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see you soon

Irkutsk

Russland Posted on Sat, May 11, 2013 23:39:03

Tag 13-14 / 27.-28.04.2013

Wir steigen am 27.04. um 9:19 Uhr am Bahnhof in Irkutsk aus.
Was für ein Gefühl! Nicht mehr Zug fahren… Dafür aber gleich in den Bus. Unser
Irkutsk-Honcho Ania erklärt uns, dass wir nach Listwjanka, einen ca. 70 km
entfernten Ort, direkt am Baikalsee fahren. Ich nutze die Stunde Busfahrt und
schlafe.

Kurz bevor wir ankommen, weckt Andy mich. Wir schauen aus
dem Fenster und sehen Wald, Berge und den Fluss Angara, der aus dem Baikalsee
fließt, und schließlich auch den Baikalsee selbst. Nach vier Tagen Steppe und
kahlen Bäumen, hin und wieder mal ein paar Häuser und einige Fabrikn, verschlägt uns diese
Aussicht die Sprache. Keiner im Bus sagt ein Wort, wir schauen aus dem
Fenster und sind fasziniert von der schönen Landschaft.

Wir werden an unserer Unterkunft für die kommende Nacht
abgesetzt. Es ist eine Art Ferienanlage in den Bergen, die aus einigen
Holzhütten besteht. Wir sind jeweils zu zweit in eigenen Räumen in teilweise
eigenen Hütten untergebracht; jedes „Paar“ hat sein eigenes Badezimmer. Wir
sind begeistert und genießen eine der besten Duschen unseres Lebens. 🙂 Woran wir uns hier trotzdem erstmal gewöhnen müssen: Klopapier nicht in die Toilette werfen, sondern in den Mülleimer daneben. Na gut…

Geduscht und aufgefrischt, treffen wir uns wieder mit
unserer Reisegruppe, spazieren unseren Hügel hinunter und essen in einem Café
direkt am Baikalsee – was für eine Sicht. Danach schlägt uns Ania vor, auf den
höchsten Aussichtspunkt in der Umgebung zu wandern, um den Blick von oben auf
den Baikalsee zu genießen. Da sind wir natürlich sofort dabei.

Auf dem Weg zum Aussichtspunkt – wir wandern einen Berg
hinauf – erklärt uns Ania, dass der Baikalsee ca. 630 km lang und zwischen 20
und 80 km breit ist. Er ist der tiefste See der Welt und an ca. 6 Monaten im Jahr
komplett zugefroren (November bis Anfang Mai). Die Winter sind hier in der
Gegend sehr kalt, die Temperaturen sinken bis auf -40 Grad.

Das letzte Stück des Berges bewältigen wir mit einer
Seilbahn. Bereits hier ist die Aussicht auf die Berge wirklich toll. Oben
angekommen, geht es noch ein kleines Stück zu Fuß weiter und dann schauen wir
direkt auf die Stelle, wo der Fluss Angara aus dem See fließt. Besonders
beeindruckend: der See ist zugefroren, der Fluss nicht. Das Wetter ist
hervorragend. Die Sonne scheint – das macht die Aussicht noch besser. Der lange
Weg nach oben hat sich auf jeden Fall gelohnt… Es sind diese Momente, in denen
wir wissen, warum wir diese Reise machen. Es gibt so tolle Orte auf dieser
Welt.

Zurück in der Unterkunft gibt es von der Hausherrin ein
leckeres russisches Abendessen, das uns allen nach den Instant-Nudeln sehr gut
tut.

Am nächsten Tag packen wir schon wieder unsere Sachen und
laden sie erneut in den Bus. Wir fahren zurück; heute ist Sightsseeing in
Irkutsk angesagt. Maria zeigt uns die Stelle am Fluss Angara, an der Irkutsk entstanden ist, eine große orthodoxe
Kirche, die Kirche der polnischen „Auswanderer“/sibirischen Gefangenen und
weitere Sehenswürdigkeiten. Im Laufe dieser Tour werden uns die Nachteile einer
organisierten Reise bewusst: wenig Zeit für die jeweiligen Sehenswürdigkeiten,
immer fix zum nächsten Ort hetzen; wir „müssen“ das geplante Programm durch
bekommen. Sonderlich viel Zeit für Fotos und eigene Pausen bleibt da leider
nicht – wir fühlen uns teilweise wie bei einem Schulausflug. Dennoch gefällt uns
Irkutsk sehr gut. Auch wenn diese Stadt mit ca. 600.000 Einwohnern im Vergleich
zu Moskau die wesentlich kleinere Stadt ist, finden wir sie um einiges charmanter. Und freundlicher. 🙂

Nach einem Abendessen landen wir in einem irischen Pub und trinken noch etwas gemeinsam bis es wieder Zeit wird, in
den Zug zu steigen.

