Tag 150-151 / 11.09.-12.09.2013

Als wir am Nachmittag in Puerto Princesa landen, scheint die
Sonne. Sehr schön, wir freuen uns. 🙂 Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgelegt haben, erkunden wir zu Fuß die
Gegend, essen etwas und lassen den Abend am City Baywalk ausklingen.

Am nächsten Tag werden wir morgens um 8 Uhr abgeholt, wir
fahren nach Sabang, um eine Runde auf dem längsten befahrbaren Unterwasserfluss
zu drehen. Sabang liegt 50 km entfernt, also gute 2,5 Stunden Autofahrt. Je
weiter wir uns von Puerto Princesa entfernen, desto schlechter werden die
Straßen, teilweise sind es nur ungeteerte Wege. Die Fahrt ist sehr holprig, die
Filipinos nennen es eine „free massage“. Während unserer kostenlosen Massage
fahren wir an Siedlungen vorbei, die aus
alten Holzhütten bestehen, in denen die Menschen ohne Strom und fließendes
Wasser leben.

Von Sabang aus geht es mit einem Boot dann zu der Insel, von
der aus die Bootstouren auf dem unterirdischen Fluss starten. Also erst die
Insel durch ein kleines Waldstück überqueren und dann wieder aufs Boot. Es
schüttet wieder aus Kübeln. Wir machen es den Asiaten gleich und kaufen uns für
einen unverschämten Preis ein Regencape. Aber wer seine Kameras vor Nässe
schützen will, sieht halt aus wie eine große Mülltüte.

Der Cabayugang Fluss verläuft ca. 8 km unterirdisch, aber
nur 4 km davon können befahren werden. Man muss immer eine Tour buchen, um in
die Höhle zu kommen. Das Prinzip „Hey Kollege, fährst du mich für ein paar
Pesos mit deinem Boot ein wenig rum?“ funktioniert hier (leider) nicht. Das
Weltkulturerbe liegt unter besonderem Schutz und darf deswegen nicht von jedem
befahren werden. Wir sitzen also mit ca. 12 weiteren Touristen, immer zu zweit
hintereinander in einer Reihe, in unserem schmalen Boot, während unser Guide
hinten paddelt. Sonia hatte vorher gelesen, dass man sich möglichst vorn in das
Boot setzen sollte. Als der Guide also fragt, wer vorn sitzen will, winkt sie
freundlich. 🙂 Wir
setzen uns vorn hin und wissen kurz darauf, warum das die besten Plätze sind:
der Guide drückt und die einzige Lampe fürs Boot in die Hand und bittet uns für
die Gruppe die Höhle zu erleuchten. Machen wir gern – leuchten, wohin wir
wollen; oh yeah. 🙂

Während unser Guide uns durch die Höhle paddelt, leuchten
wir dorthin, wo wir es für interessant halten. In der Höhle leben Unmengen an
Fledermäusen, Hunderte von denen hängen oben an der Decke, darum werden wir gewarnt,
unseren Mund beim Staunen lieber geschlossen zu halten. Auch eine Fledermaus
muss ja mal auf „Toilette“… Wir sehen Stalaktiten und Stalagmiten unterschiedlichster Form.
Angeblich sieht der eine Tropfstein so aus, als wäre es Jesus; mit viel
Fantasie sehen wir die Ähnlichkeit. Die Fahrt dauert gefühlt nicht sehr lang,
vielleicht so 45 Minuten, war aber echt interessant.

Wieder zurück in Puerto Princesa ziehen wir uns unsere
Regencapes über und gehen frischen Fisch essen. Wir gehen an einem schicken
Restaurant vorbei, indem man sich einen noch lebendigen Fisch aussuchen kann.
Gut gelaunt gehen wir rein und sehen uns die Speisekarte an. Andy entscheidet
nach kurzer Zeit wir könnten einen dieser lebendigen Fische essen. Der Preis
wird pro hundert Gramm angegeben und scheint okay zu sein, wenn es ein kleiner
Fisch wird. Andy einen Fisch aus, leider gibt es keinen, der wirklich klein
ist. Der Fisch wird gewogen und auf der Waage steht 0,753 – ohne Einheit. Hmmm…
die Kopfrechenkünste setzen für einen Moment aus. Viele ungenaue Informationen
im Kopf; „sind es Kilogramm?“, „wie viel Pesos waren noch mal ein Euro?“, „wie
teuer waren nochmal 100 Gramm?“. Andy fragt den Kellner, ob der Fisch für zwei
reicht und bekommt ein „Ja“, damit ist der Deal gemacht. Okay, wir essen den
Fisch. Am Tisch angekommen rechnet Sonia kurz vor wie teuer der Fisch ist, unter
der Annahme, dass es sich um 753 g handelten, haben wir wohl ein Abendessen für
über 35 Euro – meilenweit über dem Essensbudget für den ganzen Tag! Sonia nimmt
es gelassen, amüsiert sich ein wenig. Andy kommt ins Schwitzen und fühlt sich
ziemlich doof. Er will die nächsten Tage hungern. Der Fisch kommt, wir essen,
es schmeckt richtig gut, trotzdem zu teuer… Am Ende gibt es dir Rechnung und
die Freude ist groß. Es waren keine 0,753 kg sondern 753 Pesos und das sind
nicht mal 15 Euro. Wir lachen viel auf dem Weg zurück zum Hostel über Andys
Schweißausbruch und Andy gönnt sich noch einen Donut. 🙂

SP & AP