Tag 106-107 / 29.07.-30.07.2013

Pünktlich um 8 Uhr werden wir morgens im Hotel von einem Van
abgeholt. Wir holen noch einige weitere Leute ab und fahren dann ca. 2,5
Stunden in Richtung Halong Bucht. Als wir am Schiffsanleger ankommen, tummeln
sich haufenweise Touristen und Guides an den Ticketschaltern und den Stegen zu
den Booten – es ist unglaublich voll. Unser Guide besorgt uns unsere Tickets
und führt uns dann zu unserem Boot. Wir steigen ein und werden ein paar 100
Meter weiter zu unserem Schiff gebracht. Selbst hier auf dem Meer ist es voll,
überall Boote und Schiffe. Das Wasser ist dreckig, hat eine hässliche braune
Farbe. Auch wenn wir vorher gelesen hatten, dass es hier sehr touristisch sein
soll, sind wir im ersten Moment enttäuscht, wie es hier aussieht.

Auf dem Schiff verteilt unser Guide zunächst unsere Kajüten.
Dave, Andy und ich teilen uns eine ein kleines Kabuff. Der Guide ist übrigens
ein lustiger kleiner Kerl. Sein Englisch ist richtig gut. Doch statt „excuse
me“ sagt er ständig etwas, das wie „accuse me“ klingt. Andy und ich können uns
den ein oder anderen Schmunzler/Witz nicht verkneifen. Unser Guide bittet
nämlich ständig um „accuse“. 🙂

Je weiter wir in die Bucht hinein fahren, desto „sauberer“
wird das Wasser, mal ist es türkisgrün, mal tiefblau. Das sieht schon besser
aus. 🙂 Kurz
darauf gibt es Mittagessen an Deck. Leider fällt das nicht sehr üppig aus. Wie
würde der Vietnamese jetzt sagen? „You get, what you pay.“ Wenn du also im
Reisebüro den Preis sehr stark drücken kannst, dann wundere dich nicht, dass
die freundlich lächelnde Mitarbeiterin dich einfach in die Klasse unter der,
die du eigentlich buchen wolltest, bucht. Ganz nach dem Motto: Less money, less
food…

Gegen 15 Uhr haben wir unseren ersten Stopp: Wir besuchen
auf einer Insel der kanpp 2000 Inseln in der Halong Bucht den Sung Sot Cave
(Surprising Cave). Eine große Höhle, die
auss zwei großen Kammern besteht, die durch einen Gang miteinander verbunden
sind. Der Rundgang durch die Höhle war ziemlich cool. Besonders beeindruckend
sind die Stalaktite, die in den verschiedensten Formen von den wirklich hohen
Decken runterhängen. Nach der Höhle stehen noch ein Aussichtpunkt auf einer
weiteren Insel (wooooooooow – tolle
Sicht auf die Bucht) und Paddeln im Kayak auf dem Programm. Auch wenn es
geregnet hat, während wir im Kayak einen Teil der Bucht auf eigne Faust
erkunden konnten, war das echt toll. Man sitzt in seinem kleinen Kayak und um
einen herum überall diese riesigen Felsbrocken, die aus dem Meer ragen.

Nach dem auch spärlichen Abendessen auf dem Boot verbringen
wir den Abend mit zwei Kolumbianerinnen, die in Paris leben. Wir unterhalten
uns bis in die Nacht hinein und schauen immer mal wieder raus aufs Meer und die
einzelnen Inselbrocken, die uns umgeben.

Am nächsten Morgen wachen wir drei total verschwitzt auf,
die Klimaanlage wurde gegen 6 Uhr ausgestellt.
Unser schätzungsweise 6m² großes Kabuff hat sich schnell in einen Ofen
entwickelt. Am Frühstückstisch stellen wir
fest, dass es allen auf dem Boot so erging.

An diesem Morgen gibt es kein Programm. Unser Schiff fährt
wieder zurück zum Anleger und wir haben Freizeit. Da das Wetter heute sehr viel
besser ist als am Tag zuvor – statt grauem Himmel und grauen Wolken,
Sonnenschein und leuchtend blauer Himmel – verbringen wir unsere Zeit auf dem
Sonnendeck. Bei dem tollen Wetter sieht die Landschaft noch besser aus als am
Tag zuvor. Wir sind uns einig: die Bucht ist wirklich sehr schön und völlig zu
Recht ein Weltnaturerbe. Aber leider – wie an so vielen Orten – leidet die
Schönheit ein bisschen an dem vielen Tourismus. Ich bin zwar froh, dass wir
diese Tour gemacht haben, aber ich denke, dass ich sie nicht noch ein zweites Mal
machen würde.

Wieder an Land gibt es endlich ein ausgiebiges Essen in
einem Restaurant in der Nähe des Anlegers. Gesättigt und gestärkt geht es dann
wieder mit dem Van 2,5 Stunden nach Hanoi.

SP