants und Bars. In einigen der Bars wird Livemusik angeboten – da alles nebeneinander liegt, läuft die Musik gleichzeitig. Von der Dachtersasse des Restaurants, in dem wir sitzen, hören wir also einen Mix aus verschiedenen Popliedcovern. Der lautere Sänger gewinnt. 🙂

Am nächsten Tag stehen wir vor Sonnenaufgang auf. Uff… Um 6 Uhr beginnt, warum wir überhaupt nach Lovina gekommen sind: mit einem traditionellen Boot fahren wir rauf aus Meer auf der Suche nach Delfinen. Erst passiert lange Zeit gar nichts, wir genießen einen schönen Sonnenaufgang, aber keine Delfine in Sicht. Als Alexa und Sonia schon fast enttäuscht sind, sehen wir plötzlich in einiger Entfernung eine Rückenflosse. Unser Bootsmann steuert in die richtige Richtung und wir bekommen an diesem Morgen ziemlich viele Delfine zu Gesicht. Wooow, da hat sich das frühe Aufstehen gelohnt. Lexy und Sonia freuen sich wie kleine Kinder.

Zurück an Land, gehen wir noch eine kurze Runde im Pool schwimmen, packen unsere Sachen und kümmern uns um einen Fahrer, der uns nach dem Mittagessen an unser nächstes Ziel bringt.

Amed (AP)

Schwarzer Sand und ein Vulkan im Blick; ein cooler Ort. Unsere Hütte direkt am Strand inklusive Hängematten mit Blick aufs Meer, gemütlich und entspannt.

Von der Küste aus kann man direkt vor dem Café Amed schnorcheln. Sonia und ich holen uns ein Schnorchel Set. Lexy hat Angst vor Steinfischen und Haien, daher verzichtet sie. Ich gehe erst mal alleine ins Wasser und will mir gerade die Flossen anziehen, da kommt die größte Welle, die ich je gesehen habe, ja okay sie war klein, und erwischt mich in einem schlechten Moment. Eine Flosse ist weg. Lexy zeigt noch mit dem Finger drauf, wo sie ist. Ich sehe sie an der Oberfläche und 3 Sekunden später ist sie weg… Fast eine Stunde suche ich im Wasser nach der Flosse. Keine Chance. Nach der Stunde setze ich mich leicht genervt und frustriert wieder ins Café und sage: “Buddha sagt, if you don’t find the fin, let the fin find you!”. Wir finden uns also damit ab, dass wir eine Flosse verloren haben und vermutlich Geld dafür abdrücken werden. Sonia und ich gehen aber dennoch nochmal ins Wasser, bevor wir ins Hotel zurückgehen. Die Sichtweite im Wasser ist nicht gut und wir sehen nur ein paar wenige Fische. Laut ein paar Schnorcheln, die ich vorher im Wasser getroffen habe, war die Sichtweite am Vortag viel besser und sie haben sogar Schildkröten gesehen. Doppelt Pech; Flosse weg und auch noch schlechte Sichtweite… Wir gehen also aus dem Wasser und machen uns auf den Rückweg am Strand. Meine Hoffnung ist noch nicht weg und während Lexy und Sonia mich für verrückt halten, sehe ich ca. 500 Meter von der Verluststelle entfernt meine schwarze Flosse im Sand. Highlight des Tages! Auf Buddha ist Verlass.

Amed-Nusa Lembongan (SP)

Nach zwei Übernachtungen in Amed geht es für uns wieder mit einem Fahrer weiter in Richtung Süden bis nach Padang Bai. Der Fahrer ist ein lustiges Kerlchen, macht allerlei Späße und bringt uns gut zum Lachen. Außerdem ist er sehr auskunftsfreudig, was Alexa gleich nutzt, um viele Fragen zu stellen. Wir erfahren etwas mehr von der Lebensweise der Balinesen und vor allem über sein privates Leben.

Er fährt gern zwischen den einzelnen Städten hin und her, weil er dann gleich die Gelegenheit nutzt, seine Freundinnen zu besuchen. Wir lernen, dass das indonesische Wort für “to play around” slingko (?) ist. Und ja, er macht viel von diesem slingko, hat mehrere Freundinnen und heiratet die, die zuerst schwanger wird – logisch. Wir fragen ihn, ob er meint, dass seine Freundinnen auch mehrere Freunde haben. Das könne er nicht garantieren, aber denkbar wäre es natürlich. Und woher weiß er dann, dass er der Vater des Babys ist, falls wirklich eine seiner Freundinnen schwanger wird? Weiß er nicht, aber das ist dann so. In seinem Dorf hat ein Mann auch eine Frau geheiratet, die offensichtlich mehrere Männer neben ihm hatte. Das Kind, was in der Ehe geboren wurde, sah eher dem Nachbar ähnlich als dem Ehemann. Das sieht jeder und jeder weiß auch, was los ist. Aber solange die Frau eine gute Ehefrau ist, ist das in Ordnung. Ob es auf Bali normal sei, dass man mehrere Frauen hat, wollen wir wissen. Es ist eher ungewöhnlich, kommt aber vor. Dann allerdings hat der Mann zwei Familien und zwei Häuser und teilt die Woche unter den Frauen auf “and he has to be veeeeeeery strong, if you know what I mean. Hehehe… No power for slingko anymore”. 😉

Nusa Lembongan (AP)

Nusa Lembongan ist cool, das merken wir schon kurz nach der feuchtfröhlichen Fahrt auf die Insel. Aber auch relativ teuer, wie viele der “Trauminseln”, die wir bisher bereist haben. Wir erkunden die Insel auf Fahrrädern, zu dritt auf einem Roller, im Kanu bzw. Andy stehend auf dem Surfbrett und die Unterwasserwelt erkunden wir natürlich mit dem Kopf unter Wasser beim Schnorcheln.

