Tag 36-39 / 20.-23.05.2013

Unser Flieger landet pünktlich um 21:40 Uhr in Bangkok. Ohne
große Schwierigkeiten kommen wir zu unserem Hostel Born Free. Wir werden von
dem Besitzer auf Deutsch begrüßt und sind kurz überrascht bis sich herausstellt, dass er halb Deutscher, halb Schweizer ist. Er zeigt uns das
Hostel und unsere zwei Betten in dem 12-Bett-Zimmer. Die Hochbetten ungewohnterweise hier Doppelbett-Hochbetten – von dem Besitzer Kevin und
einem seiner Freunde selbst gebaut. Ziemlich cool.

Am nächsten Tag wollen wir uns den Grand Palace ansehen. Wir
fragen Kevin, wie wir am besten dorthin kommen. Er meint: entweder ca. 20 Min.
zu Fuß oder mit dem Wassertaxi. Da fällt die Entscheidung leicht: Wassertaxi. 🙂 Es ist extrem
heiß, ca. 35° C – da freuen wir uns über
den kurzen Fahrtwind, der uns bei der Wassertaxifahrt ins Gesicht weht. Fast an unserem Ziel angekommen, merken wir, dass wir nicht
angemessen für den Besuch gekleidet sind. Sowohl Schultern als auch Knie müssen
bedeckt sein – schon blöd, wenn man sich bei der Kleidungswahl nur nach dem
Wetter richtet. Wir sind also mehr oder
weniger genötigt uns an den vielen kleinen Geschäften zwei Hosen und ein
T-Shirt zu kaufen, insgesamt für 350 Baht. Zusammen mit dem Eintritt in Höhe
von 500 Baht pro Person war das keine günstige Eintrittskarte in den Grand
Palace. Aber da wir nur zwei Tage in Bangkok haben, möchten wir gern heute
hinein. Außerdem kann ein bisschen
Kultur auch nicht schaden. Und es hat sich gelohnt. Innerhalb der Anlage
befinden sich viele einzelne Paläste, die
wirklich sehr schön aussehen. Wir schauen uns um bis das Gelände
geschlossen wird und spazieren dann ein wenig durch die umliegenden Straßen,
Märkte, eine Universität Bangkoks bis wir schließlich nach einem Abendessen in
einem Café mit dem Wassertaxi wieder zurück ins Hostel fahren.

An unserem zweiten
Tag in Bangkok haben wir uns vorgenommen uns bis zum Nachmittag ein bisschen
vor den Temperaturen zu schützen und möchten daher einen klimatisierten Ort
besuchen. Wir fahren in das Siam Paragon Einkaufszentrum, anscheinend das
größte in Südostasien. Es ist tatsächlich sehr groß und hat viele Geschäfte,
die ihre Waren zu touristischen Preisen verkaufen. Soll uns recht sein, solange es klimatisiert ist.

Den Nachmittag haben wir dann im Lumpini Park, der im
Zentrum Bangkoks liegt, verbracht. In dem Park sind einige künstliche Seen
angelegt, in denen wir Schildkröten entdecken. Kurz vor der Dämmerung entdecken
wir sogar mehrere Warane, die aus dem Wasser kommen und durch den Park
spazieren. Die Schildkröten sind uns lieber… Bei dem ganzen Beobachten der
Tiere, fällt uns gar nicht auf, dass um uns herum alle Jogger und Spaziergänger
stehen bleiben und alle Personen die saßen, plötzlich stehen. Warum? Eine Ansprache aus den Lautsprechern ist zu hören und einige Thais schauen uns schon mit
strengen Blicken an. Also stehen wir auch auf, vielleicht spricht ja der König… Ansprache vorbei, alle bewegen sich wieder, wir setzen uns wieder hin – immer noch verwundert, was das gerade war… Aber wir kommen nicht dazu, uns viele Gedanken zu machen. Die öffentliche Aerobic Stunde geht los: zu lauter Musik machen einige
Aerobic-Trainer Übungen vor und die Menge macht sie nach. Es ist schon bemerkenswert,
wie viele Menschen jeglichen Alters hier zusammen Sport treiben. Andy findet Gefallen an der
„Massen-Sportversammlung“.

