Tag 2-5 / 16.-19.04.2013
Kaum angekommen, geht es zu McDonalds – Internet und Strom kostenlos anzapfen
und ein Kaffee kann auch nicht schaden. Erst mal geguckt, wie wir zu unserem
ersten Schlafplatz kommen und ob jemand zu Hause ist. Schließlich arbeiten
normale Menschen dienstags morgens. So auch mein Cousin Krzysiek und seine Frau
Alicja. Nach ein bisschen hin und her haben wir es schließlich geschafft uns zu
verabreden und sind dann mit dem Bus zu ihnen gefahren. Perfekt, dass sie 10
Minuten vom Hauptbahnhof entfernt wohnen. Für die nächsten paar Tage war unser
zu Hause ulica nad Jarem.
Es war das Beste, was uns zu Beginn unserer Reise passieren
konnte – wir hatten hervorragende Gastgeber. Krzysiek hat sich Urlaub für den
ersten Tag nach unserer Anreise genommen und daher ist der Abend ein wenig
länger geworden. Nach einem leckeren mexikanischen Abendessen im „Pueblo“, waren wir in Sopot am Strand und haben uns das
schiefe Haus angesehen. Später zu Hause war Brotzeit – wir haben uns noch lange unterhalten, gegessen und getrunken.
Am nächsten Tag sind wir dennoch relativ früh aufgestanden
und nach Szymbark gefahren, um uns das Haus anzusehen, das auf dem Dach steht. Domek
do gory nogami – Haus mit den Füßen nach oben. Schiefe Häuser, Häuser auf dem
Kopf – eindeutig Produkte langer Vodkanächte. 😉 Es war ein schöner Ausflug und
eine schöne Zeit mit der Familie. Da alle ziemliche kaputt waren, ging es
abends relativ schnell ins Bett. Immerhin geht für alle anderen der Alltag mehr
oder weniger weiter.
Familienzusammenführung Teil zwei am Tag darauf. Doch bevor
die Familie besucht wird, wird ausgeschlafen und der Inhalt unserer Rucksäcke
dokumentiert. Das Auspacken, Fotografieren und Einpacken hat mindestens 2
Stunden gedauert. Danach kurz in den Supermarkt, Essen für unsere Gastgeber gekocht
und dann stand schon mein Onkel an der Tür, um uns abzuholen. Wie es so bei Familientreffen
ist, geht es ums Essen, Trinken und Erzählen. Ein wundervoller Abend mit wujek
Tadek, ciocia Halina und Ania. Ein weiterer Beweis, dass die Plateks
hervorragende Gastgeber sind. Nach zähem Verhandeln, ob wir nun bleiben oder
tatsächlich noch mit dem Zug nach Hause fahren müssen, ist es uns gelungen nach
Hause fahren zu dürfen. Dabei konnten
wir gerade noch verhindern, dass das
Ehebett für uns bezogen wird, damit wir
dort übernachten und die Plateks seniors dafür im Wohnzimmer auf der Couch
schlafen. Als ob wir uns nicht schon schlecht genug fühlen, dass die Plateks
juniors auf ihrer Couch schlafen und wir dafür in ihrem Ehebett…
Mit dem Zug von Gdanks Zabianka zum Hauptbahnhof Gdansk und
dann knapp 2 km zu Fuß zur ulica nad Jarem. Am Hauptbahnhof haben wir auf das
Taxi für umgerechnet 5 Euro verzichtet. Ganz ehrlich, 5 Euro sind in Nepal 3
Nächte schlafen… Wenn schon Backpacker, dann richtig!
Der letzte Tag in Gdansk wurde genutzt, um nochmal die
schöne Altstadt zu genießen und ein leckeres Bubblegum-Eis zu essen.
Unbezahlbar! Da uns noch die Zugtickets nach Warszawa fehlten, haben wir diese
noch schnell geholt. Bereits am Tag
unserer Ankunft hatten wir nach den Preisen geguckt: mit dem Studententarif kosten die Tickets ca.
30 Zloty pro Person. Das sind gerade mal 8 Euro pro Person – mies! Da wir laut
unserer International Student Identification Card (ISIC) den Studentenstatus
haben, müsste das doch gehen. Aber ein weiser Mann hat mal gesagt: „You know,
this country is upside down. Not only the houses. People here are crazy“. Daher
haben wir am Schalter nochmal gefragt, ob der Studententarif auch für
internationale Studenten gilt. Tut er nicht. Bei allen unseren Fahrten mit dem
Bus und der Bahn, die wir zuvor gemacht haben, haben wir immer den
Studententarif genutzt. Määäääähhhh! Naja, dann zahlen wir halt 16 Euro pro
Nase – immer noch gut. Schließlich sind das gut 350 Kilometer.
AP