Als wir mit den Fahrrädern über die Insel radeln, sehen wir Kinder, die Armbänder verkaufen. Der Verkaufsspruch ist: “You buy, I can go to school tomorrow – please”. Meine Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen und ist leider nicht sehr einfühlsam, wie ich an den Reaktionen von Alexa und Sonia merke, “Why tomorrow? Why you no go school today? It’s Tuesday!”. Sollte ich mich schlecht fühlen? Dass ich tatsächlich ein wenig abgestumpft bin, merke ich dann, als wir auf die Nachbarinsel Nusa Ceningan radeln und uns in einem kleinen paradiesischen Resort mit Hütten eine Pause gönnen. Das Wasser ist unglaublich klar und hat eine wunderschöne Farbe. Ganz helles blau, aber irgendwie auch durchsichtig wie in einer Badewanne. Wenn ich jetzt daran denke, finde ich es traumhaft. In dem Moment viel mir aber nichts anderes ein als “Die Algenplantagen stören irgendwie…”. Manchmal braucht man wohl eine Pause von den ganzen tollen Eindrücken. Oder einfach nur ein Kopfwäsche von Lexy. 🙂

Am dritten Tag haben wir uns einen Roller geholt und sind Schnorcheln gegangen. Da es auf Nusa Lembongan weder Helmpflicht noch irgendjemanden gibt, der die Helmpflicht durchsetzen könnte, fahren wir nicht nur ohne Helm, sondern auch zu dritt auf einem kleinen Roller. Da gucken selbst die Balinesen hinterher, was die Langnasen da tun. Aber hey, der Erfolg gibt uns Recht. Kein Unfall und bis auf ein bisschen Schliddern durch den Sand, ist nichts passiert. Aber das eigentliche Highlight war nicht das Rollerfahren, sondern das Schnorcheln, auch wenn es durch einen Unfall überschattet wurde. Wir fahren gemeinsam mit zwei Mädels, die wir im Waisenhaus kennengelernt haben und die zufällig auch auf der Insel sind, raus und wollen vier Schnorchel Stellen erkunden. Den ersten Ort fahren wir an, um mit Manta Rochen zu schwimmen. Mehr oder weniger mutig, springen wir ins Wasser und sind begeistert von der Größe der Tiere und vor allem auch dem geringen Abstand, den wir zu ihnen haben. Da der Wellengang relativ stark ist, wollen wir langsam zurück aufs Boot, da passiert es! Eine der beiden Mädchen schreit auf dem Weg zum Boot plötzlich auf und wird panisch. Sie schmeißt ihre Maske ins Wasser und bewegt sich hektisch zum Boot. Wir schwimmen ihr hinterher und ich, der direkt hinter ihr geschwommen ist, versuche sie zu beruhigen. Im Boot angekommen wird relativ schnell klar, dass sie von einer Qualle erwischt wurde. Die Wunden sind ziemlich krass und unser Bootsführer kann auch nicht besonders glaubwürdig überzeugen, dass es nicht so schlimm ist und nach einer halben Stunde nichts mehr zu sehen sein wird. Wir entscheiden gemeinsam, dass wir auf die übrigen Schnorchelorte verzichten und lieber an Land zurückkehren, damit sie versorgt werden kann. Die Fahrt dauert lange und kurz bevor wir ankommen fährt uns der Bootsmann nochmal an eine Stelle. Es scheint, als hätte er ein schlechtes Gewissen, wenn er uns diesen Ort vorenthalten würde. Daher fragt er nochmal in die Runde, ob wir hier ins Wasser wollen. Wir zögern und verneinen eigentlich alle. Nur unser mittlerweile tapferes Quallenopfer sagt wir sollen rein ins Wasser. Fazit: Unser bisher bestes Schnorchelerlebnis. Unglaublich klares Wasser mit einer Vielzahl von bunten Fischen und Korallen.