Gerade als wir beschließen zurück zum Hostel zu fahren,
fängt es an heftig zu regnen. Unseren Regenschirm haben wir natürlich im Hostel
gelassen. Wir wissen nicht genau, wo die Bushaltestelle ist, an der wir in den
Bus steigen können, der uns zurück ins Hostel bringt. Daher sind wir, als wir
sie schließlich gefunden haben, schon klitsch nass. Als wir in den Bus steigen,
wollen wir uns bei dem Busfahrer vergewissern, ob er wirklich in die Gegend
fährt, in der unser Hostel liegt. Das Bussystem in Bangkok ist für Außenstehende ein einziges Rätsel. Der Busfahrer scheint allerdings nicht
mit uns reden zu wollen und antwortet nicht, daher verlassen wir uns auf das
Nicken mehrerer Passagiere. So weit, so gut. Mit Hilfe unseres Stadtplans und
dem Kompass finden wir heraus, dass der Bus zwar in unsere Richtung,
jedoch einen riesigen Umweg fährt, um uns dann trotzdem nicht am Hostel
rauszulassen. Stattdessen erklärt uns der Busfahrer, wir müssen die Linie 15
nehmen, um zu unserem Hostel zu kommen. Hmmm…. Er fährt die Linie 15. Was nun?
Wir fragen an der Haltestelle, einen Mitarbeiter des Bussystems, der uns
erklärt, dass wir in die Linie 68 einsteigen müssen. Diese Bushaltestelle finden wir
relativ schnell. Da wir aber inzwischen ziemlich hungrig sind, es ist gegen 21 Uhr,
beschließen wir in dem Restaurant, dass gegenüber von der Bushaltestelle ist,
etwas zu essen. Es ist groß und hat viele Tische, die von einigen Thais besetzt
sind, daher haben wir Vertrauen. Wir bekommen ein All-You-Can-Eat Thai-Barbecue
für umgerechnet 3 €. Klingt sehr gut… Bis wir merken, dass zwischen dem
Geschirr unter dem Buffettisch Käfer herum laufen. Auch auf unserem Esstisch laufen irgendwann diese
kleinen braunen Tiere rum. Und wie das so ist, wenn man die ein Mal gesehen hat,
sieht man sie überall. Auf dem Boden, dem Buffettisch, den benachbarten Tischen
usw. Wir essen tapfer alles auf und stellen uns an die Bushaltestelle, um schnell
ins Hostel zu kommen. Unsere Hygienetoleranzgrenze ist extrem ausgereizt. An
der Bushaltestelle laufen uns dann Kakerlaken über den Weg und als wir nach der
Busfahrt den Weg zum Hostel zu Fuß antreten, werden wir noch von mehreren Ratten
begleitet. Da haben wir genug; mehr Ekel für diesen Abend brauchen wir nicht. Für
den Rest des Weges nehmen wir das Taxi und wertschätzen, dass wir in unserem
Hostel noch keinem Ungeziefer begegnet sind. Was für ein Abend!

Am nächsten Tag packen wir schon wieder unsere Rucksäcke,
wir fliegen am Abend nach Singapur. Wir verbringen den Vormittag und Mittag im
Hostel bis wir gegen 15 Uhr los gehen. Wir möchten mit dem Taxi zu einer
Skytrain-Station fahren und von dort aus, dann mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln zum Flughafen weiterfahren, also so wie wir es auf dem Weg zum
Hostel vor drei Tagen auch gemacht auch gemacht haben. Wir stellen uns an die Straße und halten mehrere
Taxen an, doch keines will uns mitnehmen. Die Fahrer verweigern das Taximeter
anzuschalten, stattdessen verlangen sie zwischen 250 und 400 Baht, die wir
natürlich nicht bezahlen; die Fahrt kostet maximal 75 Baht. Wir sind so
frustriert, dass wir uns Hilfe von Kevin holen. Doch auch er hat kein Glück,
obwohl er Thai spricht. Wie nervig! Nach ca. 40 Minuten sind wir
inzwischen so spät dran, dass wir die gesamte Fahrt mit dem Taxi fahren müssen.
Wir finden dann schließlich ein Taxi, das uns mitnimmt und nur den Taximeter-Preis berechnet,
insgesamt 260 Baht. Auf dem Weg zum Flughafen sitzen wir sehr lange im Stau,
sodass wir mal wieder eher zu knapp am Flughafen ankommen. Immer dieses
Gehetze, obwohl man erst abends fliegt. 🙂 Flughafenstories…

Wir verbringen dieses Mal nur zwei Tage in Bangkok, weil so
unser Flug über Singapur nach Bangladesch am günstigsten war. Aber nach den
zwei Tagen hier, sind wir sicher: wir kommen wieder.

SP