SP



Transsibirische Eisenbahn von Moskau bis Irkutsk

Russland Posted on Sat, May 11, 2013 23:00:59

Tag 9-13 / 23.-27-04.2013

Am 23.4. geht es in die Transsibirische Eisenbahn. Maria
führt mit der Metro zum Bahnhof und zeigt uns den Zug. Wir betreten unseren
Waggon und müssen erst mal durchatmen. Erstens, weil der Weg durch die halbe
Stadt mit den Rucksäcken und Tüten, die wir mit Essen für die nächsten Tage
gefüllt haben, anstrengend ist und zweitens, weil wir wider Erwarten in der
dritten Klasse fahren. Wir waren irgendwie der Meinung, dass wir zweite Klasse
gebucht hatten…

Dritte Klasse heißt ein Waggon besteht aus einem Flur mit
Bereichen, in denen jeweils links vier Betten (zwei oben, zwei unten) quer zur
Fahrtrichtung und dem gegenüber dann rechts zwei Betten längs zur Fahrtrichtung
sind – alles nicht abschließbar. Nachdem wir uns damit abgefunden haben, dass
uns bei der Buchung der Tour andere Bilder gezeigt wurden, nämlich
abschließbare 4-Betten-Abteile, finden wir es gut.

Mit unserer Vodkatrain-Reisegruppe teilen wir uns drei
4-Bettenbereiche, die nebeneinander liegen. Wir haben uns gegenüber also immer
zwei „fremde“ Personen. In unserem 4-Bettbereich leben wir die nächsten vier
Tage mit Kayla aus Pittsburgh und Dave aus Dublin – wir freuen uns. 🙂 Unser Bereich ist der
Erste in dem Waggon, das heißt, dass die zwei Betten uns gegenüber von den
beiden provodnitsas, eine Art Stewardessen für den Zug, zum Essen genutzt
werden. Das untere Bett der „Längs-Betten“ kann nämlich in einen Tisch und zwei
Stühle umfunktioniert werden.

Der Zug fährt los, das Abenteuer beginnt. 🙂 Von den provodnitsas bekommen
wir, in Plastiktüten eingeschweißt, Bettwäsche und ein kleines Handtuch. Mehr
als wir erwartet haben, wir sind zufrieden. Wir beziehen unsere Betten und
verstauen unser Gepäck unter den unteren Betten bzw. auf einem Ablagebrett über
dem oberen Bett. Wie wir bald erfahren, heißen unsere provodnitsas Luba und
Irina. Sie sind nicht nur verantwortlich für die Ticketkontrolle und Verteilung
der Bettwäsche, sie sorgen für Ruhe und Ordnung, halten den Waggon sauber,
inklusive der Toilette. Sie werden uns vier, die ihnen ständig beim Essen
zuschauen, mögen. Andys gebrochenes bzw. charmantes russisch und Daves
freundliche Art werden sie überzeugen.

Wie verbringt man seine Zeit, wenn man vier Tage lang in
einem Zug sitzt? Eigentlich verlaufen die Tage alle ähnlich: wir schlafen
relativ lang, gegen Mittag kommt Luba oder Irina vorbei und putzt den Boden
unseres Waggons, nachmittags bis abends vertreiben wir uns die Zeit mit Lesen,
Reisetagebuch schreiben, aus dem Fenster schauen, (Karten-)Spielen (Lieblingsspiel
„Wer bin ich?“ alias „Brain Dump“ – ja, es ist verdammt schwer zu erraten, dass
man Jesus Christ ist), essen und natürlich vielen, vielen Unterhaltungen über
alle mögliche Themen. Gegen 22 Uhr wird das Licht in dem Zug gedimmt. Gegen 23
Uhr wird das Licht ausgeschaltet, es leuchtet nur noch eine kleine Lampe. Wir
lassen uns von der Nachtruhe nicht beirren und unterhalten uns weiter, meist bis
tief in die Nacht hinein, und werden von Luba (sie übernimmt die Nachtschicht)
daran erinnert, zu flüstern – sie nimmt ihren Job für Ruhe zu sorgen sehr
ernst.

