Tag 200-203
/ 30.10.-2.11.2013

Unsere Fahrt
nach Mana Island startet morgens früh direkt von unserem Hostel aus. Die Leute,
die uns rüber bringen sollen, sind ein wenig mysteriös und wollen das Geld,
sowohl für die Überfahrt, als auch für unseren Schlafplatz komplett im Voraus haben.
Wir werden skeptisch, zahlen die Überfahrt und bestehen darauf den Rest erst
später zu bezahlen. Auf dem kleinen Motorboot, das uns rüber bringt sind 8
Touristen und 2 Einheimische, die auf die Insel wollen. Es gibt Freibier und
einen unglaublich nervigen Kerl – Bosco der Mittelsmann, Versicherungsbetrüger und
Animator. Er hat alleine auf der Bootsfahrt 4 Bier getrunken und bevor er auf
das Boot gekommen ist, hatte er sich wahrscheinlich schon ein paar gegönnt. Er
versucht gute Laune zu verbreiten, was ihm bedingt gelingt. Er hat aber auch
eine schwierige Aufgabe bei zwei eiskalten Finnen, zwei Schweizern und uns.
Lediglich die beiden Japanischen Casanovas freuen sich über das Freibier und
den immer wiederkehrenden Spruch „Fuck As(s)“, den Bosco ununterbrochen von
sich gibt. Wir vermuten mal es handelt sich in Anlehnung an das Neuseeländische
„Sweet As“ um eine Marketingidee des betrunkenen Boscos. Kurz vor der Ankunft
auf Mana Island wird uns bewusst, dass uns Inseln einfach nicht mehr so recht
mitreißen. Ein wenig Sand, Palmen, klares Wasser und Sonne – wie überall… Erst
nach einem Tag haben wir die Schönheit der Insel wahrgenommen, immer wieder ein
merkwürdiges Gefühl.

Grundsätzlich
geht es uns auf Mana Island gut. Wir werden alle mit einem Begrüßungslied
empfangen, danach haben wir die Übernachtungen bezahlt und unser Zimmer
bezogen. Für das Geld, das wir dafür bezahlen, ist es ein Drecksloch. Aber wir
lernen mal wieder uns auf jedes Land einzulassen und es anzunehmen, so wie es
ist. Und, wenn Übernachtungen überteuert sind, dann ist das halt so. Leider
sind nicht nur die Übernachtungen überteuert, es fehlt auf der Insel auch ein
wenig die Freiheit. Das Essen ist im Komplettpaket, das man buchen muss
inklusive. Leider nicht besonders viel. Und auf der Insel gibt es auch nicht
wirklich eine Möglichkeit sich günstig selber zu versorgen. Es ist zu 95
Prozent eine reine Touristeninsel. Es gibt ein großes Resort und zwei
Backpacker Unterkünfte. Die eine besser, die andere unsere. smiley Aber: wir wollten die Fidschis, wir
haben die Fidschis (aber halt low budget).

Die drei
Tage auf der Insel haben wir mit Entspannung am Strand, im Wasser und Touren zu
umliegenden „Sehenswürdigkeiten“ verbracht. Außerdem haben wir auch die örtliche
Schule besucht. Dort haben wir einen Eindruck davon bekommen, wie Schule auf
den Fidschis aussieht. Der Großteil der Gebäude wurde von Australiern und
Neuseeländern finanziert, daher wehen vor der Schule neben der Fahne Fidschis,
auch die Fahnen Australiens und Neuseelands. Der Klassenraum, den wir besuchen,
ist im Freien. Ein kleiner Bereich mit Tischen, Stühlen, einem Pult, einer
Tafel und einem Blechdach. Ziemlich einfach gestaltet und wir fragen uns ein
wenig, warum die Schule so aussieht, wenn neben an ein sehr großes Resort mit
dicken Gewinnen steht. An der Stelle wäre ein wenig lokale Liebe notwendig… Wir
erfahren im Nachhinein, dass das Resort nicht im Besitz von Fidschianern ist.
Vielleicht liegt es daran.