Sanur (SP)

Unsere letzten drei Tage zu dritt stehen unter dem Motto “Entspannung”. Wir suchen uns wieder eine Unterkunft mit Pool, den wir natürlich reichlich nutzen, kaufen die letzten Souvenirs und machen nochmal einen Ausflug zum Kuta Beach. Also tatsächlich sehr entspannt. Am 2. September bringen wir Alexa zum Flughafen und sind traurig, sie verabschieden zu müssen. Ein Stück Zuhause geht wieder nach Hause…

PS @ Lexy:

Schön, dass du da warst. 🙂



Melaka – Singapur – Bali

Singapur Posted on Sat, October 12, 2013 14:17:46

Tag 119 / 11.08.2013

Wir kommen gegen 1 Uhr in Singapur an. Da die
öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr bis zum Flughafen fahren, lassen wir uns
von einer hilfsbereiten älteren Dame erklären, wo wir den nahesten ATM und einen
McDonald´s in der Nähe finden, der sowohl 24 Stunden geöffnet hat als auch in
der Nähe einer Metrostation liegt. Die Dame war sooo cool. Sie hat uns zuerst
den Weg beschrieben, hat sich dann verabschiedet. Unterwegs hat sie sich aber
Sorgen gemacht, dass wir es nicht finden würden, also ist sie zurückgekommen
und hat uns den gesamten Weg begleitet. Wir haben uns immer wieder bedankt und ihr
gesagt, dass es wirklich nicht nötig sei, dass sie uns begleitet. Ihre Antwort:
„Aaahhh, don´t worry, I´m fit, I´m a jogger.“ smiley

Nach einer Nacht bei McDonald´s geht es morgens zum
Flughafen. Wir checken unser Gepäck ein, fahren nochmal in die Stadt rein und
treffen uns mit Nicole zum Mittagessen, die aus Tioman direkt nach Singapur
gekommen ist, um von hier aus zurück nach Dahka zu fliegen. Um 17 Uhr sitzen
wir im Flieger nach Bali und holen Schlaf nach.

SP



Melaka

Malaysia Posted on Sat, October 12, 2013 13:27:29

Tag 117-118 / 09.08.-10.8.2013

Nachdem uns die Fähre aus Tioman gegen 10 Uhr in Mersing abgesetzt
hat, haben wir noch gut drei Stunden Zeit, die wir uns vertreiben können.
Mersing an sich ist eher unspektakulär. Aber wir haben keine Lust drei Stunden
bei Kentucky Fried Chicken die Klimaanlage auszunutzen, deswegen machen wir uns
auf den Weg zu der Moschee, die man vom Fähranleger aus auf einem Hügel sehen
kann. Der Weg ist weiter als gedacht… Wir fragen unterwegs an einer Tankstelle,
ob es überhaupt realistisch ist, dass wir den Weg zu Fuß hin und zurück
schaffen und rechtzeitig wieder an unserem Bus sind. Die Mitarbeiterin der
Tankstelle verweist auf einen Mann, der vor dem Tankshop steht. Hmm… okay,
fragen wir also den. Und der antwortet: Ja klar, schaffen wir den Weg zu Fuß. Aber er
muss sowieso in die Richtung und kann uns unterwegs bei der Moschee einfach
absetzen. Zu Fremden Leuten ins Auto steigen…
Machen wir inzwischen nach einem kurzen Blickaustausch fast ohne
Bedenken. 😉 Wir nehmen sein Angebot an und bedanken uns mehrmals als er uns an der Moschee
absetzt. Er freut sich, dass wir an der Moschee interessiert sind und wünscht
uns noch eine tolle Reise. Er war wirklich unglaublich nett.

Moschee von außen angesehen und Aussicht genossen und zu Fuß
zurück zur Bushaltestelle. Alles reibungslos geklappt. Nachdem wir eine Weile in
dem Bus Richtung Melaka sitzen, haben wir das Gefühl, dass der Busfahrer
wahnsinnig ist. An die verrückte und teilweise waghalsige Fahrweise der Asiaten
haben wir uns schon gewöhnt, aber der war einfach lebensmüde. Abgesehen davon,
dass er zu dicht aufgefahren ist, ist er ständig auf der Überholspur gefahren, um dann zu merken, dass er nicht
schneller fahren kann, als der Bus, den er grad zu überholen versucht, und sich
dann zurückfallen zu lassen und hintern dem Bus einzuscheren. Zurückfallen
lässt er sich aber nur, wenn ihm ein anderes Fahrzeug entgegen kommt, sonst
fährt er gemütlich weiter im Gegenverkehr… Die Straßen sind aufgrund der
Feiertage voll, unser Busfahrer hat nicht nur einen Auto- und Busfahrer
gezwungen auszuweichen, weil er die Spur blockiert. Mit uns sitzen viele
Franzosen im Bus, die regelmäßig aufschreien und sich lauthals beschweren.
Unseren Busfahrer lässt das kalt. Der macht weiter seinen Job.

Trotzdem kommen wir heil am frühen Abend in Melaka an. Wir
nehmen uns ein Taxi zu unserem Hostel. Eigentlich ist es gar kein Hostel,
sondern ein Homestay. Die Besitzerin Reno hat zwei Räume in ihrem Haus zu Schlafsälen
umfunktioniert. Die Räume sind eher schäbig, aber die Toilette und die Dusche,
von der es jeweils nur eine an der Zahl gibt (für knapp 20 Leute) sind tip top
sauber. Eine Nacht kostet hier pro Person 2,79€. 🙂

An meinem Fuß wütet eine Entzündung. Seit der Abfahrt aus
Tioman schwillt mein Fuß immer weiter an, inzwischen ist mein Knöchel vor
lauter Schwellung nicht mehr zu sehen. Als Reno meinen Klumpfuß sieht, rät sie
uns zum Arzt zu gehen. Erst lehne ich ab. Doch nachdem ich ein wenig google
beschäftigt und mir Rat von zu Hause geholt habe (danke Love-Tina smiley)
habe, halte ich es auch für eine gute Idee. Es folgt also unser erster
Arztbesuch auf unserer Reise. Da Andys Fuß auch langsam anschwillt, lässt er
sich gleich mit behandeln. Erste Reaktion als die Ärztin meinen Fuß sieht, der
noch den ein oder anderen tieferen Schnitt von unserer klugen Aktion auf Tioman
aufweist: „Oooohhh, where did you put your feet?“, Antwort: „Ähm… hehe…
corals?!“. Sie verschreibt uns beiden
Antibiotika, Schmerzmittel und Wundheilsalbe.