Der Zug hält immer mal wieder an. Die meisten Stopps sind
nur 2-3 Minuten lang, 2-4 Mal am Tag haben wir Stopps von 16 bis zu 49 Minuten
– unsere Highlights, wir können den Zug verlassen. 🙂 Einige Stopps sind etwas
merkwürdig: wir halten zwischen mehreren Gleisen, es gibt keinen Bahnsteig. Um
zum Bahnhof zu gelangen, spazieren wir also über die Schienen – verrückt. Wir
nutzen die längeren Stopps häufig dazu, um in nahegelegenen Kiosken und Märkten
etwas zu essen und/oder zu trinken zu kaufen. Dabei haben wir immer die Uhr im
Blick, denn der Zug fährt ohne Vorwarnung pünktlich weiter; keine Durchsage,
kein Signal. Da kommt man schon ins Schwitzen, wenn die Schlange an der Kasse
etwas länger ist.

Während eines längeren Stopps sowie jeweils 30 Minuten
vorher und nachher werden außerdem die Toilettenräume abgeschlossen. Das kann
schon zu leichter Verärgerung im Zug führen, wenn der gesamte Waggon 30 Minuten
vor Stopp nochmal versucht, auf die beiden Toiletten pro Waggon zu gehen…

Was essen wir eigentlich im Zug? Da wir im Zug heißes Wasser
zur Verfügung haben, ernähren wir uns hauptsächlich von Instant-Nudeln. In
Ergänzung dazu auch mal Kekse oder Cracker, Schokolade und kartoschkas
(frittierter Teig mit Kartoffelfüllung); also insgesamt sehr ausgewogen… Wir
könnten auch im dining car essen, aber das ist relativ teuer. Wir haben uns am
letzten Tag einen mickrigen Lachssalat und eine Portion Pommes gegönnt – wir
hätten unsere Mahlzeit zu keinem vorherigen Zeitpunkt mehr wertgeschätzt.
Unfassbar, wie sehr man sich über frische Tomaten freuen kann. 🙂

Wir versuchen außerdem insgesamt möglichst wenig zu trinken,
um möglichst selten die Toilette nutzen zu müssen. Das „Badezimmer“ ist ein
winzig kleiner Raum, der es einem fast unmöglich macht, sich umzuziehen ohne
irgendwas zu berühren. Es riecht und sieht nicht sehr ansehnlich aus. Vor allem
die Edelstahltoilette lässt Ekel aufkommen. Die „Spülung“ ist ein Pedal; sobald man drauf tritt, kann
man dabei zusehen, wie der Inhalt der Kloschüssel auf den Schienen landet. Fazit:
Keiner von uns hält sich länger in diesem Raum auf, als er muss. Wenn man
diesen Toilettenraum sieht, hat man großen Respekt vor der Arbeit der provodnitsas.

Entgegen aller Klischees ist Vodka trinken im Zug übrigens
nicht erwünscht. Es wird geduldet, allerdings nur, wenn die Flaschen nicht zu
sehen sind. Wenn mal doch eine der Vodkaflaschen der Partylöwen aus unserer
Reisegruppe zu sehen war, so baten Luba und Irina Andy darum, unseren
Mitreisenden an die Regeln zu erinnern.

Am 25.04. haben auch wir mal den russischen Vodka probiert. 😉 Die besagten
Partylöwen unserer Reisegruppe haben mir gemeinsam mit Kayla und Dave eine
liebe Karte gebastelt, für mich gesungen und mit uns angestoßen. Von Andy habe
ich meine Liebligssüßigkeiten aus der Heimat bekommen. Perfektes Geburtstagsgeschenk
für einen Tag im Zug! Hier nochmal: Danke an alle „zu Hause“, die an mich gedacht haben!