Zu unseren
Ausflügen gehört die Bar „Cloud 9“, die sich mitten auf dem Wasser unweit von
Cloudbreaker – dem Pro Surfer Ort der Fidschis – befindet. Schon auf dem Weg
dorthin haben wir wirklich massive Wellen mit unserem kleinen Holzboot
überquert. Nicht alle im Boot fanden das lustig, ich schon. smiley Mitten im Meer steht dann eine
Aussichtsplattform für die Juroren der Surfcontests und davor brechen extrem
hohe Wellen. Für sehr gute Surfer ein Paradies. Wir fahren von dort aus weiter
zu der Bar. Sie ist relativ neu, sehr stylisch, aber auch sehr leer. Neben uns
sind dort nur Leute vom Personal und zwei Gäste. Wir genießen unseren
Aufenthalt, ich springe vom zweiten Stock ins Wasser, wir schwimmen, sehen ein
paar Fische, eine Seeschlange auf der Wasseroberfläche und wir freuen uns über
die coole Atmosphäre. Bevor wir zurück nach Mana Island fahren, will Ian, einer
aus unserer Ausflugsgruppe, nochmal versuchen, die Wellen zu surfen. Daher
fahren wir mit unserem Bootsmann in einer kleinen Gruppe raus und schicken ihn
in die Wellen. Nach ca. 10 Minuten haben wir ihn aus dem Blick verloren.
Ungefähr weitere 10 Minuten später, kommt uns ein Boot entgegen und macht uns
darauf aufmerksam, dass unser „Surfer“ wegtreibt und mit seinen Armen wedelt.
Damit beginnt unsere Rettungsaktion, wir fahren in Richtung Cloud 9 und suchen
nach Ian, sehen ihn relativ schnell und fischen ihn aus dem Wasser. Er ist
erleichtert und musste feststellen, dass die Wellen einfach zu stark für einen
Beginner sind. Wir erfahren, dass Surfer erst hierher kommen, wenn sie verdammt
viel Erfahrung haben. Auf dem Weg zurück nach Mana Island wird es nochmal kurz
aufregend, „da unser Kapitän“ nicht genügend Benzin dabei hatte, um uns zurück
zu bringen. Glücklicherweise waren wir nah genug an der Küste und ein weiteres
Boot war in Sichtweite. Daher hieß es Krach machen und Aufmerksamkeit erregen,
um ein wenig Treibstoff zu bekommen. Ende gut, alles gut.

Ansonsten
gehen wir noch am Tauchspot Supermarket tauchen und ich hoffe auf Haie, die
dort regelmäßig herumschwimmen. Leider (zumindest für mich) sehen wir keine
Haie. Sonia hat es nicht weiter gestört keinen Hai gesehen zu haben. Dafür
sehen wir eine schöne Unterwasserwelt. Der Divemaster, der mit uns tauchen war,
hat uns nach einem kurzen Blick in unser Tauchheft bestätigt, dass es einen
schlimmeren Tauchstart gibt, als Malaysia, Philippinen und die Fidschis gibt.
Wir freuen uns. smiley Nach dem Tauchen geht es auf die Insel, auf der viele Szenen
von Castaway gedreht wurden – Modriki Island. Merkwürdigerweise gibt es auch
eine Insel in der Nähe, die Castaway Island heißt, aber da wurde keine Sekunde
des Films gedreht. Wie auch immer, auf Modriki Island wird uns wieder bewusst,
dass die Fidschis gar nicht mal so schlecht sind. smiley Nach dem wir auf den Hügel,
der Insel steigen genießen wir eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden
Inseln und das Meer. Außerdem schauen wir uns ein paar Orte an, an denen Szenen
des Films gedreht wurden. Leider kommt man nicht überall hin. So ist zum
Beispiel die Höhle, in der Tom Hanks im Film die Wände bemalt hat, nicht
problemlos begehbar. Auch der höchste Punkt der Insel, ist nicht leicht zu
erreichen. Dafür können wir aber schnorcheln gehen und es kommt zu dem
Aufeinandertreffen von mir uns Mr. Shark! Der erste Hai, den ich sehe, bei dem
ich mir sicher bin, dass es einer ist. Er ist nicht so weit weg, wie der
vermeintliche Hai den ich auf den Philippinen getroffen habe. Er ist vor mir
und nicht weit vom Meeresboden entfernt. Ich sehe ihn und denke plötzlich nicht
mehr richtig. Mein Instinkt sagt mir, ich muss hier weg. Als ich dabei bin
wegzuschwimmen, denke ich aber, dass ich wieder zurück sollte. Vorher sage ich
aber noch allen in der Nähe Bescheid, was ich gesehen habe. smileyLeider war es dann auch schon so gut
wie vorbei. Der Hai ist davon geschwommen und ich habe ihn nicht mehr wiedergesehen.
smileyDas nächste Mal bin ich entspannter
und genieße es ein wenig länger. Kleiner Tipp für alle, die auch nach Mana
Island fahren und einen Ausflug zu Modriki Island mit dem Mana Island Backpackers
machen: nehmt, wenn es geht eure eigenen Schnorchel und Brillen mit, da die
Schnorchel des Mana Island Backpackers extrem alt und kaputt sind. Für den
Rückweg hat der Bootsmann diesmal genug Benzin dabei, sodass wir unseren
letzten Abend entspannt auf der Insel verbringen können. Wir bekommen eine
kleine Fidschianische Tanzeinlage vorgeführt und dürfen dann auch nochmal
selber ran. Fühlt sich alles ein wenig wie Pauschaltourismus an, aber hey, wir
lassen uns darauf ein und können jetzt den traditionellen Fidschi Tanz. Mittags
des darauffolgenden Tages heißt es dann für uns „Bye bye Mana Island“. Wir
fahren zurück nach Nadi und von dort aus geht unsere Reise weiter ins
Beachhouse, das zwischen Nadi und Suva liegt.

AP