Die Antibiotika wirken gut, am nächsten Tag ist die
Schwellung schon weniger geworden, Andys ist so gut wie weg. Bei mir tut Auftreten
zwar immer noch weh und besonders schnell bin ich zu Fuß auch nicht unterwegs,
aber egal. Wir haben nur diesen einen Tag in Melaka, da will ich was sehen –
die Stadt gilt als Weltkulturerbe. Wir
machen uns also auf den Weg, erkunden Little India, China Town und die kleine
Innenstadt Melakas. Insgesamt gefällt uns Melaka ziemlich gut. Ein kleiner
gemütlicher Ort. Nach unserem Mittagessen machen wir uns mit dem Bus auf den
Weg ins portugiesische Viertel. Im Bus lernen wir eine Schweizerin kennen, die
das gleiche Ziel hat. J
Ramona und wir laufen also gemeinsam durch das portugiesische Viertel, in dem
die Straßen tatsächlich portugiesische Namen haben und es viele portugiesische
Restaurants gibt. Leider öffnen diese erst ab 18 Uhr, da müssen wir schon
wieder am Busbahnhof sein, um unseren Bus nach Singapur zu bekommen. Während
wir dort durch die Straßen laufen, kommen wir mit einem Malaysier
portugiesischer Abstammung ins Gespräch. Er erzählt uns, von seinen Vorfahren,
Fischer, die allesamt portugiesisch sind. Er selbst spräche auch portugiesisch,
aber es ist natürlich anders als das portugiesisch, dass ich aus Portugal
kenne. Trotzdem interessant. Als wir den Mann fragen, was es in der Umgebung
gebe, was man sich noch gut angucken könne, empfiehlt er uns zu der St. Pauls
Kirche zu laufen. Kurze Wegbeschreibung und wir sind schon unterwegs.

Der Weg führt einen Hügel hinauf. Wir gehen rechts an einer Straße
entlang, ich vorweg, hinter mir Ramona und dahinter Andy. Ein Motorradfahrer biegt
rechts ab und quetscht sich dabei zwischen Ramona und Andy durch. Dabei
schnappt sicher der Typ, der hinten auf dem Motorrad sitzt Ramonas Bauchtasche,
die sie quer über ihren Oberkörper trägt und reißt sie mit. Da er merkt, dass
er die Tasche nicht bekommt, lässt er irgendwann (nach ca. 5 m) los. Durch den
Schwung fliegt Ramona erst hoch und landet dann genau auf ihrem Kopf. Schock.
Das alles ist so schnell passiert, dass wir gar keine Zeit hatten irgendwie zu
reagieren. Wir helfen Ramona hoch und wollen mit ihr ins Krankenhaus. Sie hat
mehrere Schürfwunden und blutet auch am Kopf, steht auch unter Schock. Sie
scheint keine Brüche oder andere große Verletzungen zu haben, möchte auch nicht
ins Krankenhaus, sondern nur zurück in ihr Hostel. Wir helfen ihr, die großen
Wunden grob auszuwaschen, versorgen sie mit den Schmerzmitteln und der
Wundheilsalbe, die wir am Tag zuvor beim Arzt bekommen haben und begleiten sie
zu ihrem Hostel. Auf dem Weg dorthin gönnen wir uns noch ein großes Eis, um dem
Tag noch eine angenehme Wendung zu geben. Als wir Ramona an ihrem Hostel
absetzen und sie uns versichert es gehe ihr gut, haben wir immer noch ein
mulmiges Gefühl…

Von Ramonas Hostel ging es direkt zu unserem. Schnell die
Rucksäcke geschnappt und mit dem Taxi zum Busbahnhof. Es geht nach Singapur,
von wo aus wir am nächsten Tag nach Bali fliegen.

SP



Tioman

Malaysia Posted on Sun, September 29, 2013 20:49:40

Tag 110-117 / 02.08.-09.08.2013

Tioman! Hier treffen wir uns mit Nicole und wollen unseren
Open Water Tauchschein machen. In Kuala Lumpur abends losgefahren und morgens
um 4 Uhr schon in Mersing. Der Ort, an dem die Fähre nach Tioman losfährt. Die
Fähre fährt jedoch erst um 7 Uhr. Hmm…
was machen wir denn jetzt? Erst mal vom Busbahnhof zur Fähre spazieren. Ein Weg
von ca. 10 Minuten. Alles geschlossen und verlassen, aber auf dem Weg ist ein
Geldautomat, den wir noch aussaugen wollen. Schließlich gibt es auf Tioman nur
einen Geldautomaten und wir wissen nicht, wie weit der von unserer Hütte
entfernt ist. Tja, meine Kreditkarte will nicht so recht. Sonia ist
erfolgreicher. Ich werde schon ein wenig skeptisch. Ist sie vielleicht
gesperrt?