In unserem Zug sind relativ viele Soldaten mitgefahren.
Einige von ihnen trauten sich zu uns und versuchten mit uns ins Gespräch zu
kommen. Da unser russisch schlecht und deren englisch meist eher brüchig war,
erwies sich das nicht immer als sehr einfach, aber es war immer herrlich lustig
und interessant. Ich bin immer noch überrascht, wie viel man voneinander versteht,
obwohl man sich überwiegend mit Händen und Füßen unterhält. Einen neuen
Soldatenfreund haben wir ganz besonders ins Herz geschlossen: Andrej aka
Colt45. Colt45 ist nebenberuflich Rapper. 🙂 Mit ihm hat die Hand-Fuss-Kommunikation hervorragend funktioniert. Wir hatten
eine lustige Zeit mit ihm bis er angefangen hat uns Schimpfwörter auf Russisch
beizubringen. Da wurde er leider von Luba und Irina aus unserem Waggon
verwiesen. Die haben eine ungeheure Autorität, diese Damen…

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: es gab auch einen
jungen Kerl, den wir bis zum Schluss nicht verstanden haben. Er hat unserer
Reisegruppe bestimmt zwei Stunden lang Gesellschaft geleistet und geduldig versucht
uns ein vermeintlich englisches Kartenspiel zu erklären. Obwohl wir mehrere
Runden mit aufgedeckten Karten gespielt haben, sind uns allen die Regeln bis
zum Schluss ein Rätsel geblieben. Und auch sonst haben wir leider nicht viel,
von dem verstanden, was er uns sagen wollte. Alles, was wir heute wissen: er
heißt Roman und ist Soldat. 🙂

Am 27.04.2013 kommen wir um 9 Uhr morgens am Bahnhof in Irkutsk
an. Vier lange Tage ohne Dusche und ohne richtige Mahlzeit. Wir haben
Instant-Nudeln satt und wollen auch nicht mehr in den Spiegel sehen bis wir die
nächste Dusche erreicht haben. Diese Zugfahrt gehört definitiv zu der Kategorie
„habe ich gemacht – war eine richtig coole Erfahrung, aber nochmal muss ich sie
nicht machen; es sei denn ich kann zwischendurch duschen“. 🙂

PS: Den Obelisken, der die Grenze zwischen Europa und Asien markiert, haben wir übrigens alle verschlafen. Aber wir müssen irgendwann am 24.04.2013 an ihm vorbei gefahren sein…

SP



Moskau

Russland Posted on Wed, May 08, 2013 19:12:44

Tag 6-9 / 20.-23.04.2013

In Moskau angekommen wird uns bewusst, dass dies das erste
Land unserer Reise ist, in dem wir beide nicht verstehen, was um uns herum
gesprochen wird. Sónia gefällt das. smiley

Visa- und
Passkontrolle problemlos passiert. Bei der Gepäckausgabe mussten wir nicht
warten, da unsere Rucksäcke schon auf dem Band waren. Schnell auf einen
Gepäckwagen gepackt und ab zum Ausgang. Für den Weg zu unserem Hostel haben wir
bereits bei der Buchung in Deutschland einen Shuttle-Service ausgehandelt und
der saß am Ausgang bereit. Alles reibungslos. Der Fahrer ist allerdings ein
bisschen merkwürdig: er stellt sich nicht vor und ist auch sonst ziemlich wortkarg. Er führt
uns zu seinem Auto – vermutlich sein Privatauto, kein Unternehmenslogo oder
überhaupt irgendein Hinweis auf eine organisierte Fahrt – öffnet seinen
Kofferraum und sieht dabei zu, wie Andy die Rucksäcke im Kofferraum verstaut. Als
Andy ihn fragt, wo wir den Gepäckwagen abstellen können, zuckt er die Schultern
und steigt in das Auto ein. Russische Gastfreundlichkeit. Klischee erfüllt. smiley

Wir fahren also vom Moskauer Flughafen Scheremetjewo zu
unserem Hostel. Autofahrer in Moskau interessieren sich nicht für Fahrstreifen, wie
auch ohne Fahrbahnmarkierungen? Nach ca. 30 Minuten sind wir in der Innenstadt
angekommen. Der Fahrer telefoniert immer wieder mal. Auch da ist er sehr
wortkarg. Aber wenn er was sagt, klingt es genervt. Wir glauben er telefoniert,
um zu erfahren, wo das Hostel genau ist, er scheint keine Ahnung zu haben, wo
er hinfahren muss Nach dem 4. Telefonat ist er extrem genervt, fährt das 3. Mal
in die gleiche Straße und bleibt an einer Ecke stehen, gibt uns mit Augen und
Händen zu verstehen, dass wir da sind. Wir steigen aus, er sieht wieder dabei
zu, wie Andy unsere Rucksäcke aus dem Kofferraum hievt und fährt ohne ein Wort
zu sagen weg. Was für ein Kerl… Wir stehen vor einem kleinen Schild, das wohl
den Eingang zu unserem Hostel anzeigen soll – sieht aus wie der Eingang in eine
Kellerbar.