Da wir bzw. Nicole (an dieser Stelle nochmal Daaaaaanke!)
die Fährtickets schon vorab gebucht hat, wird uns das Werben der Ticketanbieter
weitestgehend erspart. Sobald wir sagen, wir warten auf Mrs. Sinti, haben wir
unsere Ruhe. Für ein nettes Gespräch über Malaysia setzen sich zwei Ticketverkäufer
dennoch neben uns. Morgens früh nach einer Nachtbusfahrt quer durch Malaysia
sind wir nicht ganz so gesprächig. Da gerade Ramadan war, haben vor
Sonnenaufgang viele der Restaurants geöffnet und waren gut gefüllt. Während
Sonia am Fähranleger gewartet hat, habe ich uns ein wenig indisches Brot und
Curry zum Frühstück organisiert. Wir wollen endlich ankommen! Die Fähre wird
aber noch eineinhalb Stunden brauchen bis nach Tioman. Wir sind erschöpft.
Irgendwann kam dann endlich die Fähre und kaum waren wir drauf, sind wir
eingeschlafen. Dabei war es saukalt auf dem Ding. Wir haben so fest geschlafen,
dass wir fast unseren Ausstieg verpennt haben.

Wir kommen vor Nicole auf Tioman an. Die Insel ist cool!
Keine Straßen und keine Autos. Nur ein asphaltierter, ca. 1,5 m breiter Weg auf
dem einem ab und zu ein Motorrad mit Beiwagen entgegenkommt. Nasri´s Place ist
der Ort, an dem wir schlafen. Wir kommen an und es herrscht Verwirrung. Der
Preis? Nein, das kann nicht sein. Es wurde irgendetwas falsch gebucht. Wir sind
genervt, vor allem, weil die gute Frau auch nicht wirklich freundlich war.
Irgendwann haben wir dann den richtigen Preis, ob wir die richtige Hütte haben,
wissen wir nicht. Wir erkunden den ABC Beach, unseren Teil der Insel, und
warten auf Nicole. Irgendwie sind alle, auf die wir treffen, nicht wirklich
freundlich… Am Nachmittag kommt sie an, strahlt über das ganze Gesicht und
erzählt uns, wie nett doch alle sind. Wir freuen uns Nicole wiederzusehen, aber runzeln ein wenig unsere Stirn – freundlich?! Die müssen morgens einfach extrem
grummelig sein, anders können wir uns das nicht erklären.

Wir gehen gemeinsam zur B&J Tauchschule und bekommen
kurz Infos, wie es die kommenden Tage abläuft. Die Vorfreude ist riesig und so
sind auch die nächsten Tage. Wir fangen mit der Theorie an, denn für den PADI
Open Water müssen wir 5 Lektionen und eine Abschlussprüfung durcharbeiten und
bestehen. Also Theorie DVD gucken, lesen und Knowledge Review durchgehen. Aber
natürlich nicht alles am ersten Tag. Nach 1,5 Stunden Theorie, den ersten
beiden Lektionen, geht es nach einer kurzen Erklärung der Ausrüstung in den
Pool. Das Atmen unter Wasser ist merkwürdig, da sind wir uns alle einig. Alle
drei hatten wir einen ganz kurzen Anflug von Panik, haben uns aber alle
überwunden und haben uns daran gewöhnt. Womit wir nicht gerechnet haben: gleich
am ersten Tag hat James, unser Tauchlehrer, uns ins Meer mitgenommen. Von der
Küste aus waten wir ins Meer hinaus. Das ging alles ziemlich schnell. Aber was
macht man eigentlich die ganze Zeit im Pool und im Meer während des
Tauchkurses? Alle möglichen skills,
unter anderem Maske mit Wasser volllaufen lassen und das Wasser rauspusten,
Maske abnehmen, wieder aufsetzen und wieder Luft rauspusten, sämtliche
Handzeichen für die Kommunikation unter Wasser üben, Atmen durch das Mundstück
des Tauchbuddies, falls der eigne ausfällt, seine Ausrüstung unter Wasser
ablegen und wieder anziehen und so weiter und so weiter. Wie springt man vom
Boot ins Wasser? Wie macht man auf sich
aufmerksam, wenn man ein Problem hat und und und. Unseren ersten Tag fangen mit
Theorie an und beenden ihn mit Theorie. Nach 9 Stunden, ist der erste Tag
vorbei. Fazit: Spannende 9 Stunden sind anstrengend, aber machen definitiv machen
Lust auf mehr!