An der Rezeption empfängt uns ein junger Mann herzlich. Das
Hostel macht von innen einen sehr guten
ersten Eindruck. Unser Zimmer ist 5 Meter von der Rezeption entfernt und
nachdem uns die Küche, Dusche, Bad und Lounge gezeigt wurde, sind wir dann in
unser Zimmer geführt worden. Es handelt sich um ein 10 Bett Zimmer – sehr
sauber und frische Bettwäsche und Handtücher lagen schon bereit. Sehr gut!

Da es erst kurz nach 13 Uhr war, sind wir einfach mal mit der
Umgebungskarte, die uns vom Rezeptionisten gegeben wurde, los marschiert.
Erstes kulinarisches Erlebnis und weiter
in Richtung Innenstadt; einer unserer Zimmergenossen hatte uns nämlich gesagt,
dass unser Hostel ca. 15 Min. zu Fuß von der Stadt entfernt liegt. Am Roten Platz angekommen, merken wir, dass
wir unsere Kamera gar nicht dabei haben. Schlechte Organisation. Wir schauen
uns also Auferstehungstor, Roter Platz, Basilius-Kathedrale, Lenin-Mausoleum
und Kreml von außen an, ohne Fotos zu machen. Zurück zum Hostel fahren wir mit
der Metro. Die Metro in Moskau ist klasse. Nicht nur die Preise sind gut, auch
die Züge kommen fast im 90 Sekunden Takt und die Stationen sehen aus, wie
Museen. Die näheste Metrostation zu unserem Hostel ist direkt am Moskauer
Zirkus. Wir beschließen morgen hier die Gelegenheit zu nutzen, um unsere ersten
Schnappschüsse zu machen. Auf dem Weg von
der Metrostation zurück zum Hostel gehen wir in einem Supermarkt einkaufen und kaufen
auf gut Glück russische Sachen ein und bereiten uns im Hostel ein Abendessen
vor. Danach geht es ab ins Bett.

In den nächsten zwei Tagen sind wir erneut zum Roten Platz
gefahren und haben uns den Kreml (von innen) angeschaut. Ja, drei Tage lange
hintereinander hat sich unser Sightseeing fast ausschließlich auf den Roten
Platz und den Kreml beschränkt. Leider haben wir den Gorky Park und das
Universitätsgebäude verpasst. Wir waren ziemlich unorganisiert und vor allem gerade
in den ersten zwei Tagen irgendwie nicht so richtig von der Stadt angetan,
sodass die Erkundungsfreude sich leider in Grenzen hielt. Die machte sich erst
bemerkbar als wir schon wieder abreisen mussten.

Auf jeden Fall fällt uns in dieser Stadt auf: viele große
und dicke Autos, teilweise mit abgedunkelten Scheiben und Fahrern, die schlafen
und auf irgendjemanden warten. Außerdem relativ viel Sicherheitspersonal in der
Stadt und unglaublich viel Reinigungspersonal, auch nachts. Die Russen
verstehen was von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Ein Lächeln von einer
russischen Verkäuferin zu ergattern, erweist sich zudem als schwierig, aber
Andy hat es mit ein paar Brocken charmantem russisch hin und wieder geschafft. smiley

Am 22. April, 2 Tage nach unserer Ankunft, haben wir die
Gruppe kennengelernt, mit der wir die Tour mit der Transsibirischen Eisenbahn
machen. Wir sind insgesamt 12 Leute und unser Ansprechpartner (Honcho) in
Moskau, Maria, fragt uns, was wir bisher gesehen haben. Ihrer Meinung nach ist
die Umgebung um den Roten Platz, das was es zu sehen gibt. Anscheinend haben
wir wohl nicht so viel falsch gemacht. Hmmm…. Fühlt sich aber nicht so an.

Alles in Allem war Moskau ein netter Start, aber umgehauen
hat uns die Stadt nicht. Was nehmen wir aus Moskau mit? Auf jeden Fall müssen
wir unsere nächsten Aufenthalte in Städten besser planen. Drei Tage Roter Platz
& Umgebung ist keine gute Zeitausnutzung…

SP & AP