Der nächste Tag verläuft ähnlich. Wieder Theorie, Pool und
Meer. Am ersten Tag haben wir uns dem Atmen unter Wasser langsam genähert, am
zweiten ging es einfach rein. Und wir hatten wieder alle einen kurzen Anflug von
Panik. smiley Atmen
unter Wasser, daran muss man sich gewöhnen. Auch der zweite Tag ist lang und
die Vorfreude auf unsere ersten richtigen Tauchgänge vom Boot ist riesig. Wir
haben zwar bereits ein paar Fische gesehen, aber genießen konnten wir es noch
nicht so richtig, weil man erst mal mit sich selber beschäftigt ist. Wie kriege
ich es hin zu schweben? Die Weste richtig mit Luft zu füllen und die Atmung so
zu kontrollieren, dass man nicht am Boden klebt oder an der Wasseroberfläche
liegt? Wie gleiche ich den Druck auf den Ohren regelmäßig aus, um keine
Schmerzen zu haben? Wir wollen bunte Korallen und Fische, Schildkröten und
andere Unterwasserbewohner sehen!

Tag drei! Es geht aufs Boot ins offene Meer und dann Rolle
rückwärts ins Wasser – 16 Meter Tiefe. Die Unterwasserwelt ist beeindruckend.
Wir sehen tatsächlich nicht nur jede Menge bunter Korallen und Fische, sondern
auch Schildkröten und blau gepunktete Rochen. Außerdem merken wir, wie stark eine
Strömung unter Wasser sein kann. Wir machen Fotos mit der Kamera von James und
genießen die Zeit im Meer. Zwei Mal ca. 45 Minuten unter Wasser und wir haben
unseren PADI Open Water Schein fast in der Tasche. Was uns noch davon trennt,
ist unsere letzte Theorie Lektion und die Abschlussprüfung. Die bringen wir
noch am selben Tag hinter uns und sind stolz auf uns. Wir überlegen weitere
Tauchgänge zu machen und unseren Advanced Open Water Schein zu machen. Dazu
fehlen uns nur fünf sogenannte Adventure Tauchgänge. Wir genehmigen uns einen
Tag Pause und entscheiden uns dann.

Sonia und ich machen einen der fünf Tauchgänge und Nicole
macht den ganzen Advanced Open Water Schein. Gemeinsam mit Nicole sehen wir uns
zwei gesunkene Schiffe vor Tioman an und tauchen das erste Mal über 16 Meter
tief. Laut unserem Dive Log sind es 27 m. Echt cool! Auch wenn Sonia hierbei
leider Probleme mit ihren Ohren hatte.

Was haben wir neben dem Tauchen eigentlich noch so gemacht?
Hmmm… am ersten Tag auf jeden Fall Quatsch. smiley Um vom ABC Beach an den nähesten Strand nördlich von ABC zu kommen, muss man
ca. 20 Minuten durch den Jungle wandern. Als wir da ankommen, denken wir uns,
dass es gar nicht so weit weg aussieht, wenn man direkt durchs Wasser gehen
würde. Außerdem ist das Wasser ja auch nicht so tief. Der Meinung war ich
zumindest. Zwei Doofe, eine Vernünftige… zwei zu eins für durchs Wasser statt
Hügel hoch und Hügel runter durch den Jungle. Ergebnis? Nass bis zum Hals,
Schnitte von Korallen an Füßen, Knien, Händen usw. War wohl doch tiefer als es
aussah und die Strömung war auch stärker als gedacht.

Das war zum Glück unsere einzige doofe Aktion. Ansonsten
haben wir die Strandbar vor unserem Hotel, die Sonnenuntergänge, das Seafood
und die entspannte Stimmung der Insel genossen. An einem Tag hätten wir fast
einen guitar shark gesehen, der sich an die Küste verirrt hat. Während wir an
der Tauchschule auf Nicole gewartet haben, die von einem ihrer Advanced Open
Water Tauchgänge wieder kommen sollte, kommt ein Mitarbeiter der Schule
angerannt und schreit total aufgeregt „Shark! Guitar Shark at the shore! I need
my camera!“ Hai? Den wollen wir auch sehen. Wir springen zusammen mit 2
weiteren in den Beiwagen des Motorrads eines weiteren Tauchlehrers und fahren
zu der Stelle, wo der Hai gesehen wurde. Viel Aufregung, Zeigefinger und
suchende Augen, aber am Ende heißt es: „Wir haben ihn verpasst. Schade!“.

Einen
Tag nach dem guitar shark Erlebnis, bin ich nochmal durch den Dschungel gelaufen,
um zum Monkey Bay zu kommen. Da ich bis 13:30 Uhr zurück sein wollte, um mit
Nicole und Sonia gemeinsam zu essen, habe ich mir vorgenommen nach der Hälfte
der Zeit umzukehren, falls ich es nicht bis zum Monkey Bay schaffe. Dank der hohen
Bäume bin ich vor der Sonne geschützt, schwül ist es trotzdem. Aber die 1,5
Stunden bis zum Monkey Bay haben sich gelohnt. Neben dem Ziel, ein einsamer
verlassener Strand, war der Weg auch ein cooles Erlebnis.

Unser erster Eindruck, die Menschen seien unfreundlich, hat
sich zwar für die eine oder andere Person bestätigt, aber die überwiegende Zahl
der Leute ist sehr entspannt und nett. Am letzten Tag war dann auch noch
Eid-al-fitri, das Ramadan Fest. Als wir auf dem Weg waren uns Fahrräder zu
leihen, wurden wir einfach so auf der Straße angehalten und zum Essen
eingeladen. Schließlich ist Eid-al-fitri und alle Restaurants sind geschlossen,
das wurde uns zumindest gesagt. Reis, verschiedene Fleisch- und Gemüsecurrys,
unglaublich leckere Kekse in verschiedenen Variationen und Limonade. Einfach
so. Tatsächlich waren die meisten Geschäfte geschlossen und wir haben uns
schwer getan die Fahrräder zu mieten. Wir hätten auch nichts gegen Kayaks
gehabt, aber die waren noch schwieriger zu organisieren. Am Ende haben wir
unsere Fahrräder noch bekommen und sind die Insel, solange es einen Weg gab,
Richtung Süden gefahren. Die Insel ist ganz schön hügelig und die Anstiege
waren echt anstrengend, aber es hat Spaß
gemacht noch ein wenig mehr als nur ABC Beach zu sehen. Wir haben den Abend in
unserer Strandbar mit leckerer Pizza ausklingen lassen. Am nächsten Morgen
mussten wir früh raus, da wir laut Mrs. Sinti bereits um 6:30 Uhr am
Fähranleger sein sollten, „because nobody knows, if the ferry goes earlier or
not“. Das heißt Wecker auf 5:30 Uhr gestellt. Schließlich wollen wir uns
entspannt fertig machen und den ca. 10 Minuten Weg zum Fähranleger ruhig
spazieren.

Doch der nächste Morgen war, sagen wir mal aufregend. Der Wecker
hat nicht geklingelt. Wir werden um 6:25 Uhr wach und denken nur „Scheiße! Wir
müssen los, wir müssen los, wir müssen looooos!“ Wir stopfen schnell alle
unsere Sachen in die Rucksäcke und laufen los. Ja wir laufen! Als wir Sicht auf
den Fähranleger haben werden wir langsamer. Haben wir sie verpasst? Wir wissen
es nicht. Aber da sind noch Menschen. Die warten doch bestimmt auch auf die
Fähre. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir sie nicht verpasst haben.
Eigentlich wollte Nicole mit zum Fähranleger kommen, da sie noch ein Ticket für
den darauffolgenden Tag brauchte. Aber bei dem Stress, hat sie sich das
gespart. Das war der kürzeste und hektischste Abschied, den man sich vorstellen
kann. Und wann ist die Fähre gekommen? Um 7:30 Uhr!!! Beim Warten habe ich dann
noch erfahren, dass meine Kreditkarte einen Sicherheitsvermerk erhalten hat.
Das heißt, ich kann kein Geld abheben, bis ich bei der Kreditkartengesellschaft
angerufen habe. Na, toll! Und dann wird plötzlich ein Mädchen am Pier
ohnmächtig, erste Reaktion? Auf dieser Insel gibt es gefühlt nur einen Arzt,
wenn sie echt Hilfe braucht, sollte die schnell alarmiert werden. Sprint über
100 Meter Pier zur nahesten Tauchschule, Ersthelfer alarmiert, zurückgekommen,
Mädel ist wieder bei Bewusstsein. Ich jetzt auch…

Nächster Stopp? Mersing Fähranleger und danach Busbahnhof,
Melaka!

AP

PS: Liebe Inkasso-Nicole, auch wenn
keiner von uns die Wette gewonnen hat, freuen wir uns trotzdem mal über einen Tauchurlaub zu
viert. 😉



Kuala Lumpur

Malaysia Posted on Sun, September 29, 2013 20:16:39

Tag 108-109 / 31.07.-01.08.2013

Kuala Lumpur oder KL, wie die Leute hier sagen. Als wir hier
nachmittags landen, wissen wir zwar schon, wo wir schlafen, aber wie wir dahin
kommen ist noch mehr oder weniger offen. Wir fragen einfach am Flughafen an der
Information und fahren mit dem Bus in die Innenstadt. Sonia fällt sofort auf,
dass die Bäume hier irgendwie anders aussehen, als zu Hause. Überall Palmen auf
dem Weg. Wir haben uns in China-Town einquartiert und unser erster Eindruck
war: China-Town? Wohl eher Little India! Dennoch die richtige Wahl. Im
vergleichsweise teuren KL haben wir in dem wuseligen Stadtteil ein günstiges
Hostel gefunden.

Wie hat uns KL gefallen? Ziemlich gut für eine Großstadt.
Die Petronas Tower sind beeindruckend, aber nicht das einzige Sehenswerte hier.
Neben dem typischen asphaltierten Großstadtflair inkl. Fernsehturm hat KL auch
schöne historische Plätze, wie den Merdeka Square (Platz der Unabhängigkeit) mit
dem schönen Sultan Abdul Samad Building gegenüber oder auch einen schönen
großen Park (Lake Gardens) zu bieten. Auf dem Weg von unserem Hotel zu den Lake
Gardens haben wir noch die Masjid Negara, die Nationalmoschee Malaysias,
bewundert. Ein ziemlich futuristisch anmutendes Gebetshaus. Was ist noch
passiert? Nicht viel, waren ja auch nur 1,5 Tage. Einzig erwähnenswert, meine
Flip Flops haben ihren Geist aufgegeben.

Von Kuala Lumpur aus hieß es dann ab auf die Insel – Tauchen. smiley Dafür sind wir spät abends in den Bus gestiegen, um
nach Mersing zu fahren und von dort frühmorgens unsere Fähre nach Tioman zu besteigen.

AP



Halong Bucht

Vietnam Posted on Sun, September 29, 2013 20:12:55

Tag 106-107 / 29.07.-30.07.2013

Pünktlich um 8 Uhr werden wir morgens im Hotel von einem Van
abgeholt. Wir holen noch einige weitere Leute ab und fahren dann ca. 2,5
Stunden in Richtung Halong Bucht. Als wir am Schiffsanleger ankommen, tummeln
sich haufenweise Touristen und Guides an den Ticketschaltern und den Stegen zu
den Booten – es ist unglaublich voll. Unser Guide besorgt uns unsere Tickets
und führt uns dann zu unserem Boot. Wir steigen ein und werden ein paar 100
Meter weiter zu unserem Schiff gebracht. Selbst hier auf dem Meer ist es voll,
überall Boote und Schiffe. Das Wasser ist dreckig, hat eine hässliche braune
Farbe. Auch wenn wir vorher gelesen hatten, dass es hier sehr touristisch sein
soll, sind wir im ersten Moment enttäuscht, wie es hier aussieht.

Auf dem Schiff verteilt unser Guide zunächst unsere Kajüten.
Dave, Andy und ich teilen uns eine ein kleines Kabuff. Der Guide ist übrigens
ein lustiger kleiner Kerl. Sein Englisch ist richtig gut. Doch statt „excuse
me“ sagt er ständig etwas, das wie „accuse me“ klingt. Andy und ich können uns
den ein oder anderen Schmunzler/Witz nicht verkneifen. Unser Guide bittet
nämlich ständig um „accuse“. 🙂

Je weiter wir in die Bucht hinein fahren, desto „sauberer“
wird das Wasser, mal ist es türkisgrün, mal tiefblau. Das sieht schon besser
aus. 🙂 Kurz
darauf gibt es Mittagessen an Deck. Leider fällt das nicht sehr üppig aus. Wie
würde der Vietnamese jetzt sagen? „You get, what you pay.“ Wenn du also im
Reisebüro den Preis sehr stark drücken kannst, dann wundere dich nicht, dass
die freundlich lächelnde Mitarbeiterin dich einfach in die Klasse unter der,
die du eigentlich buchen wolltest, bucht. Ganz nach dem Motto: Less money, less
food…

Gegen 15 Uhr haben wir unseren ersten Stopp: Wir besuchen
auf einer Insel der kanpp 2000 Inseln in der Halong Bucht den Sung Sot Cave
(Surprising Cave). Eine große Höhle, die
auss zwei großen Kammern besteht, die durch einen Gang miteinander verbunden
sind. Der Rundgang durch die Höhle war ziemlich cool. Besonders beeindruckend
sind die Stalaktite, die in den verschiedensten Formen von den wirklich hohen
Decken runterhängen. Nach der Höhle stehen noch ein Aussichtpunkt auf einer
weiteren Insel (wooooooooow – tolle
Sicht auf die Bucht) und Paddeln im Kayak auf dem Programm. Auch wenn es
geregnet hat, während wir im Kayak einen Teil der Bucht auf eigne Faust
erkunden konnten, war das echt toll. Man sitzt in seinem kleinen Kayak und um
einen herum überall diese riesigen Felsbrocken, die aus dem Meer ragen.

Nach dem auch spärlichen Abendessen auf dem Boot verbringen
wir den Abend mit zwei Kolumbianerinnen, die in Paris leben. Wir unterhalten
uns bis in die Nacht hinein und schauen immer mal wieder raus aufs Meer und die
einzelnen Inselbrocken, die uns umgeben.

Am nächsten Morgen wachen wir drei total verschwitzt auf,
die Klimaanlage wurde gegen 6 Uhr ausgestellt.
Unser schätzungsweise 6m² großes Kabuff hat sich schnell in einen Ofen
entwickelt. Am Frühstückstisch stellen wir
fest, dass es allen auf dem Boot so erging.

An diesem Morgen gibt es kein Programm. Unser Schiff fährt
wieder zurück zum Anleger und wir haben Freizeit. Da das Wetter heute sehr viel
besser ist als am Tag zuvor – statt grauem Himmel und grauen Wolken,
Sonnenschein und leuchtend blauer Himmel – verbringen wir unsere Zeit auf dem
Sonnendeck. Bei dem tollen Wetter sieht die Landschaft noch besser aus als am
Tag zuvor. Wir sind uns einig: die Bucht ist wirklich sehr schön und völlig zu
Recht ein Weltnaturerbe. Aber leider – wie an so vielen Orten – leidet die
Schönheit ein bisschen an dem vielen Tourismus. Ich bin zwar froh, dass wir
diese Tour gemacht haben, aber ich denke, dass ich sie nicht noch ein zweites Mal
machen würde.

Wieder an Land gibt es endlich ein ausgiebiges Essen in
einem Restaurant in der Nähe des Anlegers. Gesättigt und gestärkt geht es dann
wieder mit dem Van 2,5 Stunden nach Hanoi.

SP



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